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Highlights aus unserem Heft - 22. September-Ausgabe
Clinsman trifft und trifft und trifft...
Von Christian Lehmann
(aus der Ausgabe vom 22. September) Seitdem Julian Sandner zu Blau-Weiß Aasee gewechselt ist, hatten sie an der Egelshove keinen echten Torjäger mehr. In dieser Spielzeit steigt bei Wackers Reserve nun ein junger Mann wie Phönix aus der Asche, der große Hoffnungen schürt und die nötigen Torjäger-Attribute mitbringt. Den passenden Namen hat er sowieso: Er heißt Clinsman Nana Sai.
"Er kommt aus der A2, ich kannte ihn vorher gar nicht“, sagt Trainer Alexander Hülsmann, der den guten Saisonstart seines Teams auch Nana Sai zu verdanken hat. Von 13 Treffern erzielte der Torjäger bisher sieben, nur einmal, bei GW Marathon, ging der Knipser leer aus. Über die Vita des 19-Jährigen könnte man ein Buch schreiben: Geboren in Ghana, zog es ihn zunächst ins italienische Pordenone, von dort aus ging‘s dann vor vier Jahren weiter nach Deutschland. Zunächst spielte der Wahl-Münsteraner beim TuS Hiltrup in der Jugend, später wechselte er zu Wacker.
Keine Anpassungsprobleme
„Hier in Deutschland gefällt es mir sehr gut“, sagt der junge Mann in bemerkenswert gutem Deutsch. „Meine Mitspieler sind voll nett und haben mich hier sehr gut aufgenommen.“ Obwohl er am liebsten auf der Außenbahn spielt, wo sein enormes Tempo zur Geltung kommt, hat er auch kein Problem damit, als Sturmspitze eingesetzt zu werden. Kein Wunder, wenn das so gut klappt...
Sein Torinstinkt und seine Verbissenheit zeichnen ihn aus. Wenn er sich etwas vornimmt, will er das auch packen“, erklärt Hülsmann. Für Wackers laufintensives Spiel sei Nana Sai der perfekte Stürmer. Sein Trainer ist sicher: „Er wird für uns noch sehr, sehr wichtig werden.“
Als Spielertyp bringt Nana Sai eine Mischung aus allem mit. Seine Tore erzielte er sowohl mit links als auch mit rechts, aber auch schon mit dem Kopf. Einmal knipste er nach einem Pass in die Tiefe, mal aus der Distanz vom Sechzehner. Es scheint, als hätten sich die Mecklenbecker da einen fast kompletten Stürmer geangelt. „Was ihm noch fehlt, ist die Spielübersicht“, hakt Hülsmann jedoch ein. Auch Nana Sai selbst sieht noch Luft nach oben: „Meinen Torabschluss kann ich noch verbessern.“
"Er bringt alles mit“
Unter Jugendtrainer Daniel Fröndhoff stieg Nana Sai vor zwei Jahren in die Bezirksliga auf. Er sagt: „Clinsman bringt alles mit, um den Sprung in die Erste zu schaffen. Ein richtig guter Dribbler, schnell und robust. Ich kann mich an einige Spiele erinnern, in denen er uns den Allerwertesten gerettet hat.“ In Erinnerung geblieben ist ihm vor allem das gewinnende Lächeln des Schülers, der, wenn er mal nicht kickt, gerne tanzt und kocht.
Am Anfang war er ein richtig schüchterner Typ. Er hat kaum gesprochen“, erinnert sich Hülsmann. „Mittlerweile blüht er richtig auf. Er ist fast schon ein kleiner Clown, mit dem es mega viel Spaß macht.“ So bietet der Paradiesvogel, dessen Kleidungsstil teamintern der Renner ist, seinen Kollegen vor dem Training stets Süßigkeiten an mit dem Hinweis: „Jungs, ihr braucht Kraft!“
Auch Wackers Routinier Philipp Rövekamp ist von seinem neuen Mitspieler begeistert. Mit dem Musikgeschmack des Stürmers ist er aber nicht immer einverstanden. Dieser sei ausbaufähig. „Als Kabinen-DJ hat er sich noch nicht durchgesetzt, auch wenn er es jeden Spieltag neu versucht.
An ehrgeizigen Zielen mangelt es der Neuentdeckung nicht. Er sagt klipp und klar: „Ich will mit Wacker aufsteigen!“ Auch eine Zukunft in der ersten Mannschaft oder gar in noch höheren Sphären kann er sich vorstellen: „Fußball ist mein Leben.“
Das gilt auch für seinen Vater, der noch immer in Italien lebt und dem Clinsman seinen Vornamen verdankt. „Er war ein großer Fan von Jürgen Klinsmann“, berichtet der Filius. Nun ist er sicher ein großer Fan von Clinsman Nana Sai.
