Kücükosman liebt die Freiheiten

Von Christian Lehmann

(09.03.17) Früher musste Emre Kücükosman beim SC Greven 09 auch schon mal auf der Sechs oder der Acht ran. Das liegt ihm nicht so, sagt er. "Wenn es ums Laufen geht, da bin ich nicht so der Typ für", sagt der Offensivspieler. Obwohl sein Team mitten im Abstiegskampf steckt, gewährt Nullneun-Trainer Andreas Sommer dem Kreativspieler gewisse Freiräume. Und Kücükosman zahlt mit barer Münze zurück. Zehn Treffer hat der Offensivmann bereits erzielt. So gut in Form wie jetzt war er seit seinem Wechsel vom SC Reckenfeld im Dezember 2015 noch nie.

An Selbstvertrauen mangelt es Kücükosman nicht. "Das soll jetzt nicht arrogant klingen, aber ich weiß, dass ich auch höher spielen könnte", sagt er. Seinen Worten hat er zuletzt häufiger Taten folgen lassen, weil er nach eigener Aussage das Vertrauen seines Trainers Andreas Sommer spürt. "Musi hat uns zwei Schritte weiter gebracht. Seitdem er da ist, sind wir taktisch viel besser eingestellt", findet Kücükosman. In der Tabelle spiegelt sich das beim Drittletzten aktuell noch nicht wieder. Greven spielt häufig gut, holt aber wie zuletzt in Altenrheine oder gegen Altenberge zu wenig Zählbares. Trotzdem weiß Kücükosman um die Stärken seines Teams: "Es gibt einige Teams in der Liga, die fußballerisch nicht so gut sind wie wir."

Die Qualität im Kader der Nullneuner wurde durch Winter-Neuzugänge wie Julian Loose (SC Wiedenbrück) und Sebastian Sterthaus (Emsdetten 05) noch einmal gesteigert. Loose pusht das Team nicht nur durch seine enorme Profi-Erfahrung, sondern ist darüber hinaus auch ein "sympathischer Typ, der viele Scherze im Training macht". Sebastian Sterthaus ist nach den langfristigen Ausfällen von Niklaas Houghton und Jonas Kortevoß der neue Kapitän. Kücükosman, der während der Vorbereitung im Wechsel mit "Stelze" die Binde überstreifte, findet das gut: "Er redet sehr viel und hat von hinten den besten Blick", sagt er. 


SC Greven 09 - Vorwärts Wettringen     (Sonntag, 15 Uhr)
Es gilt für Nullneun, die 0:7-Schmach aus dem Hinspiel zu tilgen. Wenn Emre Kücükosman was auf die Statistik geben würde, könnte er beruhigt in die Partie gehen. Wettringen ist nämlich das auswärtsschwächste Team der gesamten Liga, hat in der Fremde erst zweimal gewonnen und dabei lediglich zehn Tore erzielt. Blöd nur, dass Kücükosman nicht viel auf die Statistik gibt: "Ich glaube nicht an so etwas. Wer sich am besten vorbereitet, der wird das Spiel gewinnen. Wir haben inzwischen begriffen, dass jeder Spieltag für uns ein Final-Spieltag sein kann. Da wird niemand rausgehen, feiern oder saufen bis zum Kotzen. Ich bin mir sicher, dass wir einen Sieg holen werden."
Hinspiel: 7:0 für Wettringen
Emre Kücükosman: Wir spielen erstmals zu Null, und ich schieße meine zwei Tore - 3:0.
Heimspiel-Tipp: 2:2

FCE Rheine U23 - SuS Neuenkirchen II     (Sonntag, 15 Uhr)
So langsam wird's Zeit, dass sich beim Schlusslicht aus Rheine der Schmitz/Frank-Effekt einstellt. Die ersten Partien unter dem neuen Trainerduo verliefen zwar verheißungsvoll, gepunktet haben die Delsen-Kicker aber immer noch nicht. Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer - und den Derby-Gegner SuS. Das perfekte Spiel, um den Turnaround herbeizuführen. Und um Spieler aus der ersten Mannschaft rein zu werfen...? Die beiden Oberliga-Vertretungen schwimmen als Sechster (FCE) bzw. Siebter in relativ ruhigem Fahrwasser, nach oben und unten sollte für beide nicht mehr viel gehen. Dass sich die FCE-U23 bereits aufgegeben hat, glaubt SuS-Coach André Haarmann nicht. "Ich gehe nicht davon aus, dass sie ein, zwei Schritte weniger machen werden. Ich kenne keinen Fußballer, der sagt 'Wir lassen uns jetzt mal gehen'." Haarmann mahnt: "Wir sind im Abstiegskampf, das wissen wir nicht erst seit gestern. Wir lesen auch die Tabelle und müssen mächtig aufpassen."
Hinspiel: 6:2 für Neuenkirchen
Kücükosman: Ein typisches Unentschieden-Spiel - 1:1.
Heimspiel-Tipp: Hoffnung an der Ems - 3:2.

BW Aasee - Teuto Riesenbeck     (Sonntag, 15 Uhr)
Für BWA-Coach Costa Fetsch ist es ein "Sechs-Punkte Spiel", für seinen Gegenüber Mike Schwering zumindest ein "ganz wichtiges. Wir wollen Punkten, um uns noch ein wenig mehr zu befreien". Beide Teams sind nah dran, das gesteckte Saisonziel Klassenerhalt zu erreichen. Teuto hat sieben, Aasee gar neun Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. 30 Zähler, so hat Fetsch vorgerechnet, sollten zum Klassenerhalt langen. Gewinnen die Gastgeber, fehlt ihnen nur noch ein weiterer Dreier zum Verbleib in der Bezirksliga. Mal ehrlich, wer hätte das dem Aufsteiger zugetraut?
Hinspiel: 2:0 für BWA 
Kücükosman: Aasee ist auf dem kleinen Kunstrasenplatz schwer zu bespielen, Riesenbeck hat auch eine sehr gute Mannschaft. 1:3.
Heimspiel-Tipp: Riesenbeck ackert sich nach 0:2-Rückstand zurück - 2:2.

SC Altenrheine - Westfalia Kinderhaus    (Sonntag, 15 Uhr)
Nach ihrem Patzer gegen BW Aasee am vergangenen Spieltag sind die Kinderhauser in der Pflicht. Ein weiterer Ausrutscher, und das Thema Aufstieg - mit dem sich an der Großen Wiese angeblich ja ohnehin niemand beschäftigt - könnte wohl endgültig in die Schublade. Und jetzt wartet auch noch eine ganz undankbare Aufgabe auf den Tabellenvierten. Im Altenrheiner Sportpark ist der Rasen tief, die Ränge voll und der Mob heiß. "Wir sind zuhause eine Macht!", behauptet Co-Trainer Denis da Silva. Die Statistik gibt ihm Recht, denn die Kanalkicker haben daheim noch kein einziges Spiel verloren. Das jüngste Spiel des Gegners will da Silva nicht überbewerten: "Kinderhaus ist individuell stark, vielleicht hatten sie ja einen schlechten Tag."
Hinspiel: 3:2 für Kinderhaus
Kücükosman: 0:2
Heimspiel-Tipp: Altenrheines Heimnimbus bricht - 1:2.

SV Wilmsberg - Germania Hauenhorst     (abg.)
Weil der Platz im Waldstadion einem Sumpfgebiet gleicht, hat die Stadt die Wilmsberger Spielstätte bereits am Donnerstagmorgen gesperrt. Die Partie soll möglichst zeitnah nachgeholt werden. Die Germania macht deshalb am Wochenende ein Päuschen. "Einen Testspielgegner werden wir so schnell nicht mehr finden", sagt Trainer Markus Heckmann. Für Wilmsberg kommt der Spielausfall insofern gelegen, als Kapitän Niclas Ochse und Sebastian Wehrmann wohl ausgefallen wären. 
Hinspiel: 1:0 für Wilmsberg
Kücükosman: 4:0
Heimspiel-Tipp: 2:1

Ibbenbürener SV - 1. FC Gievenbeck U23     (Sonntag, 15 Uhr)
In der Bergbaustadt sind aktuell die Basketballer der absolute Renner, die Fußballer der ISV hingegen erlebten einen trüben Winter. Sascha Pakularz, Jannis Schneider (beide zum SC Altenrheine), Simon Kock und Patrick Bahr (beide zum TuS Recke) werden den Verein am Saisonende verlassen. Nach dem 1:1-Remis gegen SuS Neuenkirchen II zum Jahresauftakt durfte die Elf von Trainer Florian Lürwer am vergangenen Wochenende durchschnaufen. Nun geht's gegen die FCG-U23, die am vergangenen Samstag spät in eine 0:2-Pleite gegen den Ligazweiten aus Wilmsberg einwilligen musste und in der Tabelle von Vorwärts Wettringen überholt wurde. 
Hinspiel: 1:0 für Gievenbeck
Kücükosman: Gievenbeck ist nicht schlecht, die haben momentan ein bisschen Pech - 1:2
Heimspiel-Tipp: Die ISV schwimmt sich frei - 3:1

TuS Altenberge - SC Preußen Borghorst     (Sonntag, 15 Uhr)
Der Tabellenführer empfängt den Vorletzten. Trotzdem ist der Ausgang des Derbys noch nicht im Vorfeld klar, denn der SCP hat in Altenrheine gezeigt, dass er sich auf einem guten Weg befindet, seine defensive Stabilität zurück zu gewinnen. Aus der Partie gegen Greven haben die Altenberger indes die Erkenntnis gezogen, dass sie sich auch gegen die Gegner aus dem unteren Drittel keine Auszeiten leisten dürfen.
Hinspiel: 4:1 für Altenberge
Kücükosman: Ein klares 3:0 für Altenberge, die haben eine gute Offensive.
Heimspiel-Tipp: 2:0