Niemand erlöst die HSG

Von Alex Piccin

(02.04.19) Die HSG Preußen/Borussia wähnte sich nah einem starken beim SC Everswinkel früh auf der Siegerstraße. Doch ein lockerer Spaziergang zu den zwei Punkten wurde es doch nicht. Beim 35:33 (16:16)-Erfolg brachte die letzte Minute noch einmal Spannung unters Dach.

Preußen/Borussia führte mit zwei Toren. In der Deckung ging Joschka Linnenbürger zu forsch ans Werk, verursachte einen Siebenmeter und handelte sich eine Zwei-Minuten-Strafe ein. Daniel Schröder verwandelte zum 33:34. HSG-Coach streute ein Team-Timeout ein, um seine Truppe auf die letzten Sekunden einzuschwören. Das hatte Erfolg, denn Stephan Niemand holte mit seinem neunten Treffer des Tages die Kohlen aus dem Feuer. "Am Ende war es eine Willensleistung. Der Sieg tut gut fürs Herz. So haben wir gesehen, dass es auch anders laufen kann als im Hinspiel", kommentierte Coach Kai Kerkhoff. Damals lief die Schlussphase genau entgegengesetzt.

Die Gäste beanspruchten die Frühphase für sich. Sie führten mit 6:1 (8.), ließen dann aber Everswinkel herankommen. "Wir haben uns in dieser Phase mehr mit uns selbst und den Schiedsrichtern beschäftigt", sagte Kerkhoff. Die Quittung folgte, der Vorsprung schmolz zusehends, bis es nach 20 Minuten 12:12 stand. Nun bissen sich die Hausherren fest, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Im zweiten Abschnitt riefen sie zunächst einige Prozentpunkte mehr ab und hielten die Münsteraner auf Abstand. (24:22/41.) Doch dann legten die Adlerträger einen Fünf-Tore-Lauf hin und wandelten den Rückstand 24 in ein 27:25 um (49.). Die moralische Vorentscheidung? Von wegen. Der SCE kam gab sich nicht auf, glich aus verlor das Kopf-an-Kopf rennen erst in den Schlusssekunden.

SC Everswinkel II - HSG Preußen/Borussia 33:35 (16:16)
HSG: Sikorski, Wegeng - Höhn (10), Niemand (9), Lau (9/5), Linnenbürger (4), Jonitz (3), Lorenz, Kakuschki, Appel, Sowada