Mehr technische Fehler als Tore

(14.04.22) Nein, dieses Spiel wurde nicht nach einer Halbzeit abgebrochen! Beide Teams stellten zwar gute Deckungsreihen und Torhüter, aber die Angriffsleistung ließ viele Wünsche offen. So stand am Ende ein überschaubares 13:13 (6:7)-Unentschieden zwischen der HSG EGB Bielefeld und der Spvg. Hesselteich.

"Ich glaube, so viele technische Fehler habe ich noch nie gesehen", traute auch Jannik Mittendorf seinen Augen kaum. Der verletzte Kreisläufer und Abwehrchef vertrat den erkrankten Trainer Thomas Büttner und sah, wie sein Team nach fünf Minuten mit 2:0 durch Felix Halbgebauer in Rückstand geriet. Nach zehn Minuten stellte Erik Springer mit einem wuchtigen Rückraumwurf aber bereits zum 3:3-Ausgleich. In der Folge sollten aber tatsächlich noch weniger Tore fallen. Beide Teams haderten mit einigen Schritte-Pfiffen der Schiedsrichter und so merkte man den Spielern eine deutliche Unsicherheit in den Aktionen an. Wenn dann doch mal ein Spieler frei durch war, scheiterte er entweder an den gut aufgelegten Torhüter, oder nagelte den Ball direkt an die Hallenwand.

Latussek und Schlottmann mit guter Leistung

Bastian Latussek auf Hesselteicher Seite und Jörn Schlottmann für EGB erreichten so wohl als einzige Akteure auf dem Spielfeld eine positive Endnote. Wobei man auch beiden Abwehrreihen weiterhin kaum Vorwürfe machen konnte. "Abwehr und Torwartleistung waren wirklich überragend", fand auch EGB-Co-Trainer Albert Kreismann, der sichtlich um Worte rang. Nach 22 Minuten hatten die Gäste schließlich die Chance sich abzusetzen, führten sie nach zwei Rückraumtreffern von Sören Twelkemeier doch mit 5:7. Doch bis zur Pause gelang selbst in Überzahl kein weiteres Tor. EGB schaffte immerhin noch den 6:7-Anschluss per Siebenmeter von Kai Muesmann, doch selbst im letzten Angriff mit dem siebten Feldspieler wurde die bestens herausgespielte Einwurfchance kläglich liegen gelassen, bzw. Bastian Latussek parierte den freien Wurf.

Letzten Minuten spiegeln das Spiel wider

Nach 38 Minuten hatte EGB die Chance, sich bei 9:8-Führung abzusetzen, doch die zwei folgenden Würfe von Außen kamen nicht einmal aufs Tor. Hesselteich ging durch Twelkemeier nach 45 Minuten wieder 9:10 in Führung. Bis zum Ende blieb es jetzt eng. Das 13:13 durch EGBs Muesmann fiel bereits zweieinhalb Minuten vor Schluss. Beide Teams hatten dann nochmal die Chance zu gewinnen. Die Abschlüsse passten aber zum Spiel und so blieb es beim gerechten Unentschieden. "Ich bin mein ganzes Handballleben davon überzeugt gewesen, dass wenn man 13 Gegentore bekommt, man das Spiel gewinnt. Heute wurde ich eines Besseren belehrt. Zum Angriff kann man eigentlich nur sagen: Ein technischer Fehlwurf nach dem anderen und ein blinder Fehlwurf nach dem anderen", fehlten Kreismann fast die Worte. "Es war quasi eine Abwehrschlacht mit vielen Abschlussschwächen auch bei uns", blies Mittendorf ins gleiche Horn.

HSG EGB Bielefeld - Spvg. Hesselteich 13:13 (6:7)
Tore für EGB Bielefeld: Kai Muesmann (6/3), Felix Halbgebauer (3), Marco Fillies (1), Jonas Doerfel (1), David Hoecker (1), Marc Rössler (1).
Tore für Hesselteich: Erik Springer (4/2), Sören Twelkemeier (3), Jan Wagemann (2), Jan Mescher (2/1), Michael Möhlmann (1), Nils Wullenkord (1).