Suchbegriff:
  • Spielplan
  • Tabelle

Bezirksliga Münsterland

Eigentlich war der Aufstieg in diesem Jahr kein wirkliches Thema für Stefan Hamsen. Die Wildcard ändert das. Foto: Teipel

Aller guten Dinge sind ... vier!


Von Jan Steinigeweg

(27.04.20/ Update siehe unten) "Das ist schon kurios", muss auch WSU-Coach Stefan Hamsen im Gespräch zugeben. In den letzten drei Spielzeiten wurden die Warendorfer jeweils Tabellendritter und schrammten Jahr für Jahr haarscharf am Aufstieg vorbei. In der Saison 2016/17 fehlten drei Punkte auf SW Havixbeck, 2017/18 ein Pünktchen auf Vorwärts Gronau und 2018/19 zwei Zähler auf den TV Kattenvenne. Den Aufstieg als Ziel schrieben sich die WSUler in diesen Jahren klar auf die Fahnen. Das war in dieser Saison anders, da sich das Team im Umbruch befand und noch befindet. Auf gestandene Spieler wie Peter Ellebracht, Noel Schemann und Michael Bilitewski musste Hamsen in dieser Spielzeit verzichten. Dafür galt es mit Henry Brümmer und Moritz Grothues zwei A-Jugendliche zu integrieren. Die WSU musste sich also erstmal neu (er-)finden und der Aufstieg war eigentlich kein Thema. Bis vergangene Woche.

Nach dem vorzeitigen Ende der Saison, befindet sich die Warendorfer SU auf dem sechsten Tabellenplatz. Ein Spiel und acht Punkte weniger als beim Spitzenreiter stehen auf der Habenseite. Im Vergleich zu den letzten Jahren liegen also fast Welten zwischen Warendorf und der Landesliga. Doch wie es das Schicksal so will, greift die Wildcard-Regel für Hamsen und die WSU. "Ich war wirklich überrascht, als ich meine Truppe in der Tabelle grün hinterlegt gesehen habe", verrät der Coach. Nun stellt sich für Warendorf also die Frage, wie mit diesem Freifahrtschein für die Landesliga umzugehen ist. Ist der Umbruch schon so weit vollzogen, dass das Team das Ziel, für das es in den letzten Jahren so hart gearbeitet hat, nun in einem sinnvollen Rahmen erreichen kann?

Viele Aspekte spielen eine Rolle

Die Meinung der Mannschaft soll bei der Entscheidungsfindung auf jeden Fall gehört werden. "Ich finde es eine ganz wichtige Sache, dass wir da auf einem Nenner sind", so Hamsen. Der Coach telefoniert aktuell seine Jungs ab und sammelt so ein Stimmungsbild des Teams. Etwas mühsam, aber anders geht es ja momentan nicht. Da er noch nicht alle persönlich erreicht hat, zieht sich das Ganze noch etwas hin. Doch die Frist bis zum 20. Mai lässt natürlich noch genügend Zeit für die Gedankenspiele. Und mit dem Vorstand um Jan Kolodzei lässt sich dann alles Weitere auf dem kurzen Dienstweg regeln, denn "der Abteilungsleiter steht gleichzeitig bei mir im Tor", so Hamsen.

Generell sind es viele Aspekte, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen. "Wir müssen verschiedene Punkte abwägen. Auch die Staffeleinteilung und Staffelstärke", gibt Hamsen einen Einblick. So wäre für den Trainer eine heimische Staffel mit ortsnahen Teams deutlich lieber, als eine Staffel, in der die Reisen hauptsächlich Richtung Bielefeld und Paderborn gehen. Doch vor der Ablauf Meldefrist wird keine Einteilung erfolgen. Und es ist ja sowieso eine Grundsatzentscheidung, die unabhängig von der Staffel gefällt werden muss. Dessen ist sich Hamsen bewusst. Der Kader, der in dieser Spielzeit teilweise auf dem Zahnfleisch ging, wird für die kommende Saison breiter aufgestellt sein. So rückt unter anderem Luke Nettelnstroth aus der A-Jugend in die 1. Herren hoch. Und auch weitere Gespräche laufen aktuell. Spannend, was da vor sich geht. Sobald eine Entscheidung gefallen ist, werdet ihr sie bei uns erfahren.

Update (08.05.): Landesliga wird in Angriff genommen

Der Entschluss ist gefasst! Ein paar kleine Bedenken gab es erst, doch nach den Gesprächen kamen alle im Team der WSU auf einen Nenner. Mannschaft, Trainer und Verantwortliche ziehen in dieser Hinsicht an einem Strang und nutzen die Wildcard, um in der kommenden Saison eine Liga höher anzutreten. Aller guten Dinge sind im Falle der WSU also nicht drei sondern vier. Denn nach vier Bezirksliga-Spielzeiten, in denen Warendorf immer ganz oben mitspielte, geht's für Stefan Hamsen und seine Jungs jetzt endlich wieder in die Landesliga. Die Leistung, die das Team in dieser Umbruchs-Saison zeigte, macht Mut. "Wir hatten in dieser Saison eine Sondersituation und haben sie gut gemeistert", so Hamsen. Der verdiente Lohn, wenn man auch die letzten Spielzeiten betrachtet, ist nun also die Reise in die Landesliga.

Bei aller Freude knallen bei Hamsen die Sektkorken allerdings nicht: "Ich empfinde das nach wie vor nicht so richtig als Aufstieg. Eher als eine größer geplante Umstrukturierung." Denn auch die Zusammensetzung der künftigen Bezirksliga spielte bei der Entscheidung eine gewichtige Rolle. Schließlich liegen auch in den Kreisligen, neben den regulären Aufsteigern aus Gremmendorf und Roxel, sage und schreibe zehn Wildcards vor, die gezogen werden könnten. Die Ligen werden also vermutlich ordentlich durchgemischt. Und die Warendorfer SU sieht sich in der Landesliga in guter Gesellschaft der anderer Wildcard-Inhaber der Bezirksliga. Dafür betet zumindest Hamsen, da sich Warendorf gefährlich nah am Rande zu Ostwestfalen befindet: "Ich hoffe nicht, dass ich demnächst alle vierzehn Tage Richtung Altenbeken-Buke im Auto sitze." Da drücken wir ihm und der WSU natürlich die Daumen!

Weitere Artikel



Top-Klicker der letzten 7 Tage
1 Quer: Sofortige Trennung! Ahmann nicht mehr bei SGH
» [mehr...] (397 Klicks)
2 Handball-MSL-Liga: Anschwitzen, der 23. Spieltag
» [mehr...] (245 Klicks)
3 Handball-Münsterlandklasse: Quickies, der 22. Spieltag
» [mehr...] (195 Klicks)
4 Handball-MSL-Liga: HSG Kattenvennerich - Friesen Telgte 29:26
» [mehr...] (181 Klicks)
5 Handball HSM Münster 2020 - Spielplan
» [mehr...] (172 Klicks)

» Mehr Top-Klicker