Braucht ein Westfalenligist wirklich eine Pressekonferenz?
Von Andreas Teipel
(15.01.13) Locker-lässig und total fresh klingt es, wenn ein Journalist von der "PK" spricht statt von der Pressekonferenz. Und so waren Christian und ich heute mal eben aufa PK des 1. FC Gievenbeck, um den/die neuen Trainer des Westfalenligisten präsentiert zu bekommen. Stellt sich die Frage: Braucht ein Westfalenligist wirklich eine Pressekonferenz oder ist das nicht doch ein bisschen dicke aufgetragen? Meine Antwort: In diesem Falle war es vollkommen angebracht und - ohne Puderzuckergebläse - am Ende auch absolut gelungen.
Im FCG-Treff wurden wir empfangen, es gab Kaffee und Brötchen und irgendein süßes Schoko-Törtchen (hab' ich leider nicht probiert). Und an einem großen Tisch nahmen die beiden Neuen, der 1. Vorsitzende Alois Lutz sowie Sportleiter Alex Tehler Platz. Wir von der Presse auf der anderen Seite. Es wurde ein nettes Gespräch, bei dem am Ende keine Frage offen blieb.
Normalerweise machen wir solche Geschichten ja lieber per Telefon - das geht einfach schneller. Aber in diesem Fall sehe ich das anders. Denn dieser Trainerwechsel hat am Gievenbecker Weg tatsächlich eine Zäsur beschrieben. Nach über sechs Jahre endet für Maik Weßels und die 49ers ein langer und erfolgreicher Weg, der sowohl Weßels als auch den Klub in nie dagewesene Fußball-Sphären entführte. Wenn so etwas endet, dann ist man neugierig auf die Neuen und möchte ihnen auch gerne mal in die Augen schauen und spüren, wes Geistes Kind sie sind.
Der FC Gievenbeck hat für diese PK einen wirklich guten und passenden Rahmen gefunden, eine Atomsphäre geschaffen, in der man über ein semi-professionelles Thema professionell berichten kann. Doch der Anlass war entscheidend. Wäre Weßels einer von vielen Trainern der letzten Jahre gewesen, so könnte eine solche PK schnell zu einem hohlen Zeitdieb werden, zu der man am Ende nur noch sagt: Och nee, ich MUSS zur PK.