Westfalia stoppt den Tabellenführer

Von Niklas Herweg

(01.03.20) Bahnt sich da nochmal Spannung im Aufstiegsrennen an? Mit einem Sieg hätte Roxel auf neun Punkte davon ziehen können, doch in Kinderhaus war für die Truppe von Ulrich Ehrhardt nichts zu holen. So verkürzt die Westfalia den Abstand an die Tabellenspitze auf fünf Punkte, bei noch sieben Spielen die ausstehen. Dabei sah es in der ersten Hälfte noch sehr gut für den BSV Roxel aus, weshalb Ehrhardt auch von einer "absolut unnötigen Niederlage" spricht. Ein Griff in die Taktikkiste von Frank Laudenbach sorgte am Ende für die entscheidende Wende und den 29:26 (11:14) Sieg.

Aber fangen wir mal am Anfang an. Schon beim Warmmachen war den Hausherren die Lust auf dieses Spiel anzumerken. Immer wieder pushten sie sich gegenseitig. In der Anfangsphase begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Keiner hat es geschafft, sich etwas abzusetzen. Nach zehn Minuten nahmen die Gäste aus Roxel das Heft des Handelns in die Hand. Dank einiger starker Paraden von Joachim Winkler und einem kühlen Kopf vor dem Tor, führte das Team von Ehrhardt nach 17 Minuten mit 9:5.

Manndeckung sorgt für Umschwung

Jetzt war die Zeit für die Taktikkiste, denn Laudenbach nahm die Auszeit. Und jetzt wurde Roxels Spielgestalter Christian Winkler in die Manndeckung von Raphael Groß genommen. Es sorgte nicht sofort für den erhofften Erfolg, denn Roxel erhöhte sogar noch auf 11:5. Aber im weiteren Verlauf der Begegnung bekam die Ehrhardt-Truppe immer mehr Probleme. Schon bis zur Pause verkürzte die Westfalia auf einen drei Tore Rückstand.

Und die Aufholjagd krönte das Team von Laudenbach im zweiten Durchgang. Denn bei Roxel war nach "starkem Teamspirit in der ersten Hälfte, nichts mehr in der zweiten davon zu sehen", wie es Ehrhardt analysierte. Angetrieben von einem starken Philipp Karnebeck, holte die Westfalia immer weiter auf. Für die erste Führung seit langer Zeit sorgte in der 49. Minute Sven Frederik Schlüter, mit seinem 22:21 Treffer. Gerade in der Schlussphase unterliefen Roxel leichte Abspielfehler und ungenaue Abschlüsse, wodurch Kinderhaus weggezogen ist.

In den letzten Sekunden lud sich dann nochmal der Frust bei den Gästen ab. In einer eigentlich entschiedenen Partie wurde ein Spieler der Westfalia unterlaufen, was nochmal zu einer kleinen Rudelbildung führte. Allerdings beruhigten sich die Teams nach einer kurzen Zeit auch wieder. Für Roxel gilt es jetzt das Spiel abzuhaken, denn mit Senden wartet direkt der nächste Top-Gegner. Und noch hat der Tabellenführer auch einen komfortablen Vorsprung.

Tore für Kinderhaus II: Philipp Karnebeck (8), Raphael Groß (4), Andre Magner (4/3), Puerckhauer (4), Jan Riemenschneider (3), Sven Frederik Schlüter (2), Felix Lohoff (2), Inderelst (2)
Tore für Roxel: Fabian Grawemeyer (7), Stephan Selzer (5/4), Christian Lorenz (4), Jan Schwinde (3), Henning Heins (2), Nils Freckmann (2), Eike Schwenk (2), Christian Winkler (1)