Warum denn eigentlich nicht?

Von Jan Steinigeweg

(10.02.21) In der vergangenen Saison stieg der HC Ibbenbüren per Wildcard in die Landesliga auf. Drei Punkte betrug der Rückstand auf das Spitzenduo SW Havixbeck und Arminia Ochtrup, als die Saison schließlich abgebrochen wurde. Bei sieben ausstehenden Spielen wäre also auch der reguläre Aufstieg noch absolut im Bereich des Möglichen gewesen. Und die neue Ligazugehörigkeit machte Transfers möglich, die in der Bezirksliga wohl nicht geklappt hätte. Mit Keeper Dominik Schnetgöke und Rückraumspieler Christopher Berghaus kehrten zwei junge Spieler aus der Verbandsliga-Truppe der TV Emsdetten Youngsters an ihre alte Wirkungsstätte zurück, die sie im Jugendbereich verlassen hatten. Und da aller guten Dinge drei sind, gesellte sich auch noch Rechtsaußen Jonas Müller dazu und machte aus dem Duo, das sich aus Emsdetten verabschiedete, ein Trio.

Frisch verstärkt startete der HCI dann also mit seinem Trainer Christian Guhe, der die Truppe zu dieser Saison von Till Huber übernahm, in die Landesligasaison. Der Coach dachte schon aufgrund der vorhandenen Spieler, dass man eventuell oben mitspielen könne. Aber das Team musste sich natürlich erst finden. Doch nach den ersten beiden Spielen war Guhe selbst ein wenig überrascht, dass es schon so gut lief. "Da ist mir bewusst geworden, wie schnell wir es geschafft haben, die neuen Leute einzubinden", so der Coach. Vor allem der Sieg über den TSV Ladbergen im zweiten Saisonspiel zeigte, dass der HCI sich nicht verstecken muss.

Bereits starke Leistungen gezeigt

Zum Start in die Spielzeit bezwang die Guhe-Sieben bereits Mitaufsteiger Havixbeck auf spektakuläre Art und Weise. Den Mitte der zweiten Halbzeit lag der HCI noch mit sechs Toren hinten. "Da hab ich gesehen, dass die Moral  passt. Es steckt eine ganze Menge in der Mannschaft", beschreibt Guhe. Zwei Siege stehen also aus zwei Partien für den Aufsteiger zu Buche. Nach dem Abbruch der aktuellen Spielzeit stellte der Handballverband Westfalen in Aussicht, dass eine Aufstiegsrunde mit allen aufstiegswilligen Teams der Landesliga stattfinden soll. Natürlich nur, wenn es das Pandemiegeschehen und die Entscheidungen der Politik zulassen. Wie sieht's mit dem Interesse dafür beim HCI aus?

"Wir wollen die Action und können daraus nur lernen", verrät der HCI-Coach. Er habe die Meinungen der Spieler eingeholt und auch online mit dem Vorstand gesprochen. Und man war sich schnell einig, an der Runde teilzunehmen, wenn sie denn gespielt wird. Die bereits gezeigten Leistungen sprechen für den Handballclub. "Wir haben zwei schöne Spielchen hingelegt und Ladbergen geschlagen. Warum sollen wir das nicht mal versuchen?" ,fragt Guhe. Da sind uns so spontan auch keine Widerworte eingefallen.

Etwas in Ibbenbüren bewegen

Der HCI wäre also dabei. Mit Timo Menger hat sich der Handballclub für die kommende Saison einen weiteren hochkarätigen Rückkehrer gesichert. Von den Sporfreunden Loxten aus der Oberliga kommt der Zwillingsbruder von Rückraumspieler Maik Menger zurück. "Mit Timo werden wir noch mal stärker", freut sich Guhe. Dieser würde bei der Aufstiegsrunde noch nicht mithelfen, aber hätte allemal das Potenzial für die Verbandsliga. Und auch in der Jugend läuft's, zumindest auf dem Papier, da die Mannschaften der JSG Handball Ibbenbüren bereits in der Ober- und Verbandsliga auftraten. Wenn die Jungs bei der Stange gehalten werden können und wieder mit an Bord sind, wenn im Jugendbereich wieder gespielt werden kann, dann gibt's auch in den kommende Jahren gut ausgebildeten Nachwuchs beim HCI. "Mit noch mehr Training und Spielen könne wir hier in Ibbenbüren etwas bewegen", ist sich Guhe sicher.