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Ibbenbürens Tim Kuhlmannn (l.) war eine der tragenden Säulen im Angriffsspiel des HCI.

Ibbenbüren verlässt erhobenen Hauptes die Landesliga


Von Andreas Teipel

(14.06.19) Gekämpft bis zum Umfallen, eine richtig gute Partie abgeliefert - und doch verloren. Diese Niederlage war für den 1. HC Ibbenbüren nicht allein so grausam, weil am Ende der Abstieg in die Bezirksliga bittere Realität wurde, sondern weil sich die Mannschaft beim letzten und entscheidenden Spiel der Relegation aller Landesliga-Zwölften aus vier Staffeln ein großartiges Spiel abgeliefert hatte. Ein Unentschieden hätte gereicht, um weiter Landesliga spielen zu dürfen. Die 25:26 (15:14)-Niederlage allein verdeutlicht wie haarscharf Ibbenbüren am gesetzten Ziel vorbeischrammte. Der HC darf dennoch erhobenen Hauptes die Arena verlassen, denn er hat auf den letzten Metern noch einmal gezeigt, was in ihm steckt. Trainer Markus Wedderhoff machte den Ausgang der Partie vor allem eine Schiedsrichter-Entscheidung fest (siehe Video-Interview unten).

Doch bevor wir diese Szene beleuchten noch ein paar Worte zum Spiel insgesamt: Denn auch ich als Berichterstatter musste auf der Heimfahrt ordentlich durchatmen, um den Adrenalinspiegel runterzufahren. So viel Intensität, soviel Opferbereitschaft auf beiden Seite und soviel Handball auf Augenhöhe forderte von den Zuschauern ebenfalls biologischen Tribut. Beide Mannschaften waren über 60 Minuten hinweg voll präsent, zeigten kaum Schwächen und überzeugten durch mentale Stärken, wie man sie nur selten in diesen Sphären geboten bekommt. Aber es ging ja auch um was. Auf den Moment der Schwäche des Gegners lohnte es nicht zu warten. Der kam nicht.

Wenn man aber einen entscheidenden Augenblick nennen will, dann muss man wohl auf die 39. Minute schauen. Ibbenbürens bester Werfer und Leistungsträger Maik Menger wurde wegen eines Wechselfehlers mit einer Zwei-Minuten-Strafe bedacht. Disqualifikation für ihn, denn zuvor brummte er bereits zweimal auf der Bank. Nun mag die Entscheidung als solche korrekt gewesen sein - in dieser extrem engen Halle, in der auch der Wechselbereich nur wenig Raum bot, war es nunmal schwierig KEINEN Wechselfehler zu machen. Menger aber wurde erwischt und bestraft. Ibbenbüren führte zu diesem Zeitpunkt mit 19:17. Bösperde glich direkt im Anschluss zum 19:19 aus. Wieder alles offen. Doch die Ballance im Angriffsspiel des HC ging verloren.

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Aufwand steigt, Kräfte schwinden 

Fortan übernahm der Gastgeber, angetrieben durch 300 immer lauter werdende Fans, mehr und mehr die Initiative. Zwar zerschellte so mancher Angriff an der HC-Hintermannschaft, doch fehlten zunehmend die Kräfte, auch mal zu einfachen Treffern zu kommen. In den letzten zehn Minuten wurde nicht einmal ansatzweise versucht, Bösperde mit der ersten Welle wegzuspülen. Das einzige Mal, als es noch einmal schnell nach vorne ging, klatschte Daniel Albers Schuss an den Pfosten. Müssig zu spekulieren, ob es sonst noch gelangt hätte für Ibbenbüren.

Kuhlmann, Menger, Timmerhindrick & Co.

Insgesamt aber zeigten sich die Münsterländer von einer starken Seite. In der 6:0-Deckung packten Menger, Sebstian Elbert, Markus Tenberg und Tobias Westkamp gnadenlos zu, setzten dabei ihre ganze Körperlichkeit ein - ohne unfair zu werden. Auch Tim Kuhlmann war ein enormer Stabilitätsfaktor. Kuhlmann war auch in der Offensive ein überragender Akteur. Er ging ins Eins-zu-eins riss Lücken für seine Nebenleute oder schloss selbst fulminant ab. Elbert war neben Menger zusätzlich eine Waffe, sodass Bösperde so recht gar nicht wusste, wen es in Manndeckung nehmen sollte. Einziger Kritikpunkt in der Offensive war die Trefferquote von Außen, wo Daniel Albers und Jan Dölemeyer wenig Glück hatten. Doch was vorne nicht gelang, verputze hinten Torwart Nils Timmerhindrick zum Frühstück. Ganz starker Auftritt des Rotschopfes. Dennoch kam Ibbenbüren ohne Menger gegen immer offensiver deckende Gegner nicht mehr zum Zuge, fehlten ihm so auch die letzten Körner, um diese nervenaufreibende - aber auch begeisternde Relegation mit dem letzten Sieg zu krönen. Und doch war es ein Abschied in Würde, dem letztlich nur ein einziges Törchen fehlte.



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