Gremmendorfs langer Atem gibt den Ausschlag

Von Niklas Herweg

(20.01.20) Da war mehr Spannung drin als erwartet. Nach der Derby-Niederlage vergangene Woche gegen Preußen/Borussia, wollte die HSG Gremmendorf/Angelmodde wieder zurück in die Erfolgsspur finden. Es haben wohl die wenigsten damit gerechnet, dass das Spiel zwischen der HSG und HF Reckenfeld lange Zeit auf Augenhöhe geführt wird. Doch die Gremmendorfer taten sich lange Zeit schwer, der Favoritenrolle gerecht zu werden. Das lag allerdings auch an sehr starken Reckenfeldern. Jedoch ging am Ende beider Spielhälften den Reckenfeldern etwas die Luft aus, weshalb die HSG einen verdienten 34:28 (18:14) Sieg einfuhr.

In der Anfangsphase schafften es die Reckenfelder mit Ihrem Spiel über die Außen, für Probleme zu sorgen. Oftmals wurde Jan-Malte Minnerup auf Rechtsaußen freigespielt. "Das haben wir schon als gute Möglichkeit gegen die Gremmendorfer angesehen", erklärt Dennis Kötter, Trainer von HF Reckenfeld. Die HSG schaffte es nicht richtig, die Angriffe zu verteidigen. "Wir hätten es heute insgesamt einfach besser verteidigen können", merkte der Co-Trainer der HSG Lukas Kempken an. Kempken coachte auch heute wieder für Frank Kersten. Auch nach 21 Minuten war es mit 12:12 noch ausgeglichen. Doch schon in der Schlussphase der ersten Hälfte fehlte oftmals die Konzentration bei den Reckenfeldern. "Wir haben uns dann auch zu oft hinreißen lassen, aus dem Rückraum zu werfen", kritisierte Kötter die Ungenauigkeiten zum Ende des ersten Durchgangs. So gelang es den Blau-Gelben aus Gremmendorf bis zur Pause auf 18:14 wegzuziehen.

Aufholjagd kostet Kraft

War der Knoten jetzt geplatzt? Setzt sich der Favorit jetzt ab und spielt das routiniert runter? Nein, so weit waren wir noch lange nicht. Denn die Jungs von Dennis Kötter haben in der Halbzeit ihre Akkus wieder aufgeladen. Und mit diesen frischen Akkus zeigten sie auch wieder das Gesicht aus der Anfangsphase. Die Konzentration war wieder da, und nach 39 Minuten war das Spiel auf einmal wieder ausgeglichen mit 22:22. Doch im zweiten Durchgang war ihnen der Kräfteverschleiß schneller, als noch in der ersten Hälfte, anzumerken. Schon ab der 40. Minute häuften sich die Fehler und Unkonzentriertheiten. "Wir haben dann zu viele Fehlwürfe gemacht. Und wenn du dann diese Fehler machst bekommst du auch nicht mehr die zweite Luft, die sonst noch möglich wäre", fasste Kötter die Schlussphase zusammen.

Die Lücken wurden zum Ende hin immer größer, und die schnellen Gegenzüge der HSG auch gnadenlos ausgespielt. "Am Ende ging ihnen die Luft aus", stellte Kempken fest. So schafften es die Blau-Gelben bis zur 54. Minute auf 32:24 auszubauen. Damit war das Spiel dann auch entschieden. Und nachdem Reckenfeld noch dreimal hintereinander getroffen hat, war aber auch der letzte Treffer der HSG und Marchand vergönnt.

Tore für Gremmendorf:  Kofoth (8), Arens (5), Linnemann (4), Marchand (4), Hamdorf (4), Strieth (3), Schröder (3), Mowe (1), Krekeler (1), Strothoff (1)

Tore für Reckenfeld: Menke (8), Minnerup (5), Haje (5), Ruck (3), Altenburger (3), König (2), Volmer (1), Kusmitsch (1)