Ein Schattenspender für Everswinkel

Von Jan Steinigeweg

(07.05.20) Ein bisschen Schatten ist doch in der Regel durchaus etwas Schönes. Vor allem an heißen Sommertagen immer gern gesehen. Wer auf ein schattiges Plätzchen aus ist, könnte sich auch in der Nähe von Everswinkels Neuverpflichtung Jan-Henrik Helmig aufhalten, denn dieser scheint einen großen Schatten zu werfen. So angenehm das an sommerlichen Tagen sein kann, so unangenehm ist es für die Gegenspieler auf dem Handballfeld. Sein neuer Coach Thomas Steinhoff beschreibt den 24-Jährigen so: "Wenn er in der Deckung steht, dann wird es dunkel!" Denn der robuste Rückraumspieler ist über 1,90 Meter groß und versteht es nicht nur, seinen Körper vorne reinzuwerfen, sondern beherrscht auch die Kunst des Defensiv-Handwerks. Das zeigte er zuletzt sechs Jahre lang bei seinem bisherigen Verein, dem TV Ennigerloh, in der Bezirksliga Hellweg.

Steinhoff kennt Helmig noch als Gegenspieler aus Zeiten, in denen er den SV Eintracht Dolberg in eben jener Bezirksliga trainierte. In den Partien gegen Ennigerloh ist ihm der junge Rückraumspieler auch da schon aufgefallen: "Er war immer der Spieler, der im Spielaufbau mit seinen Aktionen so ein bisschen federführend war." In der Folge blieb der Coach mit Helmig in Kontakt und beobachtete auch weiterhin seinen Werdegang. Und was er sah, gefiel ihm. Defensiv wie offensiv. Einen Spieler, der beides hervorragend beherrscht, suchte Steinhoff: "Davon gibt es nicht so viele. Jan bringt das auf jeden Fall mit." Auch in dieser Saison spielte der SC schon eine gute und aggressive Deckung. Mit Helmig steigt nun die Breite im Kader, was sowohl Entlastung als auch Konkurrenz für die Nebenleute bedeutet.

Freundin und Wildcard als Argumente

Helmigs Freundin Lena Silvers, die auch schon unter Steinhoff trainierte, spielt schon seit zwei Jahren für die Frauen des SC Everswinkel im Oberliga-Team. Ein Punkt, der sich positiv auf die Entscheidungsfindung ausgewirkt haben dürfte. So sah man Helmig bereits das ein oder andere Mal in der Kehlbachhalle als Zuschauer. Und sein neuer Trainer nutze die Gelegenheit, um schon mal zu horchen, wie die Chancen auf ein Engagement in Everswinkel stünden. Als dann nach Abbruch der Saison bekannt wurde, dass Everswinkel in der kommenden Saison durch Nutzung der Wildcard in der Landesliga spielen wird, stärkte das natürlich noch einmal die Position des Vereins. "Wir waren locker in Kontakt. Nachdem wir die Wildcard gezogen hatten, wurde es dann konkreter", verrät der Coach.

Anschließend wurde dann recht schnell alles unter Dach und Fach gebracht. Und Everswinkel freut sich auf den ersten Neuzugang. Nicht nur die Ausgewogenheit in Bezug auf die Offensiv- und Defensivqualität lässt den Coach frohlocken. Denn Helmig ist im Angriffsspiel zudem sehr variabel einsetzbar, da er alle drei Rückraumpositionen gleichermaßen besetzen kann. "Es freut mich, das wir so einen Spieler verpflichten konnten. Wir freuen uns riesig auf ihn", so Steinhoff. Wie und wann es trainingstechnisch weitergehen kann, wollen die Verantwortlichen das Vereins in den nächsten Wochen entscheiden. Mal schauen, wann Jan-Henrik Helmig seinen neuen Mitspielern das erste mal ein wenig Schatten spenden wird.