Mit einem Dutzend an die Spitze

Von Nils Uhlig

(15.12.21) Das war definitiv ein erfolgreiches Wochenende für Christian Gettert von der TSV Schloß Neuhaus. Nicht nur gewann seine Mannschaft mit dem 32:36-Erfolg in Hillentrup zum dritten Mal in Folge und verschaffte sich so ein Vier-Punkte-Polster zu den Abstiegsrängen. Gettert heimste sich auch ein Sonderlob seines Trainer Michael Steffan ein. "Gettert war überragend", sagte dieser kurz und dennoch deutlich. Der Rechtshänder im rechten Rückraum des TSV war in den 60 Minuten zuvor nämlich überhaupt nicht zu kontrollieren und erzielte ein Dutzend Tore. Damit katapultierte er sich zusätzlich in der Torschützenliste auf Platz 1. Mit insgesamt 62 Toren in 9 Spielen trifft der Shooter etwa sieben Mal pro Spiel. 

Torfabrik und Gegentorfabrik in einem

Auf der anderen Spielfeldseite war es erneut Tell Brüggemeier, der die meisten Tore erzielte. Doch weder die neun Treffer des Linkshänders, noch die acht Tore von Rückraumspieler Lennart Pieper reichten, um den TSV Hillentrup gegen Schloß Neuhaus zum Sieg zu führen. Hillentrup ist nämlich nicht nur die Mannschaft, die die meisten Tore wirft, sondern auch die meisten Gegentore kassiert, nämlich hüben wie drüben fast genau 30 pro Spiel. Die Torfabrik der Liga hat also auf dem Vereinsgelände direkt auch eine Gegentorfabrik errichtet. Das man nicht immer die beste Abwehr haben muss, um erfolgreich zu sein, zeigt aber auch der Tabellenstand des TSV. Mit 11:7 Punkten steht die Kühn-Sieben auf Platz 3 der ausgeglichenen Landesliga Staffel 2.

One-Man-Show in Greffen

Der FC Greffen war beim Heimspiel gegen die SG Neuenkirchen-Varensell schon am Boden. Fast ohne Alternativen im Rückraum gestartet, sah Christoph Dingwerth nach 45 Minuten die Rote Karte. Jan Bostelmann fand sich ohnehin in einer Manndeckung wieder und sollte so eigentlich abgemeldet werden. Doch das störte den Spielmacher in der Schlussviertelstunde überhaupt nicht und so hielt er sein Team mit seinen insgesamt zwölf Toren im Spiel. Am Ende stand ein Unentschieden, welches dem FC wieder Platz zwei einbrachte und Bostelmann aus dem Nichts auf Platz 5 der Torschützenliste hievte. Dingwerth schaffte es ebenfalls in die TopTen, da er bis zur roten Karte immerhin sechs Tore beisteuerte.

Würfe ins leere Tor

Loxtens Simon Nolte traf für seine Sportfreude Loxten II am vergangenen Wochenende zehn Mal ins Netz. Dabei war das Ziel von Gegner EGB Bielefeld eigentlich den Linksaußen aus dem Spiel zu nehmen. "Das ist uns auch gut gelungen", sagte Co-Trainer Albert Kreismann. Aber wie passt das zusammen? Naja, drei der zehn Tore waren Siebenmeter und ganze fünf Mal warf Nolte den Ball aus der eigenen Hälfte ins verwaiste EGB-Tor. Denn die agierten über 50 Minuten mit dem 7. Feldspieler und nahmen diese fünf Gegentore in Kauf. Am Ende gewannen sie nämlich trotzdem und vergrößerten so den Abstand zur Abstiegszone auf vier Punkte. Nolte und seine Loxtener hingegen stecken mitten drin und treffen am kommenden Wochenende auf Tabellen- und Ortsnachbar Spvg. Hesselteich zum absoluten Abstiegskrimi. Auch da muss Nolte wieder funktionieren, genau wie auf der anderen Seite Jannik Fromme.

Torschützenliste, der 9. Spieltag

62 Tore: Christian Gettert (TSV Schloß Neuhaus)

60 Tore: Moritz Grothues (Warendorfer SU)

55 Tore: Jannik Fromme (Spvg. Hesselteich), Simon Nolte (SF Loxten II)

54 Tore: Bjarne Franz (TSG Altenhagen-Heepen II)

47 Tore: Pascal Nitsche (Warendorfer SU), Christian Beine (TSV Hillentrup), Jan Bostelmann (FC Greffen)

45 Tore: Marc Rössler (HSG EGB Bielefeld), Christopher Kleibolt (SC DjK Everswinkel)

44 Tore: Maximilian Schröder (SG Neuenkirchen-Varensell), Lennart Pieper (TSV Hillentrup)

40 Tore: Thorben Loick-Feidieker (SC DjK Everswinkel), Tell Brüggemeier (TSV Hillentrup)

39 Tore: Christoph Dingwerth (FC Greffen)

38 Tore: Lukas Hansen (TuS Müssen-Billinghausen)