Langfristig ein Mann für die Erste

Von Nils Uhlig

(22.04.21) Dennis Lampe kennt jeden Gegner auf dem Effeff. Der junge Coach der Reserve des HC Ibbenbüren kann seine Mannschaft deswegen perfekt auf die Gegner einstellen und so dem eigenen Nachwuchs den Einstieg in den Seniorenbereich erleichtern. Seit der D-Jugend spielte der 32-jährige Schlosser Handball und das immer für den HCI. Ein Knorpelschaden bremste den entscheidungsfreudigen Linkshänder aus. Glück im Unglück für den HCI, denn dadurch bemerkten sie im Verein schnell eine andere Qualität des Familienvaters.

"In der damaligen Abstiegsrelegation habe ich auf den Fahrten bemerkt, dass Dennis über alle Mannschaften genaustens Bescheid weiß und die Stärken aller Gegner kennt", erinnert sich Markus Wedderhoff, der die erste Herren damals interimsweise mit Lampe trainierte. Das Vorstandsmitglied ist überzeugt von den Trainerqualitäten der Linkspfote. Zudem komme er hervorragend bei den Jugendlichen an, was in der jungen zweiten Mannschaft viele Türen öffnet. "Wir brauchen die Zweite als adäquates Bindeglied, denn wir wollen langfristig mit der ersten Mannschaft in die Verbandsliga", gibt Wedderhoff die Ambitionen des Vereins unumwunden zu Protokoll.

Überblick in brenzligen Situationen

So wird in beiden Mannschaften und auch schon in der A-Jugend das gleiche System gespielt, um die Eingewöhnung möglichst einfach zu gestalten. "Dennis macht seine Sache sehr gut und ist sportlich wie menschlich ein super Typ", betont Wedderhoff. Ins gleiche Horn bläst sein jahrelanger Wegbegleiter Sebastian Elbert. Beide spielten immer im gleichen Jahrgang und waren bei Mannschaftsfahrten stets Zimmerpartner. "Er ist einfach ein super Typ, immer hilfsbereit und ehrlich", beschreibt Elbert den Charakter des Reserve-Trainers. Als absolute Stärke sieht Elbert, dass Lampe in brenzligen Situationen immer den Überblick behält, was ihm im Trainerjob sicherlich ebenfalls zugute kommt.

"Außerdem weiß er immer alles über die gegnerischen Mannschaften, von den Topspielern bis zu Wurfbildern", erkennt auch Elbert eine gewisse Akribie und Handballverrücktheit bei Lampe. Und so sei der Schritt vom Spieler zum Trainer eigentlich nur die logische Konsequenz gewesen. "Beim Handball muss man austeilen und einstecken können", sagt Lampe und fordert auch von seinen Spielern eine gesunde Härte. Trotzdem soll sich alles in einem fairen Rahmen bewegen. Seinen Aufgabenbereich beim Bezirksligisten sieht er ganz klar abgesteckt. Eine bessere Vernetzung von erster und zweiter Mannschaft, die jungen Spieler dazu zu bringen, im Herrenhandball Fuß zu fassen und die körperliche und spielerische Weiterentwicklung des Teams zählt er zu seinen Aufgaben.

Auch das Zeug für höhere Aufgaben

"Wir müssen es schaffen einen vernünftigen Unterbau für die erste Herren zu bilden. Das heißt für mich auch, dass Spieler an die Erste abgestellt werden und die Erste immer Vorrang hat", kann Lampe damit Leben, wenn auch in wichtigen Spielen einige seiner Spieler fehlen sollten, weil die eigene Erste Unterstützung braucht. Beide Teams sollen eben mit der Zeit ineinander greifen, etwas, das zuvor ein wenig zu kurz kam beim HCI. "Den Trainerjob bei der zweiten Herren kann ich mir durchaus langfristig vorstellen", sagt der 32-jährige Coach, doch Marcus Wedderhoff hat auch schon eine Beförderung im Hinterkopf. "Dennis kann sicherlich auch irgendwann Trainer der ersten Herren werden", sagt er und hofft, dass es zu dem Zeitpunkt für den HCI in der Verbandsliga um Tore geht.