Warendorfs humorloser Kaltstart

Von Nils Uhlig

(23.01.22) Zwei Monate und zehn Tage genau war das letzte Punktspiel der Warendorfer SU her. Durch die Corona-Pandemie beschloss das Team nämlich bereits im Dezember, eine Pause einzulegen. Im ersten Duell nach der Auszeit bezwangen die Gastgeber die Oberliga-Reserve der Sportfreunde Loxten humorlos mit 25:17 (12:6) und schoben sich dadurch auf Rang vier. Besonders Linksaußen Pascal Nitsche traf nach kurzer Anlaufzeit, wie er wollte.

Bereits nach 14 Minuten nahm Loxtens Trainer Thilo Stinhans seine erste Auszeit. Besonders im Angriff fand seine Mannschaft kaum Mittel gegen die gut gestaffelte 6:0-Abwehr der Sportunion. Grade hatte Pascal Nitsche mit seinem dritten Treffer die 6:2-Führung erzielt und dabei hatte er schon den einen oder anderen Wurf liegen gelassen. "Wir haben halbwegs unseren Streifen runtergespielt, ohne ansatzweise zu glänzen", war Warendorfs Trainer Stefan Hamsen trotz der Führung wenig angetan vom Spiel. Denn auch nach der Auszeit klappte bei den Gästen offensiv wenig und wie schon im Hinspiel setzte sich Warendorf mit einfachsten Mitteln deutlich ab. Das 10:3 durch Jan Linnenbank nach 21 Minuten bedeutete die erste Siebentore-Führung. 

Loxten jetzt mit mehr Risiko

Immerhin schaffte es Loxten II in den neun Minuten bis zur Pause nochmal genauso viele Tore zu erzielen, wie in den vorangegangenen 21 und so konnte man den Rückstand immerhin noch zum 12:6-Pausenstand auf sechs Tore verkleinern. "Das Sieben gegen Sechs hat ganz gut funktioniert, wenn man etwas Positives finden will", probierte Stinhans alles in dem Wissen, dass sein Team ohne das übliche Haftmittel wenig spielerische Lösungen fand.

Nach dem Wechsel gestaltete Loxten das Spiel so zumindest einigermaßen ausgeglichen. Der 21:12-Vorsprung der Hausherren durch Abwehrspezialist Christian Schwaer stand für die höchste Führung des Spiels. "Da konnten wir auch ein paar einfache Würfe im leeren Loxtener Tor unterbringen", beobachtete Hamsen, wie seine Jungs die Fehler des Gegner nutzten.  Dann jedoch schlich sich auch bei Warendorf ein wenig der Schlendrian ein und der WSU-Coach nahm vorsichtshalber beim Spielstand von 22:15 in der 50 Minute nochmal seine Auszeit.

"Das war ein richtiger Grottenkick"

Am Ende spielte es Warendorf dann routiniert runter und gewann völlig verdient mit 25:17 durch den neunten und letzten Treffer von Nitsche zwei Minuten vor dem Schlusspfiff. "Louis Düpjohann hat ein ganz gutes Spiel gemacht und ich kann heute auch keinem böse sein. Ich selbst musste zum Glück nie ohne Harz spielen. Wir haben alles probiert und den Kopf nie in den Sand gesteckt", mochte Stinhans mit seiner Mannschaft nicht zu hart ins Gericht gehen.

Stefan Hamsen war nach der langen Pause nicht wirklich zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft. "Das war ein richtiger Grottenkick, aber so sieht das wohl aus, wenn eine Mannschaft zehn Wochen nicht spielt. Das war insgesamt kein Landesliga-Niveau. Unsere Abwehr stand ganz solide", lobte Hamsen zumindest die Defensive ein wenig. Am Ende wollte er dann auch noch eine Lanze für sein Team brechen, schließlich habe dieses das Hinspiel mit Harz ebenfalls gewonnen. "Es ist halt ein leidiges Thema. Wir können es nicht ändern, dass wir kein Haftmittel benutzen dürfen", nimmt Hamsen die Punkte zehn und elf gerne mit.

Tore für Warendorf: Pascal Nitsche (9), Moritz Grothues (5/3), Jan Linnenbank (3), Julian Baggerör (2), Lennart Hartmann (2), Philipp Schleicher (1), Kevin Wiedeler (1), Christian Schwaer (1), Marius Hippler (1).

Tore für Loxten II: Timo Linkert (4), Fabian Redecker (3), Louis Düpjohann (3), Linus Stieler (2), Simon Nolte (2/1), Julian Müller (1), Jonas Mittendorf (1), Jan-Philipp Gädtke (1).