Schöne Erinnerungen weitergeben

Von Nils Uhlig

(21.12.20) Worum geht es im Handball? Fragt man Dennis Kötter, seit dieser Saison Trainer von Bezirksligist TuS Recke, ist es unter anderem, sich an den schönen Erinnerungen seiner Laufbahn zu erfreuen und andere damit zu inspirieren. Kötter gibt die Erfahrungen und Kniffe, die er als Spieler beim TSV Ladbergen erlernte, gerne an die nächste Generation weiter. Spielerische Dinge erläutern, Spieler individuell fördern und seine Philosophie vom Handball vermitteln, daran findet der 42-jährige Familienvater großen Gefallen.

Jan Langelage, als Kapitän der verlängerte Arm von seinem Coach, ist von einer Erfolgsgeschichte mit dem TuS Recke unter Kötter überzeugt. "Dennis hat eine genaue Vorstellung seiner Philosophie und kann diese sehr gut vermitteln", weiß die Mannschaft laut Langelage genau, was ihr Trainer von ihnen erwartet. Er lege zudem sehr viel Wert auf Trainingsdisziplin und Engagement. Der Teamspirit darf bei seinem Coach ebenfalls nicht zu kurz kommen, so sei Kötter der Mannschaft sehr zugewandt. Aber auch sein sportlicher Ehrgeiz in seiner positivsten Form sei allgegenwärtig.

Als Spieler beim TSV Ladbergen

"Mit großem Einsatz aggressiv zu verteidigen und im Angriff spielerisch oder durch individuelle Klasse eine Überzahl zu erzeugen", nennt Kötter seine Idee vom Handball. Dabei hat er über die Jahre allerdings auch gelernt, dass es zwischen Trainer, Mannschaft und Konzept passen muss, um erfolgreich zu sein und das scheint aktuell beim TuS Recke der Fall zu sein.

Der erste Gedanke an den Trainerjob kam dem Elektrotechnikermeister, als er sich nach zehn Jahren in der ersten Mannschaft des TSV Ladbergen mit dem damaligen Trainer überwarf und noch während der Saison die Mannschaft verließ. Lachend denkt er an die Zeit zurück und erinnert sich: "Mein primäres Ziel war es damals, mit einer Mannschaft in die Liga aufzusteigen, in der der TSV Ladbergen spielt, um dort dann einmalig als Spielertrainer mein endgültiges Ende als aktiver Spieler in der Rotthalle zu haben, in der ich über so viele Jahre Herz und Schweiß gelassen habe." Mit fast 43 Jahren wird die Zeit dafür für den B-Lizenz-Inhaber allerdings langsam knapp. Denn er war als Trainer zwar schon in einer gleichhohen Spielklasse tätig, allerdings im benachbarten Niedersachsen. Und so kam es nie zum Aufeinandertreffen mit dem Ex-Club.

Erste Trainerstation Falke Saerbeck

Seit diesen ersten Gedanken sind inzwischen einige Jahre als Trainer ins Land gezogen. Doch an einen Spieler seiner ersten Trainerstation bei Falke Saerbeck in der Kreisklasse erinnert sich Kötter gerne zurück. Felix Boolke, heute Mittelmann bei Landesligist SuS Neuenkirchen, den Kötter auch schon in der Bezirksliga betreute, war der ehrgeizigste von einigen A-Jugendlichen, die damals nach Saerbeck wechselten. "Der wollte damals schon alles wissen, wir haben die gleiche Philosophie und er zeigt genau das, was ich von einem Mittelmann erwarte", nahm Kötter den trainingsfleißigen Boolke unter seine Fittiche und versuchte unter anderem, ihm bestimmte Bewegungen bei Täuschungen nahe zu bringen. Außerdem sei es einfach gewesen, Boolke spielerische Dinge zu vermitteln. So wurde aus der Trainer-Spieler Beziehung über die Jahre eine gute Freundschaft.

Kötters Anspruch an sich selbst ist der gleiche wie schon als Spieler: "Viel lernen, immer besser werden und diese Erfahrungen dann weiter geben." Und so werden auch einige Spieler in Kötters Trainerkarriere unter ihm schöne Erfahrungen als Handballer sammeln, an die sie sich gerne erinnern und bestimmt ist der ein oder andere unter ihnen, der diese Erfahrungen ebenfalls an die nächste Generation weitergibt. Vielleicht ja auch ein aktueller Spieler des TuS Recke. Denn von diesem Kreislauf lebt schließlich der Sport und so auch der Handball.