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Landesliga 2

Christopher Kohl leitete für Kinderhaus mit einer Ungenauigkeit einen der kuiosesten Siegtreffer ein, den er dann auch selbst verwandelte. Foto: Teipel

Heimsieg mit komischem Bauchgefühl


Von Andreas Teipel

(10.12.18) "Das war das Spiel mit dem besten Niveau, das ich in Kinderhaus jemals hatte." Sebastian Dreiszis war total begeistert. Nicht allein, weil sein Team den bis dahin punktgleichen TV Verl mit 29:26 (14:14) geschlagen hatte. Sondern weil die Art und Weise virtuos seine ästhetischen Handball-Saiten zum Schwingen brachte. Auch Verls Trainer Thomas Fröbel war spürbar verzückt, auch wenn eine wahre Kuriosität den Ausgang des Spiels mit entschiede: "Da war ich völlig perplex - so einen Knockout habe ich noch nie erlebt. Aber wir waren voll drin im Spiel und unser Matchplan ging eigentlich auf. Mit dieser Niederlage kann ich gut leben."

Ja, und was war da nun passiert? Lassen wir die Katze mal gleich aus dem Sack: Kinderhaus hatte 56 Sekunden vor dem Ende das 27:26-Anschlusstor kassiert und befand sich in Ballbesitz. Eine Minute Zeit, den Sack (hm, noch ein Sack?) zuzumachen. Dann passierte Folgendes: Chris Kohl passte den Ball von Halblinks zu Tobias Berger auf Halbrechts. Der Ball kam nicht präzise, Berger hatte eigentlich keine Chance, ihn zu fangen. Doch der Bauch des Schiedsrichters war im Weg. Der Ball tropfte ab, Berger schnappt sich die Pille, passte zurück auf Kohl und der wemste das Ding aus viel zu spitzem Winkel ins Tor. "Schieß nicht! Schieß nicht!", hatte Dreiszis in sich hineingebetet. Aber Kohl traf. Verl hatte sich da längst auf dem Weg nach vorne befunden und die Abwehr entblößt. 

Fröbel erkennt das Besondere

Stellt man sich diese Partie im Ganzen vor wie ein Pendel, das hin- und herschwang, so hatte Kinderhaus einfach die Sahne, dass das Pendel gerade auf seiner Seite stand als 60 Minuten rum waren. Doch bis dahin war es Kinderhaus gelungen, einer der zuletzt erfolgreichsten Mannschaften Paroli zu bieten. "Die meisten Teams hatten zuletzt immer versucht, unsere offene Deckung durch lange Ballstaffetten mürbe zu machen", meinte Fröbel. Nicht so Kinderhaus. Der SCW drückte aufs Tempo, spielte die schnelle Mitte und fackelte am gegnerischen Kreis nicht lange. Darauf war Verl nicht gefasst.

Möglich war das jedoch nur, weil die Hintermannschaft der gastgebenden Münsteraner blenden zusammenspielte. Hierher rührte auch Dreiszis' Begeisterung: "Unsere 6:0-Deckung war über 60 Minuten hinweg total griffig. Dass wir die Angriffe schnell durchgespielte lag auch daran, dass eine offene Deckung wie die der Verler, auch für die Angreifer kräfteraubend ist." Verl wiederum ließ den Ball laufen und ging mit viel Speed in die Lücken auf den Halbpositionen. So wollte man Kinderhaus knacken. An diesem Abend war dann vielleicht aber auch ein bisschen das Glück des Tüchtigen entscheidend - und das merkwürdige Bauchgefühl des Unparteiischen. 

Tore für Kinderhaus: Kohl (10/5), Berger (9), Dittrich (4), Siering (3), Schulz (2), Pakullat (1)

Tore für Verl: Wiese (9), Busche (5), Eliasmöller (5/1), Voss (3), Trapphoff (1), Kreft (1), Bode (1)



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