Vom Meister keine Gnade

Von Nils Uhlig

(01.05.22) Die Meisterschaft stand schon länger fest, feiern lässt es sich bekanntlich am Besten mit einem Heimspiel am Samstagnachmittag. Die TSG Altenhagen-Heepen II hatte als Verbandsliga-Aufsteiger die SG Neuenkirchen-Varensell zu Gast und ließ sich von den abstiegsbedrohten Gästen nicht den Spaß verderben. Der 34:19 (13:8)-Erfolg war völlig ungefährdet. Neuenkirchen hofft, dass zwei Punkte im abschließenden Spiel gegen Loxten II zum Klassenerhalt reichen.

"Die erste Halbzeit hat mir über weite Phasen nicht so gefallen. Wir wollten heute halt schön spielen, da haben wir viele Sachen gemacht, die wir sonst nicht machen", war Meistercoach Tobias Fröbel nicht restlos zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft. Die legte zwar einen 3:0-Start nach fünf Minuten hin und führte auch nach 20 Minuten bereits mit 9:2, doch danach schlichen sich reichlich Schönheitsfehler ein und Neuenkirchen verkürzte Tor um Tor. Immer wieder waren sie über Kreisläufer Manuel Mikuszies erfolgreich. Traf dieser nicht, war die Folge oft ein Siebenmeter und so waren die Gäste beim 9:6-Anschluss wieder im Spiel. 

Altenhagen zeigt, warum sie oben stehen

Dann aber machte Altenhagen wieder ernst und setzte sich durch einen Siebenmetertreffer von Abwehrchef Julian Stübber auf 12:6 ab. Der erfahrene Dirk Eisberg traf vor der Pause per Siebenmeter noch zum 13:8-Halbzeitstand.

Nach der Pause spielte sich die TSG in einen Rausch und zeigte warum sie zurecht in der kommenden Saison in der Verbandsliga an den Start gehen darf. Nach Ballgewinnen in der Abwehr oder Paraden des gut aufgelegten Raphael Heininger im Tor ging es so schnell in der zweiten Phase nach vorne, dass die Gäste fast hilflos zuschauen mussten, wie die TSG-Akteure immer wieder frei zum Abschluss kamen. Nach 38 Minuten stand beim 20:10 durch Clemens Globke das erste Zehn-Tore-Plus auf der Anzeigetafel. Fünf Minuten später setzte Marius Ibe den Ball zum 24:11 ins Netz. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt längst entschieden und bei Altenhagen durfte nun jeder Spieler noch einmal ran. 

"Jetzt feiern wir ein bisschen"

So zeigte sich besonders Franz-Ersatz Benedikt Köhler in der Schlussphase und erzielte drei blitzsaubere Tore und setzte auch seine Nebenleute gut in Szene und der lange angeschlagene Simon Marquardt feuerte einige Bälle in den Winkel. Nach 52 Minuten sah es beim 31:13 durch Köhler nach einem Debakel für die Gäste aus. Dennis Führbach nahm sich in der Schlussphase aber ein Herz und traf mehrfach aus dem Rückraum, sodass der 34:19-Endstand noch etwas freundlicher ausschaute. 

"Die Reaktion nach der Pause war gut. So war es ein schönes letztes richtiges Heimspiel, da das letzte auf einem Dienstag-Abend ist. Jetzt feiern wir ein bisschen", ließ sich Fröbel das verdiente Bier nach der Partie schmecken.

"Die Jungs haben die Köpfe nicht komplett hängen lassen, aber bei dem Spielstand rutscht dann auch mal einer mehr durch. Der Torhüter hält bei der TSG gut, dann haben wir auch noch Pech im Abschluss. Die Einstellung an sich passte heute wieder besser als zuletzt. Und jetzt gucken wir mal, ob wir im finalen Spiel gegen Loxten noch zwei Punkte holen, die wir brauchen", setzt Schönhoff auf den Heimvorteil im letzten Saisonspiel.

Tore für Altenhagen-Heepen: Lennart Eschler (7), Simon Marquardt (6), Jannick Osha (6), Bjarne Franz (4), Marius Ibe (3), Benedikt Köhler (3), Daniel Kipp (2), Julian Stübber (2/2), Clemens Globke (1/1).

Tore für Neuenkirchen: Dennis Führbach (4), Manuel Mikuszies (4), Dirk Eisberg (3/2), Philip Kampschnieder (2), Marcel Schönhoff (2/1), Andreas Kleinemeier (2/2), Pascal Ellefredt (1), Fabian Braun (1).