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Bezirksliga Münsterland

Sprunggewaltig, zweikampfstark und antrittsschnell: Joshua Schmidt war in der vergangenen Saison nur schwer zu verteidigen. Foto: Steinigeweg

 

Ein junger Habicht als Überflieger


Von Jan Steinigeweg

(23.07.20) Der Habicht ziert das Wappen der Stadt Havixbeck. Ein Handballer aus den Reihen der Schwarz-Weißen nahm sich ein Bespiel am Wappentier und spielte in der Bezirksliga-Saison 2019/20 wie beflügelt. Mit seinen Leistungen hatte er maßgeblichen Anteil daran, dass er und seine Teamkollegen bald wieder in der Landesliga ran dürfen. Der Rückraum-Allrounder Joshua Schmidt setzte sich mit insgesamt 157 Treffern in der vergangenen Spielzeit die Krone der Torjäger auf. Wir haben mit seinem ehemaligen Trainer Tom Langhoff gesprochen, der zwei Jahre lang die Gelegenheit hatte, Schmidt in der Landes- und Bezirksliga im Training sowie auch bei den Spielen Woche für Woche anzuleiten und in Action zu sehen.

Dabei war der Start des 21-Jährigen im Herrenbereich eher holprig. Nicht etwa aufgrund seiner Qualität sondern einer Verletzung. Eine chronische Reizung der Patellasehne führte zu ständig wiederkehrenden Schmerzen im Knie, die die Freude am Handballsport trübten. Und dadurch natürlich auch in relativ wenig Einsatzzeit mündete. Als Langhoff die Schwarz-Weißen zur Saison 2018/19 in der Landesliga übernahm, galt also Folgendes: "Wir wollten Joshi behutsam aufbauen und auf jeden Fall Verletzungen vermeiden", so Langhoff. Und die Situation dafür war optimal, da mit den Bäumer-Brüdern, Johannes und Max, und David Brinkgerd absolute Leistungsträger im Rückraum spielten, in deren Schatten sich "Joshi" hervorragend entwickeln konnte.

Der Abstieg als große Chance

Die Einsatzzeit hielt sich noch immer in Grenzen, doch die Schmerzen gingen fort. Genau wie David Brinkgerd und die Bäumer-Brüder nach dem Landesliga-Abstieg. So rückte Schmidt ins erste Glied und nutzte die sich bietende Chance bravourös. Das findet auch Langhoff: "Das war eine Bombensaison von Joshi. Unser Spiel war auf ihn zugeschnitten und er konnte dabei viel von seinen Nebenleuten profitieren." Mit Christopher Wiesner (67 Tore), Jonas Lügering (87 Tore) und Dominik Leufgen (83 Tore) hatte Schmidt Mitspieler, die es verstanden ihn in Szene zu setzten, aber stets auch selbst Torgefahr auszustrahlen. Und kamen die Havixbecker in ihren Flow und das Tempospiel, dann war vor allem Schmidt regelmäßig on fire.

Im Rückraum ist der 21-Jährige ein absoluter Allrounder. Am häufigsten spielte er in der vergangenen Saison auf Halblinks, es zog ihn aber auch häufiger auf die Mitte. "Er ist ein sehr intelligenter Spieler. Daher kann er auch die Mitte besetzten. Für uns hatte er aber den größten Wert auf Halblinks", resümiert sein Ex-Coach. Und wer will ihm nach der in dieser Saison gezeigten Leistung widersprechen? Darüber hinaus beschreibt ihn Langhoff als harmoniebedürftigen Menschen. Wenn die Stimmung im Team passt und gerade in Heimspielen auch das Havixbecker Publikum für Atmosphäre sorgt, dann ist Schmidt oft kaum zu bremsen.

Er ist kein Rückraumspieler vom Typ "Brecher", der durch seine Masse oder Größe besticht. Aber vielleicht auch gerade deshalb so schwer zu verteidigen, da er drahtig und sehr agil ist. "Joshi ist sprunggewaltig und hat einen unglaublich zügigen Antritt. Er kann es mit jedem Abwehrspieler im 1-gegen-1 aufnehmen", schwärmt Langhoff. Im Zweikampf bewahrt Schmidt lange die Ruhe, um dann explosiv seine Aktion zu starten. Und oft ist er damit erfolgreich. Denn die Zahlen, die er in der vergangenen Spielzeit aufwies, sprechen eine deutliche Sprache. Auch in der Landesliga traut Langhoff seinem ehemaligen Schützling viel zu. Wir sind gespannt, wie die Entwicklung weitergeht und blicken abschließend noch auf die Werte des besten Torjägers der Bezirksliga-Saison 2019/20.

Joshua Schmidt: Die Saison in Zahlen

In insgesamt neun Partien der Saison 2019/20 traf Schmidt zweistellig. Durch den vorzeitigen Abbruch wurden nur 19 Spiele ausgetragen. Das bedeutet, dass er fast in jedem zweiten Spiel die Zehn-Tore-Marke knackte. Schmidt bestach durch eine ausgezeichnete Frühform. Ab dem 2. Spieltag schaffte er es, sechs Spiele in Folge mehr als zehn Tore zu werfen. Mit diesem Lauf setzte er sich schon früh im Gesamtranking ab. In zwei Partien netzte er 14 mal und schrammte damit nur knapp am Saisonbestwert von 15 Treffern vorbei, den Alexander Barth von Sparta Münster aufstellte. Betrachten wir die komplette Spielzeit 2019/20, so kommt Joshua Schmidt bei seinen 157 Treffern in 19 Spielen auf einer starke Torquote von 8,26 Buden pro Partie.

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