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Tobias Hoferichter hebt ab. Die Borghorster Timon Topp (v.l.), Sebastian Gauger und Felix Rathmann hoffen auf den Torwart.

Festival der vergebenen Chancen


von Justus Heinisch

(24.02.18) Als hätten sie gewusst, dass der Treffer ein ganz wichtiger werden sollte, sprang das Gros der Roxeler Bank nach dem 21:20 auf und ballte die Fäuste. Da waren noch sechs Minuten zu spielen. Es fiel jedoch kein weiteres Tor, die Kleeblätter holten zwei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf. Zuvor war allerdings kollektives Haareraufen angesagt - beim BSV und beim Gegner, dem TV Borghorst. Beide bestachen nicht gerade durch Spielwitz, Tempo und Kreativität. Sie servierten dennoch Chancen auf dem Silbertablett, griffen aber selbst nicht zu.

Kurz vor dem Tor zum 21:20 überstanden die Kleeblätter eine Phase, in der sie zeitweise in dreifacher Unterzahl auf der Platte standen. Hätte Roxel vorher seine Chancen genutzt, wäre der Puls von Trainer Kay Sparenberg wohl auf einem gesunden Niveau geblieben. Hat Roxel aber nicht. So war Zittern angesagt, aber Borghorst brachte die Murmel trotz Überzahl nur einmal im Gehäuse unter. Zu unkreativ und zu langsam suchte der Turnverein nach Lösungen.

Göcke doch dabei

Das muntere Daneben-Werfen begann nach circa sieben Minuten (4:4). Beide Teams zeigten sich ab diesem Zeitpunkt nicht treffsicher, hatten allerdings auch Pech. So traf Borghorst einige Male nur Aluminium. Den Schluck mehr Zielwasser trank der BSV, der nach einer Viertelstunde mit 8:5 führte. Das nutzte Rüschhoff, um eine Auszeit zu nehmen. "Mehr Körperkontakt", forderte der Coach von seinen Mannen. Und dann zog er noch ein Ass aus dem Ärmel: Max Göcke hütete fortan das Tor der Gäste. Wie sich am Donnerstag herausstellte, muss der Schnapper doch nicht unters Messer. Zuvor stand Aushilfstorwart Jörg Strickmann im Kasten. Nach der knackigen Ansprache Rüschhoffs lief es besser. Den wichtigen 9:10-Anschluss markierte Timon Topp neun Minuten später per Gegenstoß nach einem Ballverlust Roxels. Teuer wurde das Ganze bezahlt: Max Wenner verletzte sich in dieser Phase.

Einfacher hätte es der BSV haben können, der es nicht vollbrachte, sich zur Pause abzusetzen. Immer, wenn die Sparenberg-Sieben mit zwei, drei Toren führte, kämpfte sich Borghorst wieder heran. Vier Minuten nach der Pause erzielte der Turnverein den Ausgleich. Roxel brachte erst den sechsten Wurfversuch nach der Halbzeit im Gehäuse unter. Dass Borghorst in der Folge nicht in Führung ging, lag an Christoph Kintrup im Roxeler Kasten.

Mit ihm im Rücken erspielten sich die Kleeblätter im Laufe peu à peu Vorteile, führten mit 19:15 (43.). Lockeres Zurücklehnen kam dennoch nicht in die Tüte. Denn obwohl Borghorst häufig kein hohes Tempo aufnahm, präsentierte sich die BSV-Deckung pomadig. Kurze Zeit später hatte Borghorst die besagte dreifache Überzahl. Da das Wurfglück schon ab dem 15:19 auf der Seite der Gäste war, waren sie wieder auf einen Treffer dran (19:20/52.). Den Ausgleich gab's darauf auch (53.), es war sogar deutlich mehr drin - doch es fiel nur noch ein Tor. Und das erzielte Roxel.

Trauer bei Rüschhoff


Rüschhoff rang nach der Partie um Worte. Enttäuscht und sauer seine Stimmungslage: "Wir haben nicht verloren weil der Gegner so stark war, oder die Schiris so schlecht. Nein, wir haben es selbst verbaselt." Es war nämlich nicht irgendeine Niederlage. Das Match war ein klassisches "Vier-Punkte-Spiel". Fünf Ausfälle beklagte der Coach schon vor der Partie, hinzu kam eben die Verletzung von Max Wenner. "Wenn man das Ergebnis ließt, ist es okay." Wenn man aber dabei war: "Wir haben es selbst verloren, das tut mir in der Seele weh."

Richtig happy war auch sein Gegenüber, Kay Sparenberg nicht: "Die Defensive und der Keeper hat gepasst." Nur liegt der Knackpunkt vorne: "Eigentlich musst du zehn mehr schießen. Die hast du auf der Pfanne. Wichtig ist einfach, dass wir die Punkte haben. Wir müssen uns jetzt den Kopf freispielen."

BSV Roxel - TV Borghorst     21:20 (14:13)
BSV: Kintrup, J. Winkler - C. Winkler (7), Hoferichter (4), Krummenerl (3/1), Grüber, Schwinde, Lorenz (je 2), Selzer (1), Schwenk, Grawemeyer, Kleinikel, Geiser
TVB: Göcke, Strickmann - Frie (6), Gauger (3), K. Valk (2/2), Topp, L. Valk, Rathmann, Babiuch (je 2), Kleine Berkenbusch (1), Bordewick, Wenner

 

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