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Landesliga 2

Nur in dieser Woche gibt es für Stefan Hamsen etwas zu grübeln. Ansonsten läuft es in dieser Saison für die Warendorfer SU wie geschmiert. Foto: Teipel

Eine souveräne Entwicklung


(25.01.22) Eigentlich hatten wir schon für Stefan Hamsen die Frage vorbereitet, wie hoch seine Warendorfer SU das Nachholspiel am morgen Mittwochabend gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer TSG Altenhagen-Heepen gewinnt. Nach dem Corona-Aufstieg in der Spielzeit 2019/20 spielt die WSU nämlich eine mehr als ordentliche erste "richtige Landesliga-Saison". Nach dem Sieg am vergangenen Spieltag gegen die SF Loxten II rückte das Team mit einem Punkteverhältnis von 11:5 auf Platz vier.

Aber hoppla: Seit gestern ist bei Öffnet externen Link in neuem Fensterhandball4all.de plötzlich vermerkt, dass die Warendorfer morgen beim Tabellenführer gar nicht antreten werden und somit die Punkte kampflos hergeben. Mit Hamsen mussten wir also über dieses aktuelle Thema reden, haben es dabei im Interview aber natürlich auch nicht verpasst, ihn grundsätzlich über die bisherige Spielzeit zu löchern. 

Stefan, wie kommt's zu eurem Nichtantritt? Das übliche Thema?
Hamsen: Es hat mit Corona tatsächlich nur indirekt zu tun. Wir haben keinen Corona-Verdachtsfall in der Mannschaft, sondern haben morgen einfach eine zahlmäßig spielunfähige Truppe zusammen. Fünf Feldspieler und zwei Torhüter habe ich nur noch zur Verfügung. Fünf Feldspieler fallen nämlich aus, drei aus beruflichen Gründen und zwei sind verletzt. Weil sich aber unsere zweite Mannschaft coronabedingt bis Ende Februar zurückgezogen hat und wir dieses Jahr keine A-Jugend haben, bekommen wir auch keine zusammengewürfelte Truppe zusammen. In den letzten Jahren sind wir in solchen Fällen ja auch nicht davor zurückgeschreckt, uns eine Rumpftruppe zusammenzubauen. Aber da sind mir gerade die Hände gebunden. Nach intensiven Gesprächen haben wir uns also entschieden, das Spiel kampflos abzugeben, weil unser Spielverlegungsantrag recht zügig abgelehnt wurde.

Hast du einen solchen Fall schon vorher mal erlebt?
Hamsen: Als Trainer und Spieler habe ich das bisher tatsächlich noch nicht. Es widerstrebt mir auch total, aber man muss ja auch spielfähig sein. Dass es uns jetzt auch ohne Corona trifft, ist in diesen Zeiten bestimmt eher ungewöhnlich.  

Am vergangenen Spieltag wart ihr ja noch in der Halle. Da gab's nach zehn Wochen Pause gegen die SF Loxten II direkt einen Sieg.
Hamsen: Ich muss schon sagen, dass ich vor dem Spiel gar kein gutes Gefühl hatte und ich fühlte mich dann auch bestätigt. Aber Loxten war ja auch in einer ähnlichen Lage. Die haben Mitte Dezember das letzte Mal gespielt. Ein richtiger Rhythmus war also nicht vorhanden. Am Ende konnten wir dann aber doch recht souverän das Spiel nach Hause bringen und haben ein Mindestmaß an Leistung geboten. Wer uns sonst ein bisschen verfolgt, weiß, dass wir eigentlich eher ein bisschen mehr Wert auf das Spielerische legen. Aber manchmal muss auch ein Arbeitssieg reichen, das gehört auch mal dazu. Und nach der langen Unterbrechung kann ich das den Jungs auch nicht anlasten. Wir sind aber ja auch am Jahresende freiwillig in die Pause gegangen, also wollen wir uns auch nicht beschweren. 

Dass ihr so ein Spiel in der Landesliga dann souverän gewinnt, sagt aber auch viel darüber aus, wie ihr euch entwickelt habt. Hast du mit einer solchen guten Saison gerechnet?
Hamsen: Wenn mir einer vorher gesagt hätte, dass wir im Winter so gut in der Tabelle dastehen, hätte ich wohl nur ungläubig geguckt. Wir haben einfach in der bisherigen Saison eine richtig gute Form. Einzelne Leute vor allem. Moritz Grothues beispielsweise ist gerade erst in seinem zweiten regulären Seniorenjahr und spielt bei uns schon eine tragende Rolle. Mit seinen 20 Jahren hilft er uns schon ganz früh weiter. Besonders haben wir dann aber auch einige gute Heimspiele, wie gegen Schloß Neuhaus und Hillentrup, hingelegt. Dazu kam dann ein überraschend hoher Auswärtssieg in Everswinkel, das waren wichtige Punkte im Derby. Da gibt es nichts zu meckern. Auch auswärts gegen die EGB Bielefeld hatten wir eine Chance, haben dann aber nicht alles abrufen können. Aber in der Landesliga kann man dann auch mal auswärts verlieren, deswegen gibt's da gar keinen Vorwurf. Viel besser hätte es nicht laufen können.

Nach dem "Corona-Aufstieg" in der Saison 2019/2020 ist das ja sowieso eure erste richtige Landesligasaison. Wie haben deinen Jungs den Sprung so schnell geschafft?
Hamsen: Das ist relativ schwer zu erklären. In der vergangenen Saison, die ja fast direkt abgebrochen wurde, haben wir unsere beide Spiele relativ deutlich verloren. Rein gefühlsmäßig hatte ich damals den Eindruck, dass wir noch nicht so weit sind. Fast ein Jahr später sind wir dann ganz anders gestartet. Soweit es die Politik zuließ, haben wir ja natürlich bis dahin trainiert. Dass den Jungs das Training dann so stark geholfen hat, freut mich natürlich als Trainer. Und natürlich werde ich es als Trainer auch so begründen, dass es daran lag (lacht)! Dann ist es hier und da auch ein bisschen Glück. Vor allem der Sieg im ersten Saisonspiel gegen Loxten II hat uns dann durch das Jahr 2021 getragen. In dem Spiel haben wir in der Anfangsphase dann, glaube ich, sogar mit 8:1 geführt. Das gibt einem dann natürlich die nötige Sicherheit. Wir haben aber auch eine sehr gute Stimmung in der Mannschaft und die Jungs sind ein eingeschworener Haufen. Was die nicht-sportlichen Sachen wie Corona angeht, ziehen wir auch alle am selben Strang. Die Jungs verhalten sich in der Hinsicht vorbildlich und wir hatten bisher auch noch keinen positiven Fall in der Mannschaft (klopft aufs Holz). Auch wenn ich deswegen natürlich nicht alle anderen Mannschaften als "Corona-Rambos" bezeichnen will, da hatten wir vielleicht auch einfach bisher Glück. Vor der Saison hat sich der Klassenerhalt auch wie ein Himmelfahrtskommando angehört. Als "Neuling" musst du auch erstmal Platz sieben erreichen. Aber die Chancen stehen gerade dafür ja echt gut.

Hast du selbst als Trainer im vergangenen halben Jahr noch etwas gelernt?
Hamsen: Jetzt muss ich aufpassen, dass ich ohne Phrasen auskomme (lacht). Je länger man mit den Jungs arbeitet, lernt man bestimmt noch etwas dazu. Aber an meiner Trainings- oder Spielvorbereitung hat sich grundsätzlich nichts geändert, egal in welcher Liga ich trainiere. Das können am Ende dann wirklich nur Nuancen sein. 

Zählt gerade erst einmal nur der Klassenerhalt in dieser Saison und denkst du schon weiter voraus, was eventuelle Ziele für die kommende Spielzeit betrifft?
Hamsen: Zu diesem Zeitpunkt ist es einfach noch eine gefährlich Phase, da muss man jetzt noch nicht über die nächste Landesligasaison sprechen. Wir sind auf einem guten Weg und haben es selbst in der Hand. Es sind noch richtig viele Spiele und auch gegen den Tabellenletzten Spvg. Hesselteich können wir mal eben verlieren, die haben auch eine gute Truppe beisammen. Jetzt am Wochenende spielen wir gegen Neuenkirchen/Varensell und danach sowieso noch gegen die Mannschaften, die in der Tabellen um uns herum sind. Da musst du aufpassen, dass du in keinen Negativstrudel kommst. Und wir planen dann erst für die neue Saison, wenn wir den Klassenerhalt in der Tasche haben. Auch was mögliche Neuzugänge betrifft. Aber ich hoffe zumindest, dass wir kein weiteres Spiel kampflos abgeben müssen.

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