Ein Spiel zum Verstecken

Von Alex Piccin

(09.04.19) Conrad Klöcker war nach dem 20:31 (8:13)-Desaster seiner Adler bei der HSG Ascheberg/Drensteinfurt um Fassung bemüht. "Das war grottenschlecht, eine absolute Katastrophe", polterte er trotzdem los.

Die Packung gegen den Drittletzten in der Tabelle kam unerwartet und das Personal nahm Klöcker nicht als Entschuldigung an. Mit neun Mann waren die Münsteraner angereist, zwei davon strichen im Laufe der Partie die Segel. "Das darf trotzdem keine Entschuldigung sein", sagte er, mit Blick auf seine Startsieben, die unabhängig von der Bankstärke so aufgelaufen wäre.

Unterirdische Abschlussquote

Trotz der Warnungen des Trainers haben die Spieler offenbar die Aufgabe unterschätzt. Ohne Spielfluss und mit wenig Zielwasser intus trabten die Adler über das Parkett. Satte 13 Mal, so hatte Klöcker gezählt, waren die Gäste frei durch. Doch das war alles kein Problem für Oliver Sevenich, der zwischen den Pfosten einen Sahnetag erwischt hatte. Eine Aktion war bezeichnend: Sevenich erfrischte sich während eines HSG-Angriffs an der eigenen Bank. Die Gäste eroberten den Ball, sprinteten aufs leere Tor zu und Sevenich hechtete beim Abschluss noch erfolgreich dazwischen.

Wenig fruchtete die Ansprache Klöckers in der Pause, denn nach fünf Minuten im zweiten Durchgang war die Kassette zurückgespult und wieder eingelegt worden, Ascheberg spielte den Stiefel souverän runter. Der Adler-Coach kündigte als Maßnahme einen trainigsfreien Mittwoch an: "Die Jungs müssen mal den Kopf freikriegen."

HSG Ascheberg/Drensteinfurt - Adler Münster 31:20 (13:8)
Adler: Kaiser - Klöcker (7/1), Orlowski (6), Tornow (2), Becker, Büchsenschütz, Ley, Theis, Ding (je 1)