Gremmendorfer Improvisationstheater

Von Justus Heinisch

(11.03.18) Die HSG Gremmendorf/Angelmodde lässt sich den Spaß nicht nehmen. Egal, wie die personelle Lage ist. Mit einer Prise Galgenhumor sprach Trainer Axel Binnenbruck nach der 28:35 (12:17)-Niederlage beim BSV Roxel von einem "Höhepunkt der Geschichte der HSG." Immerhin spielten zwei etatmäßige Torhüter, Lukas Kümper und Jannik Schönfeld, auf dem Feld. So meinte Binnenbruck: "Dafür, dass wir 45 Minuten lang ohne Auswechselspieler gespielt haben, haben wir eine herausragende Leistung gezeigt." 

Verrückt ist wohl das Wort, dass die Partie am passendsten umschreibt. Binnenbruck spielte für eine Viertelstunde mit, musste dann verletzt raus. Das erste Tagesziel, ohne Verletzungen aus dem Spiel zu gehen, wurde verfehlt. "Dass wir aber 28 Tore geworfen haben, ist ein kleines Wunder", freute sich Binnenbruck. Die Phase nach seiner Verletzung nutzte der BSV, um sich abzusetzen (7:7/16. auf 11:7/18.).

"Ganz gut", klappte nämlich das Offensivspiel Roxels, so Trainer Kay Sparenberg. Vor allem Christian Winkler, der bis zur Schlusssirene siebenmal traf, bestach. Da aber die Deckung nicht immer ganz auf der Höhe war, verpassten es die Kleeblätter im weiteren Spielverlauf, 'Grangelmodde' vollkommen abzumelden. Denn die Gäste zeigten vorne ebenfalls eine druckvolle Darbietung. Dynamische Spielzüge wurden durch kluge Würfe im richtigen Moment abgeschlossen. So ging es mit einer 17:12-Führung Roxels in die Pause.

Zufriedener Sparenberg

Dreimal traf Roxel nach selbiger am Stück (20:12/32.). Doch wieder blieb der Einbruch bei Gremmendorf aus. Fünf Minuten später stellte die Binnenbruck-Sieben die Pausendifferenz fast wieder her (16:22). So lief es die gesamte zweite Halbzeit über - Roxel führte mal mit fünf, mal mit acht Toren Vorsprung. Die HSG kam nicht mehr an die Kleeblätter ran, natürlich auch der Personallage geschuldet. 

Zufrieden war Sparenberg nach dem Spiel. "Ich kann kein Haar in der Suppe finden", resümierte der Trainer. Schließlich könne sich die eigene Mannschaft gegen den Letzten nur blamieren. "Das ist schwierig aus den Köpfen zu bekommen. Das war Pflichtprogramm, da muss man schnell in die Spur finden."

BSV Roxel - HSG Gremmendorf/Angelmodde       35:28 (17:12)
BSV: Kintrup, J. Winkler - Krummenerl (7/4), C. Winkler, Grawemeyer (je 7), Geisert (5), Schwinde (4), Lorenz, Donatien (je 2), Schwenk (1), Selzer, Heins, Grüber
HSG: Mende - Becker (8/1), Broer (7/2), Kempken (7), Schönfeld (3),  Stiglic (2), Kümper (1), Binnenbruck