Rollentausch im Mittelfeld

von Christian Kern

(14.01.18) Rückschlag für Handball-Landesligist TSV Ladbergen. Der Tabellensiebte hat sein Auswärtsspiel beim SC Münster 08 mit 25:27 (13:13) verloren. Der frischgebackene Stadtmeister legt also auch in der Liga gut los und überholte den Gegner dank des knappen Erfolges in der Tabelle. Maßgeblich für den Heimsieg verantwortlich war eine taktische Änderung von Nullachts Trainer Björn Hartwig zu Beginn der zweiten Halbzeit.

Beide Teams waren am Anfang der Begegnung auf eine stabile Defensive aus und so fanden die Angriffsreihen beider Teams kaum ein Mittel, die gegnerische 6-0-Deckung zu knacken. Besonders Ladbergens Torwart Dustin Mechelhoff erwischte einen glänzenden Start in die Partie. Folgerichtig stand es nach zehn Minuten erst 2:2. Danach legten beide Teams den anfänglichen Respekt ab, stellten sich besser auf die gegnerischen Defensiven ein und kamen häufiger zu Torerfolgen. Dennoch blieb die Partie geprägt von individuellen Fehlern und zufälligen Aktionen.

Spiel bleibt eng bis zur Pause

Zum Ende der ersten Halbzeit hatte der vermeintliche Favorit aus Ladbergen die Chance, beim Stand von 11:9 auf drei Tore wegzuziehen. Aber das Team um Giedrius Cerniauskas vergab die Möglichkeit, die Weichen früh auf Sieg zu stellen und handelte sich in der Folgezeit einige Zeitstrafen ein. Den so entstandenen Vorteil ließ sich der Gastgeber nicht entgehen und egalisierte den Rückstand bis zur Pause. Die Mannschaften gingen mit einem leistungsgerechten 13:13 in die Kabinen.

Im zweiten Durchgang stellten die Hausherren auf eine verkappte 5-1-Deckung um und legten Ladbergens bis dato sehr auffälligen Mittelmann Julian Schröer an die Kette. "Das hat ganz gut funktioniert", meinte Hartwig nach dem Spiel. Mit der neu geordneten Hintermannschaft gingen die Gastgeber 15 Minuten vor dem Ende erstmals mit drei Toren in Führung. In der Schlussphase nahm Ladbergens Coach Cerniauskas eine Auszeit und versuchte, mit neuen Spielern das Ruder noch einmal herumzureisen.

Münster rettet Vorsprung über die Zeit

Die neuformierte Ladbergener Truppe sorgte noch einmal für neue Impulse, verkürzte den Rückstand gegen immer müde werdende Gegner bis auf ein Tor und hatte eine Minute vor Schluss die Chance, den Gleichstand herbeizuführen. Doch der Angriff verpuffte – ein Sinnbild für das ganze Spiel des TSV. Auch Übungsleiter Cerniauskas war mit seinen Schützlingen unzufrieden: "Wir waren heute schlecht. Wir waren zu passiv und haben es verpasst, den Gegner entscheidend unter Druck zu setzen." Trotzdem habe er ein weitestgehend gutes Handballspiel von beiden Seiten gesehen. "Die Mannschaft, die mehr dafür getan hat, hat verdient gewonnen."

Einen Traumstart ins neue Jahr hat hingegen Nullacht hingelegt. "Dass wir so anknüpfen, ist natürlich erfreulich. Es gab heute ein zwei Momente, in denen es kritisch wurde. Aber insgesamt haben es die Jungs souverän gemacht."

SC Münster 08 - TSV Ladbergen     27:25 (13:13)
Nullacht:  Boden, Igelmann - Schmidt (6), Bittern (6/5), Keller (5), Schepers, Gehmeyr (je 3), Limke, Kramer, Sibbersen, Mayer (je 1), Sturm, Petters, Bunselmeyer
TSV: Hakmann, Mechelhoff - Schröer (8/1), Dellbrügge (5), Holdsch, Alkenane, Friese (je 3), Beckschäfer, Wueller, König (je 1), Burschik, Jebsen, Beckmann