Auswärts ist der Wurm drin

Von Nils Uhlig

(05.03.22) Ist es jetzt die Heimstärke oder die Auswärtsschwäche, die den TuS Müssen-Billinghausen auszeichnet? Vermutlich beides! Denn während alle sechs Heimspiele siegreich ausgingen, verlor das Team von Axel Helmold auswärts sechs von sieben Partien. Auch beim FC Greffen verlor die Mannschaft trotz langer Führungsphasen am Ende mit 28:26 (9:14). Bei den Gastgebern überzeugte erneut der Spielmacher und Torhüter Henry Becker gelang sogar ein Treffer.

"Die erste Halbzeit war überragend", hatte Axel Helmold nach 30 Minuten die Hoffnung, dass die Pleitenserie in fremder Halle für sein Team in Greffen enden könnte. Nach ausgeglichenem Beginn setzte sich Müssen nach zehn Minuten erstmals zur 4:6-Führung durch Timm Fichtler ab. Die kampfstarken Greffenerglichen durch zwei Treffer von Daniel Germer zum 6:6 aus, doch die Gäste ließen jetzt nicht locker. "Gegen die offensive Deckung fiel uns in der ersten Halbzeit nicht viel ein", gab FC-Coach Mirko Bostelmann zu. Seine Mannschaft agierte zu statisch und so setzte sich der TuS in der Folge wieder auf 6:9 durch den gut aufgelegten Linksaußen Max Ewert ab. Nach dem 9:12 von Greffens Olli Toppmöller nach 27 Minuten, ließ der A-Jugendliche Tim Schröder, der für den verletzten Felix Henrich-Held ins Spiel kam, sein Können zwei Mal aufblitzen und stellte den 9:14-Halbzeitstand her.

Halbzeitführung in sieben Minuten verspielt

"In der Pause habe ich noch davor gewarnt, sich zu sicher zu sein", ahnte Helmold wohl bereits, was seine Mannschaft in der engen Greffener Sporthalle erwarten würde. Und es dauerte tatsächlich nur sieben Minuten bis das Fünf-Tore-Plus aufgebraucht war und der FC durch den erneut starken Spielmacher Jan Bostelmann zum 15:15 ausglich. Doch im wissen der letzten bitteren Auswärtsniederlagen in Hesselteich und Loxten berappelte sich Müssen wieder. Besonders Linksaußen Ewert war jetzt on fire und und traf gleich in drei aufeinanderfolgenden Angriffen.

So stand es nach 40 Minuten 16:18 für die Gäste. Shooter Christopher Kaltenberg traf sogar noch zur 17:20-Führung nach 44 Minuten. In Überzahl verkürzte Greffen zum 19:20 durch Bostelmann und beim 21:21 nach 50 Minuten hatte Olli Toppmöller den Ausgeleich hergestellt. "Dann brechen uns zwei Zeitstrafen das Genick", bedauerte Helmold. Erst sah Lukas Hansen die Zweiminuten, dann folgte Torwart "Sammy" Leike, der nach einem Gegentreffer verärgert den Ball wegschoss. 

Zeitstrafen brechen Müssen das Genick

In Überzahl zog Greffen auf 24:21 vorbei und erhöhte bis Minute 56 sogar auf 26:22 durch Kai Bostelmann. Bei diesem Treffer sah zudem Timm Fichtler noch eine Zeitstrafe. Zu viel, um das Spiel noch einmal zu drehen, auch wenn Müssen am Ende alles versuchte. Der 28:26-Anschluss 50 Sekunden vor Schluss sollte der letzte Treffer des Spiels bleiben. "Das waren zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten. Am Ende haben wir wieder 20 Fehlwürfe und technische Fehler." klagte Helmold über die hohe Fehlerquote seiner Mannschaft besonders im zweiten Durchgang. "Bei den Spritpreisen wäre es eine Überlegung wert nur noch Heimspiele auszutragen", bemerkte Helmold mit einer Prise Galgenhumor auf Grund der Müssener Diskrepanz zwischen Auswärts- und Heimauftritten. "In der Liga kann einfach jeder jeden schlagen und jedes Spiel ist ein Kampf auf Biegen und Brechen", freut sich Bostelmann, dass sein Team den Kampf in jedem Spiel annimmt. Bereits am heutigen Samstag geht es für Greffen bei Spitzenreiter Altenhagen-Heepen erneut um Punkte.

Tore für Greffen: Oliver Toppmöller (8), Jan Bostelmann (8/2), Daniel Germer (5), Dirk Ostkamp (2), Christoph Dingwerth (2), Mattes Freese (1), Kai Bostelmann (1), Henry Becker (1).

Tore für Müssen-Billinghausen: Max Ewert (7), Timm Fichtler (4), Dennis Nold (4/2), Lukas Hansen (3), Christopher Kaltenberg (2), Tim Schröder (2), Malte Begemann (2), Fabian Diekmann (1), Karsten Neuser (1).