WSU im Wechselmodus

Von Nils Uhlig

(29.04.22) So schnell kann's gehen im Handball! Erst gewinnt die WSU gegen Tabellenführer Altenhagen, dann setzt es eine Niederlage gegen Schlusslicht Hesselteich. Die Spvg. will ihre Mini-Chance auf den Klassenerhalt scheinbar nutzen und ist nur noch vier Punkte hinter dran. Beim 30:29 (16:15)-Heimsieg gegen die Warendorfer SU überzeugte besonders der Spielmacher mit erfolgreichen Zweikämpfen.

"Wir sind schlecht ins Spiel gekommen", musste Hamsen mitansehen, die die Hesselteicher Schützen immer wieder ohne Kontakt von acht Metern abschließen durften und sich so die Ecke aussuchen konnten, in der sie das Spielgerät zielsicher unterbrachten. Beim 4:1 für die Hausherren nach nicht einmal fünf Minuten hatten Spielmacher Janis von Ameln und Shooter Andreas Kattenbaum bereits jeder zweimal genetzt. Bis zum 7:3 vom dritten Rückraumspieler Julius Uhlmann blieb die Warendorfer Deckung viel zu passiv. Erst nach gut 17 Minuten gelang Kreisläufer Philipp Schleicher der 9:8-Ausgleich.

Von Ameln bringt Hesselteich nach vorne

Es entwickelte sich ein munteres Scheibenschießen ohne viel Abwehrarbeit. "Ich hatte das Gefühl, dass die Abwehr eigentlich in Ordnung war, aber die Abpraller häufig zu Warendorf gingen", sah Hesselteichs Thomas Büttner viele Treffer im zweiten Versuch gegen sein Team. Nach dem 16:13 von Spvg.-Linksaußen Michael Möhlmann schaffte Warendorf durch Treffer von Christian Schwaer und Marius Hippler immerhin noch den 16:15-Anschluss zur Halbzeit. Im zweiten Abschnitt entwickelte sich dann ein Spiel auf Augenhöhe und kein Team schaffte es zunächst sich abzusetzen.

Nach 43 Minuten erzielte Linkshänder Moritz Grothues für Warendorf die 21:22-Führung, doch Hesselteich konterte durch zwei Treffer vom Halblinken Julius Uhlmann zum 23:22. Bis zum 26:26-Ausgleich von Pascal Nitsche nach 52 Minuten blieb es eng, dann sah Aushilfe Patrick Ahlbrand eine Zeitstrafe und Hesselteich zog in Überzahl auf 28:26 durch Kattenbaum davon. Mit dem 29:26 durch von Ameln fünf Minuten vor Schluss sah es schon nach einem Heimsieg für Hesselteich aus. Auch das 29:27 von Jan Linnenbank konterte der super aufgelegte von Ameln mit dem 30:27 drei Minuten vor dem Ende. 

Finaler Wurf landet in den Fängen von Latussek

Jetzt versuchte Hamsen alles und öffnete die Abwehr. Die WSU errang Ball um Ball und Grothues verkürzte bereits zwei Minuten vor dem Ende auf 30:29. Hesselteich wackelte jetzt gewaltig, holte aber eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Jan Linnenbank heraus. Doch auch in Überzahl gelang nicht der entscheidende Treffer. Ein Ballverlust führte 25 Sekunden zum Gegenstoßpass, den von Ameln mit einem Hechtsprung ins Aus lenkte. Hamsen nahm für den letzten Angriff eine Auszeit, doch Moritz Grothues scheiterte mit dem finalen Wurf an Hesselteichs Schlussmann Bastian Latussek. 

"Alles in allem eine super Mannschaftsleistung und jetzt freuen wir uns auf das Derby gegen Loxten am Samstag zur Primetime", blickt Büttner bereits auf das Duell mit der verstärkten Oberliga-Reserve, in dem es zum Duell der von Ameln-Brüder kommen könnte.

"Am Ende bekommen wir zu viele Zeitstrafen. Vielleicht muss ich die offensive Abwehr früher spielen lassen. Das hat gut funktioniert. Heute war aber irgendwie alles zu hektisch und das hat sich dann auch im letzten Wurf gezeigt, wo wir noch länger hätten spielen können", war Hamsen mit der Spielanlage nicht zufrieden. Revanche kann Warendorf aber schon nächste Woche beim Rückspiel nehmen.

Tore für Hesselteich: Janis von Ameln (9), Julius Uhlmann (8), Andreas Kattenbaum (6), Michael Möhlmann (3), Marius Blankert (2), Jan Mescher (2/1).

Tore für Warendorf: Moritz Grothues (8), Pascal Nitsche (6), Henry Brümmer (4), Jan Linnenbank (4), Philipp Schleicher (3), Patrick Ahlbrand (1), Julian Baggeroer (1), Christian Schwaer (1), Marius Hippler (1).