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Landesliga 2

Zupacken: Eines der Aufgaben von Michel Schulz (r.) bei Westfalia Kinderhaus.

Westfalia und die Festung vor dem Tor


Von Fabian Renger

(19.10.18) Er ist schon irgendwie beängstigend wie betörend zugleich, dieser Blick ins Zahlenwerk. Begonnen mit der Spielzeit 2012/2013 verrät er uns nämlich Erstaunliches: Westfalia Kinderhaus hat seitdem in keiner Spielzeit mehr als 693 Gegentore kassiert, mindestens die drittbeste Defensive der Liga war seitdem in Kinderhaus zu finden. Ein Trend ohne Ende, denn auch nach fünf gespielten Matches der laufenden Spielzeit steht die Westfalia in dieser Statistik obenauf.


Sie sind die Beeesten... - "Das ist aber nett!"

118 Mal schafften es die Gegner bislang, die Buden im Westfalia-Netz unterzubekommen. Aus der Liga ist gar zu hören, dass der Westfalia-Innenblock um Michel Schulz und Manuel Honerkamp gar die beste Verteidigung der gesamten Klasse darstelle. "Das ist aber nett", grinst sich Schulz, darauf angesprochen, einen zurecht. Der ist 27 Jahre jung und ein waschechter Kinderhauser Jung. Mit 13 begann er mit dem Sport - in Kinderhaus natürlich.

Aus der Abwehrarbeit der Westfalia ist Schulz nicht wegzudenken. Schon beim Sprung von der Jugend hin in den Seniorenbereich profitierte er von seiner Position. Im Fokus, freilich, stehen meistens die, die vorne die Tore machen, und eher weniger die, die sie hinten verhindern. Für Schulz ist das okay. "Ach, das passt schon. Wenn ich das Lob vom Trainer kriege und aufgestellt werden, dann reicht mir das", macht er sich nichts aus öffentlichem Ruhm. "Ich bin zufrieden, wenn wir die zweitwenigsten Gegentore bekommen haben. Dann weiß ich ja, dass ich nicht so viel falsch gemacht habe."

Bis zum Ende vergangenen Saison hatte Schulz hinten noch mit Frederic Aleff abgeräumt, der ging studienbedingt in die Türkei. Was also machen? Jemanden kurzerhand für die Blockarbeit in der Mitte umschulen? Westfalias Trainer Sebastian Dreiszis kennt die Tücken:"Einen Außenspieler oder Halbaußen umfunktionieren, das ist nicht oder nur schwer möglich. Das geht nicht mal eben so in drei Wochen." Also holte er sich Ersatz: Honerkamp kam.

Manuel Honerkamp (h.) hat einige Erfahrung schon auf dem Buckel.

Der ist mit seinen 1,85 Metern und 115 Kilo eigentlich gar nicht so prädestiniert für die Blockarbeit. "Da kann ich nicht so hoch springen", erklärt Honerkamp und lacht. Er kam vom ASV Senden aus der Verbandsliga, hat einst gar für Augustdorf in der Zweiten Bundesliga gespielt. Die Erfahrung hat er.

Wohler fühlt sich Honerkamp eigentlich auf einer Halbposition wie im Sendener 3:2:1-Verbund. Aber es klappt dennoch. Zumindest so halbwegs. Als "ausbaufähig" bezeichnet er die bisherige Saison, ständig fehlte jemand und die Torhüter leideten obendrein auch unter Verletzungen. "Das geht alles noch viel besser", findet der 36-Jährige.

Ein bisschen fehlt noch

Auch Westfalias Torwart-Routinier Heinz Jansen bestätigt das und sieht Verbesserungsbedarf. Tadellos liefe es noch keinesfalls im Deckungsverbund, insbesondere zuletzt beim 25:32 gegen Hörste. "Da hatten wir zu wenig Zugriff auf den Halbpositionen im 1:1", erinnert er sich. Ansonsten sei das aber schon zufriedenstellend. "Die beiden müssen sich ja auch noch finden. "

Dreiszis hat schon seinen Gefallen gefunden an dem Duo. "Sie gehören zur Spitze der Liga", sagt er. Doch, was muss man dafür eigentlich können? Dreiszig erklärt's:"Ein guter Verteidiger ist jemand, der sowohl nach vorne arbeitet, als auch nach absichern können. Natürlich muss er gut blocken können, für die Nebenleute da sein." Jansen ergänzt:"Der Mittelblock dirigiert die Nebenleute."  Ein bunter Strauß an Aufgaben.

"Ich darf mir dann immer was anhören..."

Honerkamp ist es im Duo, der sich mehr zurück zieht, Schulz zieht's gerne mal raus. "Ich darf mir dann immer was anhören, wenn es nicht so läuft wie geplant", lacht dieser. Mal ist es Dreiszis, der vorgibt, wer welchen Part im Spiel einnimmt. Mal wird situationsbedingt entschieden, wer jetzt vorschiebt. "Das sind dann relativ kurze Angaben: Ich geh vor, du gehst vor", erzählt Schulz. Gerade diese Kommunikation - untereinander, mit dem Keeper, mit den Nebenleuten, das sei vor allem im Training ein Haupt-Bestandteil.

Und wie läuft's denn nun mit dem Neuen? "Es macht einfach unfassbar viel Spaß mit ihm. Einen besseren Mitspieler kann man sich nicht vorstellen", berichtet Schulz. Vielleicht können sie die irre Serie der Westfalia ja fortführen.



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