WSU-Juniorinnen: Die besten
Mädels im Münsterland

Von Lutz Hackmann

(06.11.12) Schon vor der Saison schlug dem Betrachter aus dem Lager der U17-Mädchen der Warendorfer SU eine gesunde Portion Optimismus entgegen. Klar, als Aufsteiger in die Westfalenliga hat das Trainerteam um André Kuhlmann den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben. Doch tritt die Qualität der Vorarbeit bei den Unionern im Sommer deutlich zu Tage: Am Sonntag gewannen die WSU-Mädels das Spitzenspiel beim FC Iserlohn mit 2:1 und firmieren nun – drei Spieltage vor Serienende – als Liga-Primus mit drei Zählern Vorsprung.

Mit einem Bein steht die Neuling nun schon in der U17-Regionalliga, für die sich die vier besten Teams der Westfalenliga ebenso qualifizieren wie jeweils die beiden Ersten der Verbände Niederrhein und Mittelrhein. Die Achterliga nimmt ihren Spielbetrieb (Hin- und Rückrunde) im Januar 2013 auf und ermittel bis zur Sommerpause den Aufsteiger in die U17 Bundesliga. Dass die Bäume dort nicht in den Himmel wachsen und sich Warendorf einen Startplatz in der deutschen Eliteklasse sichern könnte, ist allen Beteiligten klar. Aber alleine der durch die Regionalliga-Quali sichere Platz in der Westfalenliga für die kommende Saison, ist als großer Erfolg zu werten. Dass die Unioner derzeit das beste U17-Team im ganzen Münsterland stellen, ist für die WSU auch eher sogenannter Beifang.

Mit verändertem Gesicht

Wo liegt das Geheimnis des Erfolges dieser jungen Mannschaft? „Wir haben vor der Saison eine Menge Zeit und Fleiß in die Kaderplanung gesteckt“, berichtet Kuhlmann. Nach dem Aufstieg in die höchste Verbandsspielklasse war den Machern bei der Sportunion klar, dass alleine aus eigenen Talenten keine konkurrenzfähige Mannschaft zu bestücken war. „Deshalb haben wir viel im Umland geschaut und uns gefragt: Woher können wir Spielerinnen holen, welche Kontakte bestehen?“ Und so hat sich das Gesicht der Mannschaft in den letzten Monaten gewaltig verändert. Nur noch vier Aufsteigerinnen stehen im Kader, dazu zog Kuhlmann zwei Youngsters aus der U15 hoch und holte von GW Westkirchen zwei ehemalige Warendorferinnen zurück. Dazu kommen aber auch Verpflichtungen wie die der Herzfelderin Laura Schillo, die eine Stunde Anfahrt zum Training in Kauf nimmt, oder einer Gianna Grillemeier aus dem Talentschuppen des Bundesligisten FSV Gütersloh. Der Innenverteidigerin gelang am Sonntag sogar ein Tor beim Sieg in Iserlohn. Auch in Münster wurden die Unioner fündig: Vom Telekom-Post SV kommt Mayra Acosta, Lara Pahlig schnürte die Schuhe zuvor beim TuS Hiltrup. Mit Anna Rademacher, Esther Bültemann und Torhüterin Sandra Klemann sind im Übrigen drei U17-Akteurinnen mit einer Spielberechtigung für den Seniorenbereich ausgestattet und könnten auch bei Max Endes Frauen-Westfalenligisten bald zum Einsatz kommen.

Taktisch viel gelernt

„Die Stärke der Mannschaft ist, dass sie taktisch viel gelernt hat. Uns macht im Gegensatz zu vielen Konkurrenten unser Kurzpassspiel aus. Zudem ist die Truppe lernhungrig, hat sehr schnell die Vierer-Abwehrkette auf hohem Niveau zu spielen gelernt“, berichtet Kuhlmann nicht ohne Stolz. „Auch wenn wir mit unserem 4-2-3-1-System auch noch das eine oder andere Gegentor bekommen. Aber wir spielen einen sehr modernen Fußball!“ Und was dem Coach imponiert: „Diese Mannschaft gibt nie auf. Auch den holprigen Start hat sie weggepackt wie nichts. Wir haben immer an unsere Stärke geglaubt!“ Und so geht das beste U17-Mädchenteam im Münsterland durchaus beflügelt in den Schlussspurt der Westfalenliga. Ist man bei der WSU im Mädchenbereich so gut aufgestellt wie nie zuvor? „Ich sehe nichts, was gegen diese These sprechen würde“, gesteht Kuhlmann, „ich denke, unsere Nachwuchsarbeit kann sich wirklich sehen lassen!“ Quod erat demonstrandum…