Beckum ist auf Kurs

Von Christian Lehmann

(01.03.17) Während sich der SV Mesum und der SC Münster 08 bedeckt halten formuliert die Beckumer Spielvereinigung ganz offen ihre Aufstiegsambitionen. Der Aufsteiger um Trainer Markus Klingen (51) peilt den Durchmarsch an, denn er hat nicht nur sechs Punkte Vorsprung auf die Verfolger, sondern auch personell einiges zu bieten.

Klingen war als Spieler unter anderem beim SV Lippstadt und beim SC Paderborn unterwegs und ist mit seinem Team weiter auf Kurs, das 1:1-Remis der Verfolger im direkten Duell half dem Ligaprimus. "Das Ergebnis ist bei uns  in der Kabine rum gegangen. Aber es ist mir wirklich nicht so wichtig. Die Saison ist noch lang. Das kann in den nächsten Wochen wieder anders aussehen“, warnt der Trainer, der nicht neidvoll in Richtung Münster blickt, wo sich der SCM im Winter satt verstärken durfte: „Wenn ich die Chance habe, solche Spieler zu kriegen, ist das absolut legitim. Man kann sie nur beglückwünschen. Letztendlich kann ich nur die Ergebnisse meiner Mannschaft beeinflussen. Was die anderen machen, interessiert uns herzlich wenig.“

Auch die Beckumer legten im Winter nach, weil Niklas Mense, Roberto Fichera und Marcel Mackenbrok den Verein verließen. Zudem hat der Spitzenreiter mit vielen verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen, zuletzt brach sich Youngster Tobias Fuest (21) den Knöchel. Drei Neue mit hoher Qualität kamen: Linksverteidiger Zübeyir Kaya hat vor seiner Zeit bei der U19 des SC Preußen Münster mit diversen Jugendteams (u.a. Bielefeld, Dortmund) in der Bundesliga gezockt, Sascha Grasteit kam vom SV Holzwickede (Westfalenliga), Abwehr-Ass Georgios Gikas stand bis vor Kurzem noch bei Oberligist Westfalia Rhynern unter Vertrag. „Wir sind gut aufgestellt“, findet Klingen. Denn auch sonst ist seine Truppe stark besetzt. 

"Es muss auch im System passen"

Das Tor hütet Damian Liesemann, der auch schon beim SV Lippstadt Regionalliga-Luft schnupperte und aus seiner Zeit beim Bezirksligisten SV Drensteinfurt im Fußballkreis kein ganz Unbekannter ist. Innenverteidiger Sven Höveler kam im Sommer vom Oberligisten und Ortsrivalen SC Roland, wo er allerdings zuletzt auch nur noch in der Reserve gekickt hatte. Auch seine Vita liest sich beeindruckend: Bei Arminia Bielefeld spielte er in der B- und A-Junioren-Bundesliga, danach für den SC Wiedenbrück und den TuS Dornberg. Überragend ist in der Offensive Matteo Fichera (17 Saisontore), der bei Westfalia Rhynern kickte – auch in der Oberliga. 

Klingen stellt aber eines klar: „Es ist nicht so, dass wir nur von oben holen. Es muss auch in das System passen. Ich brauche keine Abgezockten. Das war ich selber früher“, so der Übungsleiter grinsend. Ihre gute Position würden die Beckumer gerne bis zum Saisonende halten. Klingen: „Klar, wenn du Erster bist, dann willst du auch Erster bleiben. Es wäre ja dumm, wenn wir das nicht sagen würden."