Dicke Luft beim FC Nordkirchen

von Svenja Kleditzsch

(14.02.17) Von einer ruhigen Winterpause kann in Nordkirchen nicht die Rede sein: Zunächst wurde in der vergangenen Woche bekannt gemacht, dass der Verein den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit Trainer Peter Wongrowitz nicht verlängern würde. "Wir sind mit den Ergebnissen natürlich nicht zufrieden", erklärte der zweite Geschäftsführer David Handrup gegenüber den Ruhr Nachrichten. "Wir wollen einen Schnitt machen, vielleicht mit einem jüngeren Trainer." 

Aus den anfänglichen Aufstiegsambitionen der Nordkirchener waren im Laufe der Hinrunde Abstiegsängste geworden. Am letzten Spieltag vor der Winterpause war der FCN auf Platz 14 abgerutscht, überwinterte unter dem Strich. Zudem kassierte Nordkirchen bereits zehn Niederlagen - nur Schlusslicht Husen Kurl hat öfter verloren. Doch nicht nur aufgrund der sportlichen Situation wird Wongrowitz den Verein im Sommer verlassen müssen. Auch mangelnde Zusammenarbeit insbesondere in Bezug auf Spielertransfers seien ein Auslöser gewesen.

"Eine schlechte Situation"

Insbesondere bei den Wechseln von Steve Sam in der Winterpause und Emmanuel Peterson im Sommer habe Wongrowitz am Vorstand vorbeigearbeitet. Beide Spieler waren aus finanzieller Sicht für den Verein eigentlich nicht zu tragen. "Wir haben wiederholt versucht, ihm klar zu machen, dass es nicht geht, dass er sich widersetzt", wird Ex-Abteilungsleiter Dirk Jakobs von den Ruhr Nachrichten zitiert. Jakobs war in der vergangenen Woche aufgrund von Differenzen mit dem Hauptvorstand zurückgetreten.

Wongrowitz, der mehrere Spieler mittels Kontakten nach Nordkirchen geholt hatte, wird aber bis zum Sommer an der Nordkirchener Seitenlinie bleiben. Der 65-Jährige hatte zu der Entscheidung des Vereins eine klare Meinung. "Ich halte es für sehr unseriös. Unsere Vereinbarung war, dass wir im Januar miteinander sprechen. Ich habe anderen Vereinen schon abgesagt. Für mich ist das eine schlechte Situation", sagte Wongrowitz vergangene Woche den Ruhr Nachrichten. Wir konnten ihn telefonisch für eine Stellungnahme nicht erreichen.