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Nullachts Rechtsaußen Dominik Keller machte ein starkes Spiel und steht sich in dieser Szene Westfalias Keeper Eike Reichardt gegenüber.
Der Kinderhauser Henning Spreer im Duell mit Nullacht-Akteur Jakob Schmidt.

Nullacht verbaselt den Derbysieg


von Nicolas Hendricks

(04.03.17) Manchmal ist diese Sportart einfach der absolute Oberwahnsinn: Im mit Spannung erwartetem Derby zwischen dem SC Westfalia Kinderhaus und dem SC Münster 08 prallten am Samstagabend die beiden aktuellen Handballschwergewichte der Stadt aufeinander. Bis 72 Sekunden vor dem Ende sahen die Gäste aus dem Osten beim 26:23 wie der sichere Sieger aus – dann produzierten gleich mehrere Nullachter unerklärliche Fehler und gaben den Derbyerfolg doch noch aus der Hand. Am Ende, da waren sich alle Beteiligten einig, gingt das 26:26 (16:13) jedoch für beide Seiten in Ordnung.

„Wir haben wieder einmal einen Sieg kurz vor dem Ende doch noch aus der Hand gegeben und uns so um unseren Lohn gebracht. Unter dem Strich ist das Unentschieden aber gerecht“, sagte Nullacht-Trainer Björn Hartwig, der wenige Minuten nach der Schlusssirene seinen Ärger über die völlig verkorksten letzten Momente der Begegnung Luft verschaffte – und zwar mit einer lautstarken Kabinenpredigt in deutlich verschärfter Tonlage.

Kinderhaus aus der Spur

Etwas gelassener verhielt sich SCW-Coach Sebastian Dreiszis. Zwar ärgerte sich der ehemalige Kreisläufer über die grundsätzlich schwache zweite Hälfte seines Teams (Dreiszis: „Da haben wir plötzlich nichts mehr auf die Kette gekriegt“), jedoch fühlte sich der Punkt für seine Mannen nach schier aussichtslosem Rückstand kurz vor dem Ende letztlich doch eher wie ein gewonnener Zähler an – zumal Westfalia nach dem Auswärtssieg im Hinspiel den direkten Vergleich gegenüber dem SCM gewann. Dieser könnte am Saisonende bei Punktgleichheit das Zünglein an der Waage im Kampf um den Klassenerhalt sein.

Nachdem Kinderhaus in der ersten Halbzeit höchst spielfreudigen Handball auf das Parkett zauberte und Nullacht insbesondere im Abwehrzentrum Probleme offenbarte, wendete sich mit Beginn des zweiten Abschnitts das Geschehen: Plötzlich waren die Gäste hellwach und drückten aufs Tempo. Immer wieder wuchtete sich Niels Sibbersen auf Halbrechts in Offensivzweikämpfe. Auch Nebenmann Dominik Keller machte eine starke Figur, hatte in der Schlussphase jedoch Pech, dass sein Abschluss links am Tor vorbeizischte. SCM-Neuzugang Oskar Petters riss das Spiel auf Halblinks an sich und zeigte erneut, dass er trotz seiner jungen Jahre eine enorme Verstärkung für das Nullacht-Spiel ist.

Nervenstarker Bieletzki

Auf Kinderhauser Seite war es letztlich Routinier Swen Bieletzki, der neun Sekunden vor Spielschluss den entscheidenden Siebenmeter zum Ausgleich verwandelte: Zwar hatte SCM-Keeper Jonas Igelmann die Fingerspitzen noch am Ball, trotzdem schlug das Leder im rechten Torwinkel zum vielumjubelten 26:26-Schlusspunkt im Netz ein. Die Frage danach, ob er sich sicher war, dass er auch diesen Siebenmeter verwandeln würde, beantwortete Bieletzki kurz und knapp mit einem "ja klar!".

Anschließend stand die Halle Kopf, sodass kaum jemand mitbekam, dass Hartwig eine letzte Auszeit genommen hatte. Auch die Schiedsrichter hörten die Sirene der Zeitnehmer nicht, sodass das Spiel gut zehn Sekunden weiterlief – ohne das die Uhr heruntertickte. Nach längeren Diskussionen und dem angesprochenen Timeout rutschte Nullachts Rückraum-Shooter Jan Limke im letzten Angriff der Begegnung zunächst weg, der trotzdem zugesprochene Freiwurf wurde dann von der Kinderhauser Mauer leicht abgefälscht und verfehlte sein Ziel nur denkbar knapp.

Beste Kinderhauser Werfer waren Tobias Berger mit sieben Treffern und Michael Dreskornfeld mit deren fünf. Vor allem Youngster Berger übernahm viel Verantwortung und drückte dem Spiel seinen Stempel auf. Beim SCM war Siebenmeter-Experte und Strippenzieher Jonas Bittern mit insgesamt neun Buden bester Torschütze dieses denkwürdigen Handballabends.

Westfalia Kinderhaus – SC Münster 08     26:26 (16:13)
Kinderhaus: Siegmann, Reichardt - Berger (7), Dreskornfeld (5), Schulz (3), Bieletzki (3/3), Siering, Spreer, Wessels, Würthwein (je 2), Schulze Dieckhoff, Karnebeck, Rotert, Scholz-Sadebeck
Nullacht: Lehmann, Igelmann - Bittern (9/5), Petters (5), Keller (4), Sibbersen (3), Roehr (2), Guggenmos, Schmidt, Kramer (je 1), Bunselmeyer, Kuhlenbäumer, Weiss, Limke

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