Ein Kopf-an-Kopf-Rennen am Sonntag?

von Justus Heinisch

(21.09.17) Am Wochenende wird es einige Entscheidungen geben. Und zwar nicht nur in der Politik, sondern auch in der Bezirksliga. Der Tabellenerste, die Warendorfer SU, spielt beim Zweiten, der HSG Hohne/Lengerich. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen an der Spitze? Vreden und Gronau haben Chancen, weiterhin ungeschlagen zu bleiben. Auch abgesehen davon ist völlig offen, wer die neue dritte Kraft wird. Hiltrup empfängt "Gremmenmodde" - zwei Teams, die bislang noch überhaupt nicht gewinnen konnten. Mal sehen, wer mit seiner Strategie scheitert.

Vorwärts Gronau - TV Emsdetten III     (Samstag, 17 Uhr)
Wenn die Heimsieben gewinnen sollte, hätte Vorwärts bereits neun Punkte aus drei Spielen eingesammelt. Eine Bilanz, die sich auf jeden Fall sehen lassen könnte. Emsdettens Dritte ist das Spielen mit Harz gewohnt. Das Haft-Mittel darf aber in Gronau verwendet werden. Ein erster Vorteil für Vorwärts. Dass der TVE noch immer keinen Trainer hat, spielt für Gronaus Coach, Adam Fischer, keine Rolle: "Ich sehe das nicht problematisch, sie haben eine erfahrene Truppe." Vielmehr konzentriert sich Fischer auf das eigene Spiel: "Wir werden einen Teufel tun und hochnäsig ins Spiel gehen. Wir werden ganz normal unser Ding durchziehen und auf Sieg spielen."
Heimspiel-Tipp: 28:23. Emsdetten hat so seine Probleme ohne Harz.

E. Hiltrup - HSG Gremmen./Angelm.     (Samstag, 18:30 Uhr)
Beide Teams starteten mit zwei Niederlagen in die Runde. Hiltrup und die HSG wollen den Fehlstart also abwenden. Der Coach der Eintracht, Marcel Graefer, trainierte in der Vorsaison noch den SC Everswinkel in der Landesliga. Dort traf er auf die HSG: "Ich kenne die Mannschaft. Sie sind abgestiegen und haben sich nicht so richtig verstärkt. Ich halte uns für stärker." Gremmendorfs Trainer, Rainer Nowack, hofft, dass seine Mannschaft nun endlich mal ein Erfolgserlebnis haben darf: "Zuversichtlich bin ich immer. Ich glaube an den Sieg. Wir müssen die Köpfe frei kriegen und unser Können umsetzen."
Heimspiel-Tipp: 34:31. Graefer und seine Jungs können aufatmen.

Arminia Ochtrup - HSG Preußen/Borussia     (Samstag, 19:15 Uhr)
Mit Mario Schürkamp ist bei den Preußen ein neuer Akteur spielberechtigt. Er spielte zuvor bereits für Westfalia Kinderhaus. Eine gute Nachricht für die HSG, die momentan mit Personalsorgen zu kämpfen hat. Gleich zwei Rückraumspieler fallen aus. Coach Kai Kerkhoff hat seinen Optimismus noch nicht verloren: Die Fünf-Tore-Niederlage in Gronau habe gezeigt, dass seine Mannschaft mithalten könne: "Wir müssen von Spiel zu Spiel gucken. Für mich sind alle Gegner unbeschriebene Blätter." Arminen-Trainer Sven Holz meint vor der Partie: "Wir müssen das Ding gewinnen." Auch er muss auf einen Spieler, Marvin Schiemenz, verzichten.
Heimspiel-Tipp: 29:25. Münster hält gut mit. Für Punkte reicht es aber (noch) nicht.

TV Vreden - TV Borghorst     (Samstag, 19:45 Uhr)
"Gegen Borghorst ist es immer schwer", meint Vredens Frank Steinkamp. "Das ist ein unangenehmer Gegner, die spielen einen anderen Handball als wir." Meistens habe seine Mannschaft mehr Probleme gegen Teams von unten. Steinkamps Gegenüber, Eckhard Rüschhoff, stapelt tief: "Das Abenteuer Rundsporthalle wartet auf uns. Da darf auch geharzt werden. Vreden ist eines der Top-Teams der Liga. Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen." Das ist Borghorst in der vergangenen Saison übrigens bestens gelungen: Zur Halbzeit lag der TVB mit sechs Toren zurück und holte trotzdem noch ein Unentschieden (19:19). "Das war mit das schlechteste Spiel der Saison", merkt Steinkamp an.
Heimspiel-Tipp: 30:18. Unterschätzen wird Vreden den TVB auf gar keinen Fall.

HSG Hohne/Lengerich - Warendorfer SU     (Sonntag, 17 Uhr)
Das Topspiel des Spieltages - keines der beiden Teams verlor bislang Punkte. Die HSG und die WSU kennen sich auch noch bestens aus dem Vorjahr. So ist die Partie für Lengerichs Coach Stefan Ritterbach "eine erste Standortbestimmung." Warendorfs Stefan Hamsen schätzt die Situation ähnlich ein: "Wir tun uns traditionell in Lengerich schwer. Das ist eine sehr robuste Truppe." Julian Baggeroer wird bei der WSU ausfallen. Ob Kevin Wiedeler wieder spielen kann, entscheidet sich noch. Wenn beide raus seien, habe die HSG Vorteile bei der Robustheit, so Hamsen: "Wir gehen aber mit einer breiten Brust in das Spiel. Wir haben 4:0 Punkte."
Heimspiel-Tipp: 23:23. Beide Teams haben starke Keeper und 'ne gute Abwehrarbeit. Lengerich und Warendorf behalten ihre weißen Westen.

BSV Roxel - TV Kattenvenne     (Sonntag, 18 Uhr)
Richtig gut spielte der BSV in Vreden. Trotzdem ging es ohne Zählbares nach Hause. Dies soll diesmal anders sein, wenn es nach Roxels Trainer, Kay Sparenberg, geht: "Jedes Spiel hat seine eigenen Gesetze. Wir haben ein Heimspiel!" Florian Schulte, TVK-Coach, blickt indes zurück auf die vorige Spielzeit. Im Pokal und in der Liga trafen beide Teams das ein oder andere Mal aufeinander: "Letzte Saison hatten wir vier Spiele gegen Roxel und nur einen Punkt geholt." Dabei habe seine Truppe gut gespielt, sei jedoch immer in einen frühen Rückstand geraten. Schulte hat sich Roxel unter Sparenberg bereits angeguckt und ist heiß auf die Partie: "Die sind meiner Meinung nach fällig."
Heimspiel-Tipp: 24:25. Das wird wieder ein richtig knappes Ding. Jubeln darf diesmal Kattenvenne, das den Sieg mit aller Macht einfahren will.

TB Burgsteinfurt - SuS Neuenkirchen    (Sonntag, 18 Uhr)
Knapp zwölf Kilometer liegen zwischen der Willibrordhalle und Neuenkirchen. SuS hat etwas gutzumachen nach der Pleite gegen Gronau in der Vorwoche. Burgsteinfurts Coach, Stephan Nocke, könnte gegen Neuenkirchen wohl das erste Mal in der Spielzeit auf alle Akteure zugreifen und mit "voller Kapelle" spielen.
Heimspiel-Tipp: 23:27. Zwei Punkte aus drei Spielen? Das will Neuenkirchen auf jeden Fall verhindern.