Mehr als Leinwand, Bier und Wurst
NIENBERGE. Vielleicht werden es 500, vielleicht 1 000, vielleicht auch nur 30 Gäste. Wir wissen es wirklich nicht.“ Michael Kortenbrede hat auf viele Fragen eine Antwort, nur bei der nach der Gäste-Anzahl muss er passen. Der Nienberger Jung und Sohn des dortigen gleichnamigen Baumarkts hat Großes vor: Im Sommer, während der EM, wird der Parkplatz zu einer ganz besonderen Fanmeile umfunktioniert. Und mit Heimspiel hat Kortenbrede nun dafür eine passende Werbefläche gefunden.
Public Viewing nennt der Volksmund das, wenn sich die Massen treffen, um gemeinsam bei einem Fußballspiel mitzufiebern. Kortenbrede plant jedoch etwas ganz anderes. „Wir sind breiter aufgestellt, haben mehr als nur Leinwand, Bier und Bratwurst“, klopft sich Kortenbrede selbst auf die Schulter. Darf er auch. Er hat einiges vor.
Art Dorffest
„Wir machen daraus eine Art Dorffest“, erläutert Kortenbrede. Die deutschen Heimspiele werden übertragen, und währenddessen gibt‘s an der Feldstiege 80 Aktionen wie Bubble-Fußball oder Menschenkicker. Und wer möchte, kann beispielsweise die Geschwindigkeit seines Torschusses messen lassen.
Kortenbredes persönliches Ober-Schmankerl: das syrische Startup „Elbén“. Ein Team aus kochenden Flüchtlingen versucht damit, uns unter anderem für „Manakish“ zu begeistern. Eine Art syrische Falafel. „Ist doch schön, Flüchtlingen so eine Perspektive zu bieten“, freut sich Kortenbrede. Die eintrittsfreien Veranstaltungen stehen nicht rein zufällig unter dem Motto „Fußball unter Freunden“.
Fußballverrückter Ex-Heimspieler und Sechser in Personalunion
In Sachen Werbung kam der 25-jährige auch um Heimspiel nicht herum. „Ihr habt gerade für sowas eine interessante und junge Zielgruppe.“ Er weiß, wovon er redet: Kortenbrede war mal Praktikant bei uns in der Engelstraße. "Das hat Spaß gemacht bei euch damals!“, sagt er zurückblickend. „Andi hat mich gefragt, ob wir nicht Lust hätten, das Team Heimspiel mit dem Baumarkt zu unterstützen.“ Und Lust hatte der fußballverrückte Kortenbrede. Das Projekt Rudelgucken bot sich als Einstieg natürlich perfekt an.
In der Zwoten des SC Nienberge ist Kortenbrede übrigens als „klassischer Sechser“ aktiv. In der abgelaufenen Spielzeit kam er auf 23 Einsätze und erzielte immerhin zwei Hütten. Ein paar mehr deutsche Treffer wollen die Fans während der EM in Nienberge dann aber schon bejubeln.