Sind die Fusionierten ein Spitzenteam?

Von Nils Uhlig

(09.10.25) Die neu gegründete HSG NRG ist die Überraschung der bisherigen Saison! Die neu zusammengewürfelte Mannschaft spielte an den ersten vier Spieltagen stark auf und steht aktuell auf Rang zwei der Bezirksliga Münsterland. An diesem Wochenende wartet allerdings ein ganz dickes Brett. Spitzenreiter SW Havixbeck empfängt unseren Anschwitzer Timo Burkert und sein Team.

"Wir sind selbst ein bisschen verwundert, wie gut es schon läuft", hätte Burkert nicht damit gerechnet, dass die neuformierte Mannschaft auf Anhieb so stark performt. "Vor allem nach den Abgängen von Tom und Fin hat man gedacht, dass es schwieriger wird", hätte der 20-jährige Linkshänder nicht erwartet, dass die Mannschaft eher noch stärker wird, obwohl in Eilers und Ratert zwei wichtige Bausteine nach Ibbenbüren wechselten. Doch der Zusammenhalt in der jungen Truppe hat sich schnell entwickelt. Alle treffen sich auch außerhalb der Sporthalle und verstehen sich prächtig. Da macht es dann gleich doppelt Spaß. "Außerdem ist unsere Trainingsbeteiligung super", lobt der duale Student. So hat sich bei der HSG bereits in kurzer Zeit ein großer Zusammenhalt entwickelt und unter Neu-Coach Uwe Dornbusch wird die implizierte Bedeutung der Fusionierten mit einer energievollen Spielweise aufs Parrkett gebracht.

Mitspieler wissen, dass sie sich auf Burkert verlassen können

Ein wichtiger Baustein ist dabei Timo Burkert. Und das nicht nur, weil der Musikwart in der Kabine für gute Stimmung sorgt. Der 20-Jährige dreht auch auf dem Feld mächtig auf . Eigentlich wechselt Coach Dornbusch viel durch, um allen Spielern Spielanteile zu geben und das Tempo hochhalten zu können. Doch Burkert spielt meist trotzdem fast durch. "Nach den Abgängen habe ich gemerkt, dass ich noch mehr Gas geben muss", blüht "Boogie 2" in seiner neuen Rolle auf und erzielte bislang 35 Treffer in vier Spielen. Und der Youngster freut sich, dass auch seine Mitspieler wissen, dass "sie sich auf mich verlassen können."

Der Halbrechte muss aber auch an diesem Wochenende eine Topleistung auf die Platte bringen. Denn seine Jungs sind bei Spitzenreiter SW Havixbeck gefordert. Den starken Rückraum der Habichte einzufangen, wird eine ordentliche Aufgabe. "Wir wollen die Beumer-Brüder in den Griff kriegen. Das wird aber sehr schwer", weiß Burkert auch, wie stark die Havixbecker Halben in diesem Jahr spielen. Dennoch wollen die Gäste jede sich bietende Chance nutzen und das Tempo erneut am oberen Limit ansiedeln, um den Spitzenreiter zu stürzen. Denn mit den bisher starken Auftritten, ändert sich auch die Erwartungshaltung bei der HSG NRG. "Am Anfang wollten wir einen einstelligen Tabellenplatz, aber jetzt wollen wir schon ins obere Mittelfeld und am liebsten so lange wie möglich oben mitspielen", gibt der 20-Jährige zu. Wir dürfen also gespannt sein, ob es für die HSG an diesem Wochenende auch schon gegen ein Topteam der Liga reicht.

Anschwitzen, der 6. Spieltag

Arminia Ochtrup - Sparta Münster (Samstag, 18 Uhr)
Ochtrup will nach der Trennung von Daniel Ahmann wieder den Anschluss nach oben herstellen. Dabei zählen nur Siege. Zuhause ist die Arminia im Normalfall ohnehin ganz schwer zu bezwingen. Sparta steckt nach dem Rückzug von Christian Sterz noch immer in einer Zwischenphase. Die Trainer der zweiten Herren haben, bis ein Nachfolger gefunden ist, übernommen.
Burkert-Tipp: 36:29. "Das wird torreich, aber die Ochtruper Heimstärke führt zum Sieg", ist sich Burkert sicher.
HEIMSPIEL-Tipp: 32:26. Die Arminen finden in die Spur.

Friesen Telgte - SuS Stadtlohn (Samstag, 18.30 Uhr)
Der Aufsteiger aus Stadtlohn will sich auf die harzfreien Heimspiele konzentrieren, da mit Kleber oft nicht ansatzweise das gleiche Niveau erreicht wird. In Telgte wird aber ebenfalls ohne Harz gespielt und somit könnte sich ein munteres Spielchen zweier junger, torhungriger Teams entwickeln. Die Erfahrung spricht für die Friesen.
Burkert-Tipp: 40:29. "Telgte ist zuhause richtig stark und die wissen genau, was sie tun müssen", setzt der Linkshänder auf das einzige Team, dass die HSG bislang bezwang.
HEIMSPIEL-Tipp: 32:28. Die Telgter Deckung macht den Unterschied.

Westfalia Kinderhaus - ASV Senden II (Samstag, 19 Uhr)
Nach überraschend starkem Saisonstart gab es bei der HSG NRG zuletzt den Schlag vor den Westfalia-Bug. In der bislang so starken Defensive passte nicht viel zusammen. Gegen Senden II soll es kadertechnisch wieder besser aussehen. Die Gäste stecken nach 2:6-Punkten im Abstiegskampf, waren aber in fast allen Partien gleichwertig.
Burkert-Tipp: 34:24. "Bei Kinderhaus haben Spieler gefehlt", glaubt der 20-Jährige, dass die Westfalia nach der derben Pleite gegen sein Team wieder aufsteht.
HEIMSPIEL-Tipp: 28:27. Ein Spiel auf Augenhöhe gewinnt die Westfalia knapp.

SW Havixbeck - HSG NRG (Sonntag, 18 Uhr)
Ist das wirklich ein Spitzenspiel? Dass die Schwarzweißen, vor allem mit komplettem Kader, ganz oben dabei sind, war vor der Saison klar. Dass aber auch die HSG mit 6:2-Zählern erster Verfolger ist, das kommt doch etwas überraschend. Die Dornbusch-Sieben tritt ordentlich aufs Gaspedal und ist mit vollem Kader kaum zu stoppen. 
Burkert-Tipp: 28:30. "Das ist ein Spitzenspiel", schmunzelt Burkert. "Wir gewinnen, weil wir momentan richtig gut aufspielen", sagt der duale Student. 
HEIMSPIEL-Tipp: 32:32. Ein am Ende wildes Spiel endet Remis.

HSG Preußen/Borussia - SGH Ibbenbüren II (Sonntag, 18 Uhr)
Beide Teams stehen mit 2:6-Punkten in unteren Tabellengefilden. Bei der SGH konnte man das mit dem Auftaktprogramm und der Neuausrichtung erwarten. Die Preußen hingegen befinden sich in einer kleinen Krise. Denn zuletzt fehlten nicht nur die Ergebnisse, auch der Gesamteindruck wich gegen Sparta und vor allem Ochtrup weit von dem ab, was man aus der Vorsaison von der Sowada-Sieben gewohnt war.
Burkert-Tipp: 32:24. "In eigener Halle sollte das für Preußen machbar sein. Die werden nach dem schwachen Saisonstart motiviert sein", setzt Burkert auf die HSG.
HEIMSPIEL-Tipp: 28:26. Mit guter Defensive kämpft sich die HSG in die Saison.