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Heimspiel-Redakteur Mario Witthake

Kommentar: Ein Geschmäckle bleibt


Von Mario Witthake

(28.07.16) Die Verbandsspruchkammer hat Union Lüdinghausen also in die Bezirksliga durchgewunken. Damit können aus sportlicher Sicht alle Beteiligten - auch BW Aasee - gut leben. Die Posse um Enno Stemmerichs Spielberechtigung hat uns ja bis fast in die neue Saison begleitet. Gerade die Funktionäre werden froh sein, wenn Gras über die Sache wächst. Doch es bleiben Fragen offen, die nicht unter den Tisch gekehrt werden sollten.

Allen voran die Frage, warum das Verbandsorgan in der Verhandlung am Mittwoch einen ganz anderen Schwerpunkt setzte als die Bezirksspruchkammer. Die hatte am 24. Juni in Gievenbeck immer wieder darauf hingewiesen, dass Union Lüdinghausen als kreisfremder Klub gar nicht befugt ist, gegen Stemmerichs Spielberechtigung Einspruch einzulegen. Die BSK orientierte sich an die Rechts- und Verfahrensordnung. Die spielte wiederum in Kaiserau nur eine untergeordnete Rolle. Stattdessen suchte die VSK einen Weg, der Lüdinghausen in die Bezirksliga hieven kann. Nach wie vor ist der Fall, das bestätigt ein Jurist außerhalb des Verbandes, so gelagert, dass der formelle Einspruch von Union abzuschmettern war. Erst danach hätte Union beim Verband einen Gnadengesuch einreichen können, das wäre das Höchste der Gefühle gewesen.

Wer hat die Spielregeln eingehalten?

Diese Zeit und diesen Stress wollte man sich beim Verband offensichtlich sparen. Damit keine Missverständnisse entstehen: Dieser Weg ist aus sportlicher Sicht nachvollziehbar und es ist richtig, den Kreis Münster auf Verfahrensfehler deutlich hinzuweisen. Doch wer von seinen Kollegen einfordert, sich an die Spielregeln zu halten, und zu den Kollegen des Verbandes gehört der Kreis Münster, der sollte doch auch mit gutem Beispiel vorangehen.

Mit überdeutlichen und kritischen Worten in Richtung Kreis Münster eröffnete der VSK-Vorsitzende Georg Schierholz schon die Verhandlung und gab damit die generelle Richtung vor. Leider entstand der Eindruck, dass das eigentliche Urteil der VSK längst getroffen war.

Westphals krasse Vorwürfe

Willy Westphal, Vorsitzender des Kreises Coesfeld, erhob schwere Vorwürfe. Er äußerte mit Nachdruck den Verdacht, Münster habe durch Staffelleiter Norbert Krevert "willkürlich" oder "vorsätzlich" gehandelt und BW Aasee bevorteilen wollen. Er selbst aber tat mit seinen Mitteln, etwa der Einflussnahme des Schiedsrichters Meller, einiges, um Union Lüdinghausen in eine günstigere Position zu bringen. Was ja irgendwie legitim ist. Aber: Wie war das noch mit dem Werfen des ersten Steins?

Hinter Westphal polterte Franz Zakrzewski vehement gegen Krevert, fauchte schon bei der bloßen Erwähnung seines Namens. Zakrzewski war mal Vorsitzender des Kreises Lüdinghausen, der im Vorjahr endgültig aufgelöst wurde. Das hat damals nicht jedem Funktionär in Lüdinghausen gefallen, verbal geschossen wurde vor allem in Richtung Münster. Dem Kreis, der nun zehn ehemalige Lüdinghauser Klubs beherbergt.

Ins Handwerk gepfuscht

Ist an diesem Mittwochabend vielleicht auch eine alte Rechnung beglichen worden? Diesen Eindruck erweckte schließlich auch Hans-Dieter Schnippe aus dem Verbandsfußballausschuss. Er höchstselbst pfuschte dem Kreis Münster in einem kreisinternen Spiel ins Handwerk, worauf die VSK nicht näher eingehen wollte. Stattdessen sezierte sie die Verfahrensfehler, die sich der nicht anwesende Krevert geleistet hatte.

Krevert wurde vor der Sitzung übrigens mitgeteilt, dass man auf seine Anwesenheit keinen gesteigerten Wert lege. Im Nachhinein überrascht das, wurde doch vor allem Krevert in seiner Funktion als Staffelleiter an den Pranger gestellt. Da unterschied sich die höchste Instanz des großen Fußball-Landesverbandes dann doch nicht von der kleinen Stammtischrunde: Mit dem Finger auf die Menschen zeigen, die nicht dabei sind, ist doch schön einfach.

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