Jürgens hext Habichte an die Spitze
von Christian Lehmann
(15.01.17) Bereits als Johannes Beumer rund zwei Minuten vor dem Ende zur Vorentscheidung getroffen hatte, hallten vereinzelte "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey"-Rufe durch die Baumberge-Sporthalle. Wenige Sekunden nachdem der 25:20 (11:10)-Erfolg über Eintracht Hiltrup dann eingetütet war, gab es dann kein Halten mehr. Dass die Habichte zur Saisonhalbzeit den Platz an der Sonne innehaben, verdankten sie neben Roxels Spitzenspiel-Sieg in Warendorf auch ihrem Keeper Thomas Jürgens, der mit insgesamt 16 Paraden und im Verbund mit seinen Vorderleuten den sonst so offensivstarken Hiltrupern den Zahn zog.
"Das war bärenstark. 20 Gegentore gegen Hiltrup, das ist ein Topwert", befand SWH-Trainer Martin Drewer nach der Partie. Er musste aber auch gestehen: "Wir haben uns echt schwer getan." Dies traf speziell auf den ersten Durchgang zu, in dem es der Tabellenzweite in der Offensive mitunter mit zuviel Schnörkel probierte und der Eintracht in der Deckung vor allem nach Abprallern einige Treffer ermöglichte. So schaffte es die Drewer-Sieben zu keiner Zeit, sich mit mehr als zwei Toren abzusetzen.
Topstart in Hälfte zwei
Dies gelang erst dank eines Turbo-Starts in den zweiten Durchgang. Bereits nach fünf Minuten führten die Gastgeber dank eines Drei-Tore-Laufs mit 15:11, die nun komfortable Führung verteidigten sie bis etwa acht Minuten vor Schluss, ehe sich erneut der Schlendrian einschlich. "Diesen Spannungsabfall haben wir fast immer", klagte Drewer. "Da muss ich mit leben. Wir waren eigentlich deutlich besser, auch in der ersten Halbzeit schon. Immer wenn wir gebundenes Spiel machen, laufen und die Abläufe sicher sind, gehen die Dinger rein." Weil sie das zunächst nicht taten und Emilio Reguera auf 23:19 verkürzte (54.), schnupperte Hiltrup noch einmal leicht am Punktgewinn. Weil sich die Havixbecker jedoch anschließend wieder ihrer Stärken besannen, gingen sie als klarer Sieger aus dem Spiel hervor - und als Tabellenführer in die Rückrunde.
Eintracht-Trainer Martin Halfmann war trotz der Niederlage nicht allzu niedergeschlagen, hatte er doch auch einige gute Dinge bei seinem Team gesehen. Vor allem eines: "Heute bin ich mit der Abwehr zufrieden, wir standen sehr stabil." Ein bisschen Hadern musste aber auch er. "Immer, wenn wir auf zwei hätten rankommen können, haben wir das Tor trotz klarer Chancen nicht gemacht."Obwohl die Konkurrenz im Kampf um Platz fünf am Wochenende ihre Spiele durch die Bank gewann, bleibt der Coach cool: "Unsere Zielsetzung bleibt weiter Platz fünf. Ich sehe keinen Grund, in Panik zu verfallen. Das können wir alles noch hinbiegen."
SW Havixbeck - Eintracht Hiltrup 25:20 (11:10)
Havixbeck: Jürgens, Cassens, Wittenberg - Mühlenkamp (7 Tore), M. Beumer (5), J. Beumer (4), Wiesner (3/2), Leusmann (3), Albers (2), Brinkgerd (1), Luegering, Weiper, Saalfeld, Steens
Hiltrup: Bäumer, Kuhlenkamp - Brocks (6/5), Buschmann (4), Spaetke (3), Rickling, Kunze, Reguera (je 2), Revermann (1), Dahlhaus, Jandrey
Einen ausführlichen Artikel über den Kampf um Platz eins sowie einen Bericht zur Vertragsverlängerung von SWH-Coach Martin Drewer lest ihr in unserer nächsten 
Printausgabe, die am Donnerstag erscheint.
