Rehabilitation mit Rumpfkader

Von Nils Uhlig

(09.03.22) Nach der ersten Heimniederlage der Saison am vergangenen Sonntag bekam die Warendorfer SU bereits am gestrigen Dienstag die Chance auf Wiedergutmachung. Trotz zahlreicher Ausfälle und mit Aushilfen aus zweiter und dritter Mannschaft gewann die Hamsen-Sieben bei der SG Neuenkirchen-Varensell mit 32:36 (15:19). Die Torhüter bekommen auf beiden Seiten wenig zu halten und so entwickelt sich eine torreiche Partie.

"Ich hatte die Befürchtung, dass wir mit dieser uneingespielten Mix-Kombo vielleicht auch an einem nicht so guten Tag unter die Räder kommen können", hatte WSU-Trainer Stefan Hamsen vor dem Spiel gemischte Gefühle. Und so brauchte die Sportunion auch einige Zeit, um sich auf dem Spielfeld zu finden. Die SG nutzte das und ging über Kreisläufer Manuel Mikuszies nach sechs Minuten mit 5:3 in Führung. Nach knapp zwölf Minuten erhöhte Neuenkirchens Spielertrainer Marcel Schönhoff sogar zum 8:5-Vorsprung und die Befürchtung Hamsens schien sich zu bewahrheiten. Doch dann zeigte sich das Kämpferherz der Warendorfer, die nicht umsonst auf Platz zwei der Tabelle stehen. Nach 20 Minuten schaffte Jan Linnenbank mit einem Rückraumkracher in den Winkel den 11:11-Ausgleich und Moritz Grothues ließ kurz darauf per Siebenmeter sogar eine Warendorfer Führung folgen.

Aushilfen erhöhen die Führung

"Im Positionsangriff haben uns die Warendorfer Rückraumspieler gut auseinandergezogen", lobte auch Schönhoff die Spielanlage des Gegners, der nun immer besser ins Spiel kam. Und auch die Aushilfen fügten sich perfekt ein. So traf Linkshänder Patrick Ahlbrand aus der dritten Mannschaft nach 23 Minuten zur 12:13-Führung, Michael Bilitewski aus der Zweiten erzielte das 13:16 und Ahlbrand erzielte vor der Pause noch zwei Tore zur 15:19-Halbzeitführung.

"Wir haben Schönhoff am Anfang zu viel machen lassen und danach die starken Rückraumschützen mit dem uneingespielten Mittelblock oft nicht in den Griff bekommen", sagte Hamsen zu den ungewohnt vielen Gegentoren. Mit der Angriffsleistung zeigte sich der WSU-Coach aber natürlich zufrieden. Bis zum 21:24-Vorsprung nach 41 Minuten durch Pascal Nitsche legte Warendorf weiter vor, dann aber schaffte Neuenkirchen den 24:24-Ausgleich durch einen Schönhoff-Siebenmeter. "Da waren wir am Drücker, aber haben es nicht geschafft in Führung zu gehen", sagte Schönhoff. Warendorf legte nun immer wieder ein bis zwei Treffer vor. 

Nitsche mit der Entscheidung 

Schönhoff verkürzte nach 54 Minuten noch einmal selbst zum 29:30-Anschluss, dann aber setzte sich Warendorf wieder ab. Aushilfe Jannik Weber aus der zweiten Mannschaft vom Kreis, Nitsche und Grothues erhöhten auf 29:33. Schönhoff nahm drei Minuten vor Ende die Auszeit und den folgenden Angriff schloss Rechtsaußen Maximilian Schröder auch erfolgreich ab, doch Pascal Nitsche umkurvte im nächsten Angriff die offene Manndeckung der SG und traf zum vorentscheidenden 30:34 für seine Farben.

"Unsere Torhüter hatten nicht den besten Tag und Warendorf einen sehr guten. Eigentlich war das ein sehr gutes Spiel, aber heute sollte es einfach nicht sein", bedauerte Schönhoff die Heimniederlage. "Es war Gold wert, dass ich den Jungs heute auch mal eine Pause geben konnte. Die Aushilfen haben super gespielt. Wir haben es dann relativ clever gespielt, mit Torgefahr und Tiefe und hatten eine sehr gute Wurfquote", freute sich Hamsen über die wichtigen Punkte mit denen die WSU den Klassenerhalt nun bereits früh so gut wie sicher hat.

Tore für Neuenkirchen: Marcel Schönhoff (7/4), Fabian Braun (6), Maximilian Schröder (6), Johannes Grauthoff (4), Manuel Mikuszies (4), Colin Settertobulte (2), Dennis Führbach (2), Lukas Honerlage (1).

Tore für Warendorf: Pascal Nitsche (10), Moritz Grothues (8/2), Jan Linnenbank (5), Jannik Weber (4), Patrick Ahlbrand (3), Christian Schwaer (3), Marius Hippler (2), Michael Bilitewski (1).