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Sein Treffer in letzter Minute bescherte der HSG zwar nicht den Sieg und Ligaplatz 1, immerhin verhinderte er aber eine Niederlage. Foto: Teipel

Packendes Duell um die Bezirksliga-Krone


Von Christoph Chwalek

(25.04.22) Ein Punkt trennte das Heimteam der HSG Preußen/Borussia Münster am letzten Spieltag von den Gästen von Eintracht Coesfeld - und damit vom Platz an der Sonne. Den Minuspunkt mehr hatten sich die Borussen am vergangenen Spieltag durch ein Remis beim Verfolger aus Telgte eingebrockt. Zwar stand für beide Teams dadurch die Teilnahme an der Aufstiegsrunde bereits vorher fest, doch Ziel war das vermeintlich einfachere Los im „Überkreuz-Spiel“ gegen die andere Bezirksliga-Staffel. Es war also keineswegs eine Spaßveranstaltung. Schon gar nicht für einen besonders engagierten Fan. Aber dazu später. Soviel aber vorab: Das 26:26 (15:13) fühlte sich am Ende nur für Coesfeld wie ein Sieg an.

Und wer sich von den 130 Zuschauern, darunter etwa 50 mitgereiste Eintracht-Anhänger, ein spannendes Aufeinandertreffen versprach, der wurde nicht enttäuscht! Beide Teams starteten äußerst effizient und ausgeglichen in die Partie. Während die Gäste aus einer 3-2-1-Deckung ihr schnelles Konterspiel aufzogen, wehrte sich Borussia mit einer im Zentrum stabilen 6-0-Formation. Da zu Beginn auch die Torhüter auf beiden Seiten einen starken Auftritt hinlegten, wechselte die Führung mehrfach. Aus 3:2 wurde 3:5 wurde 9:7. Mit der Hereinnahme Otis Markus, der den ebenfalls durchschlagskräftigen Fynn Buyna ersetzte, kam neues Feuer in die Partie. Zunächst netzte Markus vorne sehenswert ein - und gab dann im Gegenzug in der Abwehr ein emotionales Statement in Form eines gelbgeahndeten Fouls ab. Die erst dritte nach bereits 20 Minuten. Ein durchweg faires Spiel beider Mannschaften also – was auf der Tribüne nicht auf jeden Fan zutraf. Hallensprecher und Schiedsrichter appellierten daher an einen fairen Umgang miteinander.

Doch das Spiel bekam jetzt mehr Pfeffer, wurde hitziger. Die Gastgeber ergriffen die Chance, per Siebenmeter und Gegenstoß mit 13:10 in Führung zu gehen (23.). Von diesem Vorsprung profitierten sie trotz eigener Unterzahlsituation und gingen, nach vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten, mit der Sirene durch einen Abpraller von Joschka Linnenbürger mit 15:13 in die Kabinen.

Das erste Ausrufezeichen nach der Pause setzte an diesem Abend wieder einmal Rottstegge mit seiner siebten Parade. Offensiv gaben sich nun die anfangs unauffälligen Hendrik Brüggemann und Vincent Lukas die Klinke in die linke Hand (beide sind Linkshänder) und zeigten sich für die ersten fünf Treffer nach der Halbzeit verantwortlich (18:15). Drei weitere Paraden durch Rottstegge, gelungenes Auflösen auf zwei Kreisläufer sowie etwas Glück wie beim Tor von Buyna, der den Ball eigentlich schon verloren hatte, bescherten der Borussia die höchste Führung an diesem Abend: 21:17 und noch 21 Minuten auf der Uhr. Nach hartem Einsteigen gab es zurecht eine Hinausstellung für die Gäste (43.), die seitens eines Heimfans – da war er wieder - abermals zum Anlass genommen wurde, sich wild gestikulierend zu beschweren. Wieder mussten Schiedsrichter und Hallensprecher eingreifen und verwarnten den aufgebrachten Zuschauer ein letztes Mal. Wäre es nach HSG-Trainer Dominik Sowada gegangen, hätte dieser die Halle wohl längst verlassen müssen.

Voll wie selten war die Halle beim Spitzenspiel der Bezirksliga 2. Foto: Chwalek

Die Überzahlsituation nutzen die Borussia jedoch nicht. Stattdessen reihten sich technische Fehler und vergebene Chancen vom Kreis aneinander. Eintracht-Torwart Niels Heuermann, der hinter der nun etwas defensiver eingestellten 3-2-1-Abwehr mehrfach stark parierte, stand seinem Kontrahenten in nichts nach und hielt die Partie offen. Zudem wurde Topscorer Vincent Lukas immer wieder schön in Szene gesetzt und brachte seine Farben auf 22:21 heran (46.).

Die Borussia nutzte ihre Überzahlsituation deutlich besser aus. Die beiden angesprochenen Protagonisten bescherten Coesfeld die erste Führung im zweiten Durchgang mit 23:22 und zwangen Sowada zehn Minuten vor Schluss zu einer Auszeit. Fans und Spieler beider Mannschaften heizten sich nun gegenseitig auf, es wurde richtig laut. Umgehend wechselte die Führung wieder mit 24:23 zu den Münsteranern, die nach einer umstrittenen Hinausstellung von Buyna aber nicht lange Bestand hatte. Zack, lag Coesfeld wieder mit zwei Treffern vorne.

Jetzt begann die heiße Phase: Nach guter Deckungsarbeit samt geblocktem Wurfversuch ergab sich für Coesfeld in der 58. Minute DIE Chance, den Sack zuzumachen. Aber: Rottstegge mit Parade Nummer 12! Auszeit Coesfeld. Das Publikum hält es nicht mehr auf den Sitzen. Offene Deckung Borussia, die einen schnellen Ballverlust der Gäste erzwingt. Tempogegenstoß und Anschlusstreffer. Noch 35 Sekunden zu spielen, Ballbesitz Coesfeld. Nach kurzem Durchstoßen erfolgt bereits der Wurf – daneben! Der Ball gerät fünf Sekunden vor Schluss in die Hände von Höhn – 26:26! Das Publikum feierte ausgiebig beide Mannschaften für ein unterhaltsames (vorläufiges) Saisonfinale mit Punktsieger Coesfeld, das nun den vermeintlich leichteren Weg hin zur Landesliga geht!

Tore für die HSG: Fliegel (6), J. Linnenbürger (5), Höhn (4) Müller (3), Brüggemann (3), Markus (2), Lau (2), Spieler 15 (1)

Tore für Coesfeld: Lukas (8), Rotermund (4), Bischoff (4), Adler (4), Kloster (3), Boyer (2), Kloster (1)



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