Ein Albtraum für jeden Trainer

Von Justus Heinisch

(21.10.18) Florian Schulte erlebte den klassischen Albtraum eines Trainers: Die eigene Mannschaft führt zur Pause deutlich beim Tabellenletzten, um nach der Pause komplett herunterzufahren und vollkommen die Spannung zu verlieren, während der Gegner die zweite Luft kriegt. So wurde es nach 13:6-Pausenführung für den TV Kattenvenne bei der SpVgg. Ibbenbüren noch einmal so richtig eng - allerdings kam die Truppe aus dem Tecklenburger Land mit einem Schrecken allererster Güte davon (24:22).

Dass Kattenvenne so klar zur Pause führte, war ein Verdienst von Daniel Segger. Der linke Rückraumspieler des Turnvereins bereitete Ibbenbüren allerhand Probleme. "Da konnten wir einige schöne Auftakthandlungen starten", freute sich Schulte.

Doch das alles klappte nach dem Seitenwechsel nicht mehr. Denn Oliver Konnemann, Schultes Kollege auf der anderen Trainerbank, stellte um. Ibbenbüren griff nun etwas höher an, stellte sich auf Segger ein. Das hatte zur Folge, dass Kattenvennes Akteur nicht mehr so zur Entfaltung kam, sich allerdings dafür neue Räume bildeten. Die Mittel, den neuen Raum zu nutzen, fehlten den Gästen jedoch. Und während Kattenvennes Treffsicherheit nachließ, leckte Ibbenbüren Blut.

Starke Moral

Die Spielvereinigung eroberte mehr Bälle, traf durch die zweite Welle, machte schnelle Tore und gewann so langsam aber sicher den Glauben zurück. Schulte zog bereits in der 41. Minute die Auszeit. Da hatte Ibbenbüren auf 13:16 verkürzt, also in elf Minuten häufiger getroffen als in der gesamten ersten Hälfte. "Da lief bei uns vieles zusammen", bemerkte Konnemann. Dann, sechs Minuten vor dem Ende, lag Ibbenbüren nur noch mit einem Tor zurück (20:21). Die Antwort Kattenvennes? Ein Doppelschlag. Das ließ sich der Turnverein nicht mehr nehmen.

"Zum Schluss fehlte auch die Kraft, die zweite Halbzeit war sehr aufreibend", haderte Konnemann. "Da hatten wir dann auch Konzentrations- und Schrittfehler. Das hätten wir auch gewinnen können." Durchatmen hingegen bei Schulte: "Das kann schiefgehen. Ich habe vorher vor Ibbenbüren gewarnt, die haben bislang meistens knapp mit einem oder zwei Toren verloren, das haben die Spieler wohl nicht so gesehen. Ibbenbüren ist besser als es die Tabelle aussagt."

SpVgg. Ibbenbüren - TV Kattenvenne     22:24 (6:13)
SpVgg: Althaus - Walhorn (7/2); Beyer (4), Ulisch, Mau (je 3), Verle, P. Althaus (je 2), Schultze (1), Dittrich, Vorndieck, Nauber, Riedel
TVK: Bassfeld, Köhnsen - Segger (8), Reiser (6/2), Alke (3), Peters, Bovenschulte (je 2), Glasnek, N. Postert, M. Postert (alle 1), Ahlert, Klassen, Kipp