Nullacht erzwingt Kniefall der HSG

von Christian Lehmann

(12.02.17) Der SC Münster 08 hat das kleine Pflänzchen Hoffnung, das bei der HSG Gremmendorf/Angelmodde nach dem Sieg in Sendenhorst aufzublühen schien, unerbittlich zertrampelt. Bei der 20:29 (8:13)-Niederlage hatten aufseiten der HSG einzig das Publikum sowie die beiden Schnapper Lukas Kümper und Florian Mende Landesligaformat.

Die Zeichen verdichten sich, dass die Erfolgsstory der HSG mit sechs Aufstiegen hintereinander vorerst beendet ist. Wer nach dem Hoffnungsschimmer aus der Vorwoche auf eine Initialzündung der Mannschaft von Axel Binnenbruck und Michael van Husen gehofft hatte, wurde am Sonntagnachmittag bitter enttäuscht. Mit 29 Gegentreffern war der Tabellen-Vorletzte sogar noch gut bedient. Hätte Florian Mende in der Schlussphase der Partie nicht ein gutes halbes Dutzend starker Paraden gezeigt, hätte es bitterböse enden können für die Gastgeber. "Ich will nicht übertreiben, aber gefühlte 20 Freie haben wir bestimmt liegenlassen", meinte Nullacht-Coach Björn Hartwig. "Wenn man dann noch so ein Ergebnis rausholt, ist das stark. Aber es gehören immer zwei dazu."

"Nicht tauglich"

Was der Gästetrainer andeutete, brachte HSG-Trainer Michael van Husen ohne Schnörkel auf den Punkt: "Wir waren in der Abwehr nicht tauglich, und im Angriff auch nicht. Keine Durschlagskraft, kein Tempo, da hat so ziemlich alles gefehlt. Ich hatte das Gefühl, die Jungs wollten, aber der Kopf war nicht frei. Wir haben den Mut aus dem Spiel gegen Sendenhorst nicht mitgenommen. Das ging nach hinten los."

Fast über die gesamte Spielzeit gelang es den Nullachtern, Gremmendorfer Durchbrüche oder Kreisläufer-Anspiele zu vermeiden. Aus dem Rückraum gelangen der HSG auch nur wenige Treffer. Bereits nach zehn Minuten führte Nullacht mit 5:1, die Gastgeber verkürzte zwar zwischenzeitlich auf 5:7 (17.), doch zur Pause war bereits klar, dass es eine außergewöhnliche Leistung der "Gremmenmodder" brauchen würde, um die Kiste noch zu drehen. Und die folgte nicht. Zwar schaufelten sich die Gelb-Blauen dank Mendes Paraden zwischenzeitlich bis auf 17:21 heran (44.), doch nach der anschließenden Zwei-Minuten-Strafe gegen Johannes Heiming fiel die Spannung ab beim Underdog.

Sehr zur Freude von Hartwig: "Was wir uns vor dem Spiel vorgenommen haben, wurde umgesetzt. Darauf können wir stolz sein", sagte er. "Dass es so läuft, hätte ich im Vorfeld nicht vermutet. Wir wussten, dass es kein schönes Spiel wird. Wir wollten sie ernst nehmen und aktiv dagegen arbeiten. Das haben die Jungs gut gemacht." 

HSG Gremmend./Angelm. - SC Münster 08     20:29 (8:13)
HSG: Kümper, Mende - Yoshikane (8/3), Becker (5), Linke (4), Heiming, Schubert, Kempken (je 1), J. Marchand, Schniedenharn, Hamdorf, Kuhlenkamp, S. Marchand, Broer
Nullacht: Lehmann, Igelmann - Röhr (8/6), Sibbersen (6), Schmidt (5), Limke (3), Kramer, Guggenmos (je 2), Petters, Grühl, Sturm (je 1), Keller, Weiß