Viel Gewürge und Krampf

Von Nils Uhlig

(24.01.23) Der Klassenerhalt wird immer schwerer! Denn die Warendorfer SU verschlief nicht nur den Start, sondern auch das Ende der Partie und konnte froh sein, überhaupt noch einen Punkt zu ergattern. Gegen SF Loxten II entwickelte sich ein Spiel auf mäßigem Niveau. Für Frösche-Trainer Stinhans war das 23:23-Unentschieden der erste harzfreie Punktgewinn.

"Ich habe gesagt, wir dürfen nicht wieder am Ende zehn schwache Minuten haben. Da hat sich die Mannschaft gedacht: Gut, packen wir sie an den Anfang", verpackte Stefan Hamsen den verschlafenen Start als Kommunikationsproblem mit seinem Team. Gegen die sonst als Punktelieferant anreisenden Loxtener war die WSU vielleicht zu siegessicher und promt folgten halbherzige Abschlussversuche und zahlreiche technische Fehler, die die Gäste zum 0:4-Start nutzen. Da waren übrigens schon zehn Minuten gespielt - wahrlich kein Handball-Leckerbissen.

3:0-Lauf bringt WSU vor der Pause ran

Das Niveau blieb auch danach eher dürftig und bis zur 15. Minute fabrizierte die Sportunion gerade mal magere zwei Törchen. Bei den Gästen hingegen funktionierte der 7.Feldspieler einigermaßen gut und Rechtsaußen Jan-Lukas Temme kam zweimal frei zum Wurf - 2:7 für die Jungfrösche. In der Folge kamen die Hausherren zwar auf 6:9 durch ihren erneut besten Torschützen Moritz Grothues heran, doch Loxten fand ihre Kreisläufer und stellte mit einem 3:0-Lauf auf 6:12. Mit eben so einem 3:0-Lauf rettete sich Warendorf nach 9:15-Rückstand grade noch mit 12:15 in die Kabine.

Der Start in den zweiten Durchgang wurde erneut verpennt und so legten die Versmolder Gäste zum 13:18 durch Jonas Mittendorf vor. Jetzt fand Warendorf aber doch langsam wenigstens seinen Abschluss und kam heran. Rückraumspieler Noel Schemann, der auf Linksaußen für den glücklosen Pascal Nitsche eingesetzt wurde, traf zwei mal in Folge zum 18:19.

"Bei 6:12 hätte ich keinen Pfifferling mehr auf uns gesetzt."

Wenig später schaffte Grothues dann den Ausgleich und achteinhalb Minuten vor Schluss nahm Loxten II sein Timeout, als die WSU tatsächlich mit 22:20 in Führung gegangen war. Ein erneuter 3:0-Lauf brachte die Gäste wieder in Front, so dass Grothues eine Minute vor Schluss nur noch den Ausgleich erzielte.

"Als Trainer ist das mein erster Punkt ohne Harz. Das ist für uns ein ganz klar gewonnener Punkt und wir wussten einzuschätzen, dass am Anfang sehr viel für uns lief und sehr wenig für Warendorf. Letztendlich haben wir gut gedeckt und Warendorf hat viele Fehler gemacht. Ansonsten darf man dem Spiel wohl ein schlechtes Kreisliga-Niveau attestieren", nahm SF-Coach Thilo Stinhans den Punkt gerne mit.

"Die ersten drei Angriffe wurden nach fünf Sekunden ohne Vorbereitung abgeschlossen. Bei 6:12 hätte ich keinen Pfifferling mehr auf uns gesetzt, weil wir lethargisch wirkten. Das ganze war insgesamt weit weg von Landesliga-Niveau. Wir haben keine einzige Kreuzung fehlerfrei gespielt und in der Deckung waren wir passiv. Irgendwie haben wir uns reingekämpft mit viel Gewürge und Krampf", war Hamsen am Ende froh überhaupt noch einen Punkt ergattert zu haben.

Tore für Warendorf: Moritz Grothues (9/3), Jan Linnenbank (5/1), Noel Schemann (4), Philipp Schleicher (2), Jannik Weber (1), Nils Hagemeyer (1), Cajus Hippler (1).
Tore für Loxten: Jonas Mittendorf (5), Jan-Philipp Gädtke (5), Soltan (4), Jonas Winski (3), Jan-Lukas Temme (2), Kim Dreger (2/2), Westerbeck (1), Timo Linkert (1).