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In der Vorsaison hatte er bis zum Winter noch das Sagen in Ochtrup. Nun trifft er mit Coesfeld auf die Arminia und viele weitere bekannte Teams: Trainer Sven Holz.

Die Bezirksliga unter der Lupe


Von Justus Heinisch

(07.09.18) Was war das für eine verrückte Bezirksliga-Saison? Bis zur letzten Schlusssirene ging es heiß her. Viel hat sich zur neuen Runde getan. So beackern sechs neue Teams ab dem kommenden Wochenende die Platten der Liga. Zeit, mal nachzuhorchen, ob sich die 14 Mannschaften gewappnet fühlen, um die Achterbahnfahrt Bezirksliga zu überstehen.

DJK Coesfeld: Das Gesicht des Absteigers hat sich verändert. Unter anderem hörte Routinier Markus Reykowski auf. Wichtige Akteure wie Till Schöppner fallen verletzt aus. Und so stand der Verein um Trainer Sven Holz im Sommer vor der Aufgabe, die Stellen neu zu besetzen. Viele kamen aus der Zweiten hoch, wie zum Beispiel Eike Ralenkötter. "Wir hatten intensive Wochen", berichtet Co-Trainer Niels Heuermann. Zusammen mit den Leichtathleten des Vereins wurde die Mannschaft konditionell fitgemacht. Zudem wurde ein Duathlon gemeinsam mit den ersten Damen absolviert. In der Halle konzentrierte sich die Mannschaft zunächst auf die Abwehrarbeit. Um kompakt zu stehen und das Spiel schnell aufbauen zu können, so Heuermann: "Dann sind wir zum spielerischen Element rübergegangen." Beim Kennedy-Cup in Burgsteinfurt war die Personaldecke dünn und die Truppe gerädert von einer intensiven Woche, sodass es "leider", so Heuermann, nicht zum Titel reichte. Dafür wurden in Tests Gronau und Vreden geschlagen. "Wir sind arg durchgewürfelt und die Liga ist anders. Deswegen wäre es vermessen, zu sagen, dass wir direkt wieder hochgehen", erklärt Heuermann, der mit seinen Coesfeldern der Liga trotzdem seinen Stempel aufdrücken möchte.

Warendorfer SU: "Wir wollen wieder solange wie möglich oben mitspielen", sagt Trainer Stefan Hamsen. "Gerne diesmal mit Erfolgserlebnis." Nicht mehr, nicht weniger. Trotz Platz drei in der Vorsaison ist der Aufstieg kein Muss: "Bei unserer Null-Euro-Truppe, bei der alles über Eigenmotivation läuft, geht mir kein 'Muss' über die Lippen. Wir wollen aber gerne." Hamsen ist sich sicher, dass seine Mannschaft keinen psychologischen Knacks aus der Vorsaison mitgenommen hat. Am letzten Saisonspiel scheiterte die WSU bekanntlich denkbar knapp in Gronau am Aufstieg: "Die erste Phase der Vorbereitung war okay. Dann hatten wir zwei katastrophale Tests." Eine deutliche Aussprache später lief's. Vor allem vom Kopf her: "Ich hatte den Eindruck , dass das geklappt hat." Neben den Neuzugängen Freddy Strüwing, Jan Kolodzei und Peter Ellebracht ist mit Fabian Gerhards ein weiterer Neuer mit von der Partie. Allerdings nur zur Hälfte: "Ich habe die lockere Vereinbarung, dass er da ist, wenn ich ihn brauche", so Hamsen über Gerhards, der als Berufssoldat zeitlich eingespannt ist: "Er hat mich in der Abwehr nachhaltig beeindruckt." Auf dem Kreis, wo er auch beheimatet ist, bestehe im Moment jedoch kein besonderer Bedarf. Keiner hat derweil seinen Platz sicher: 18 Mann umfasst der Kader, wenn alle dabei sind. Lennart Hartmann fällt momentan aus, dafür ist aber eben Schnapper Kolodzei dabei. 

SuS Neuenkirchen: Auch wieder ein Wörtchen oben mitreden möchte SuS Neuenkirchen. Die Vorbereitung nutzte die Sieben, um "besser zu werden, schlauer zu werden und konditionell zuzulegen", so Trainer Manuel Öhmann. "Wir haben an den Sachen gefeilt, wo wir Defizite hatten." Torwart Alexander Cosse fällt zunächst mit einem Bänderriss aus, ansonsten gab es keinen Grund, zu klagen: "Mit der Vorbereitung bin ich durchaus zufrieden." Mit Andre Holling verließ ein Spieler den Verein, ansonsten ist der Kader im Großen und Ganzen zusammengeblieben. Der Feinschliff wurde erarbeitet, weshalb sich Öhmann freut: "Ich glaube, dass der Zeitpunkt, dass die Saison jetzt startet, genau passend ist."

HSG Hohne/Lengerich: Bei der HSG hoffen sie, dass es bloß keine weitere Saison mit massig Verletzten geben wird. Und momentan scheint Hohne/Lengerich nicht vom Pech verfolgt zu werden. Nur ein Spieler ist verletzt, Frederic Schallenberg. "In der Vorbereitung hatte ich immer einen Kern von zwölf Spielern, die da waren", frohlockt Neu-Trainer Daniel Bieletzki. Seine Mannschaft trainierte unter anderem zusammen mit Athletik-Spezialisten des TV Lengerich, seit knapp sechs Wochen wird mit dem Ball gearbeitet. Bieletzki jedenfalls ist zufrieden: "Im Prinzip will ich den Handball nicht neu erfinden. Wir müssen in der Abwehr aktiver werden und auch im Angriff variabler spielen." Dadurch erhofft der Coach sich ebenfalls, dass seine Sieben mehr einfache Tore erzielt. Ansonsten lautet die Zielsetzung, Platz sechs zu bestätigen und bestenfalls zu verbessern.

BSV Roxel: Die große Herausforderung bei den Kleeblättern war in der Vorbereitung die Personalsituation. "Man übt mit den einen Spielern, spielt dann aber am Wochenende mit den anderen", so Trainer Kay Sparenberg. Dadurch war es nicht ideal möglich, die Abläufe zu perfektionieren. Torwart Christoph Kintrup wird nicht mehr zwischen den Pfosten stehen. Aus der Jugend wurde deshalb Daniel Possenriede hochgezogen. Somit besteht das Torwartgespann Possenriede und dem 56-jährigen Joachim Winkler. Martin Ackmann steht notfalls bereit. Für Sparenberg ist die Schnapper-Position deshalb auch diejenige, wo der Schuh am meisten drückt. Ansonsten wurde Andre Kleinikel aus der Zweiten hochgeholt. Student Florian Wiechert, zuletzt in Coesfeld aktiv, ist ebenso wie Alexander Lange, den Kapitän Joschka Krummenerl noch aus alten Sendener Zeiten kennt, neu an der Tilbecker Straße. Auch Jannik Lüdeke ist nach langer Verletzung wieder bereit, öfters zu spielen. "Wir sind mit dem Kopf weiter, mit der Umsetzung aber nicht immer", so Sparenberg. Viele taktische Konstrukte greifen besser, so machte der BSV in der Deckung große Fortschritte. "Wir werden aber immer gebeutelt sein davon, knappe Spiele zu haben", meint Sparenberg. "Das Ziel ist der Klassenerhalt."

TuS Recke: Gerd Freitag verabschiedete sich als Trainer in Recke mit dem Aufstieg. Sein Nachfolger ist auch sein Vorgänger, Ralf Trojandt. Und der Neuling hat sich hat sich als Ziel gesteckt, länger in der Bezirksliga zu bleiben. "Wir wollen den Klassenerhalt möglichst früh klarmachen", erläutert Kreisläufer Jan Langelage. Für einige Münsteraner Teams ist der TuS ein Fragezeichen. Das gilt aber auch anders herum. "Wir versuchen, eine offensive 6-0-Deckung und im Angriff einen flüssigen Ball zu spielen", versucht Langelage, Licht ins Dunkel des Tecklenburger Land zu bringen. Was den Aufsteiger auszeichnet? "Wir sind eine Truppe, die schon lange zusammenspielt", so Langelage. Mit Patrick Möllenkamp kam ein gebürtiger Recker vom HC Ibbenbüren zurück in die heimische Halle. Auch Eduard Löwen ist wieder mit von der Partie. An die "grundsätzlich gute Vorbereitung", O-Ton Langelage, will der Aufsteiger anknüpfen.

Sparta Münster: Auch der zweite Aufsteiger fliegt mit einem kräftigen Stoß Rückenwind in die Bezirksliga. "Das soziale Gefüge ist stimmig und die Motivation ist getragen vom Aufstieg hoch", berichtet Nils Overkamp, der seit diesem Sommer das Sagen an der Sentruper Höhe hat. Vier Neuzugänge haben die Spartaner aus dem Hut gezaubert. Fabian Korupka und Max Kipp werden ebenso wie Lukas Rosenthal und Enno Grühl, der innerhalb der Stadtgrenzen von Nullacht zu Sparta ging, für den Aufsteiger auflaufen. "Die Vorbereitung lief insgesamt sehr zufriedenstellend", meint Overkamp. "Wir haben an vielen Stellschrauben gedreht und einige gute Schritte nach vorne gemacht, was auch die Testspiele widergespiegelt haben." Das Minimalziel lautet, nicht abzusteigen. Doch Overkamp merkt an: "Es gibt neben dem selbstverständlichen Ziel, nicht abzusteigen, den Anspruch, jedes Spiel gewinnen zu wollen." Was dann am Ende herausspringen wird, bleibe abzuwarten.



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