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Landesliga 3

Wenn er erst einmal los legt, ist er kaum aufzuhalten: Ladbergens Thies Hülsbusch (r.).

Der Energizer des TSV Ladbergen


Von Malte Greshake

(28.10.21) Den Wiedereinstieg nach der Herbstpause hatten sich alle, die es mit dem TSV Ladbergen halten, wohl anders vorgestellt. Samstagabend, Auswärtsspiel beim SC Münster 08 - in der Dreifachhalle lag bei der Kracherbegegnung ein Knistern in der Luft. Was allerdings zunächst vor allem durch die Hausherren erzeugt wurde, die wie eine gut geölte Maschine durch die Halle fegten und jeden Fehler der lethargischen Gäste eiskalt ausnutzten. Lasse Gehmeyr erzielte dann kurz vor der Pause unter großem heimischen Jubeln das 15:10 für die Münsteraner. Und auf Seiten des TSV zogen sich viele lange Gesichter in die Kabine zurück. Noch fehlte eine bestimmte Zutat im Spiel der Gäste.

"Wir waren nach der Spielpause mental einfach nicht auf Volllevel", sollte Ladbergens Coach Björn Hartwig später nach dem Spiel analysieren. Nichtsdestotrotz kam seine Truppe nach dem Seitenwechsel allmählich viel besser in die Partie. Mit einer vorher nicht da gewesen Emotionalität stemmten sich die Ladbergener nun gegen die drohende zweite Saisonniederlage. Da geht noch was, dachte sich wohl auch jeder neutraler Zuschauer. Und allen voran auf dem Feld eben Thies Hülsbusch, der sich nun wie ein Irrwisch in die Zweikämpfe warf, mit seiner zurückgekehrten Explosivität viel treffsicher wurde und mit seinem Feuer so seinen Teamkameraden neuen Mut einhauchte. 

Gnadenlos in jede Lücke

Für alle, die es noch nicht wissen: Hülsbusch wechselte bereits zur Saison 2020/21 von der Ahlener SG ins Heimspiel-Einzugsgebiet. Westfalia Kinderhaus, da noch in der Landesliga zugange, sicherte sich damals die Dienste des Spielers mit Drittligaerfahrung. Aufgrund der bekannten Corona-Thematik wurden in ebenjener Spielzeit jedoch nur zwei Spieltage absolviert. Mehr Freude sollte Kinderhaus dann auch nicht mehr am mittlerweile 27-Jährigen haben. Nun ist der gelernte Rechtsaußen, der mittlerweile aber auch im Rückraum aufgestellt werden kann, eben für den TSV Ladbergen im Einsatz.

"Leider konnten wir nicht die ganze lange Zeit miteinander verbringen", erzählt uns Kinderhaus-Spieler Eike Siering, der Hülsbusch im vergangenen Jahr kennenlernte. "Thies ist ein richtig umgänglicher Typ, der ganz viel Handballsachverstand mitbringt." Ganz schnell nahm Hülsbusch schon in Kinderhaus die jüngeren Spieler an die Hand und brachte sich stets mit seiner Erfahrung ein. "Handballerisch ist er schon eine Hausnummer. Er bringt ganz viel Dynamik mit und ist immer mit Vollgas unterwegs", berichtet Siering. "Auch wenn er eigentlich nicht die klassische Statur eines Rückraumspielers hat, geht er er immer gnadenlos auf die Lücke zu."

Thies Hülsbusch hat die Saison noch nicht abgeschrieben.

Die gute Ausbildung war's

Zum TSV Ladbergen passt Hülsbusch schließlich besonders gut. "Emotionalität war und ist eine Charaktereigenschaft in Ladbergen", weiß schließlich auch Hartwig. Hülsbusch selbst muss man das nicht zweimal sagen. "Das war schon immer so, ohne die Emotionen geht es halt nicht", erklärt der TSV-Spieler. "Da muss man immer einen guten Mittelweg finden, damit man nicht überpaced. Aber ich denke, je älter man wird, desto besser bekommt man das hin." Was dann eben im Spiel gegen Münster 08, insbesondere in der zweiten Halbzeit, unverkennbar war. 

"In der ersten Halbzeit haben wir da vor allem kein Zugriff bekommen und kamen vorne auch gar nicht rein", erklärt Hülsbusch aus seiner Sicht. "Ich glaube, die vier Wochen Pause haben uns gar nicht gut getan. Auch ich bin erst gar nicht reingekommen, das war ein richtiger Kaltstart." Der Ladbergen-Motor brauchte demnach eine Weile, bis es dann auch in den direkten Duellen wieder besser lieft, die Hülsbusch auf jeden Fall zu seinen Stärken zählt. "Ich hatte einfach in der Jugend auch eine sehr gute Ausbildung", bemerkt er. "Da wurden wir immer ganz viel im Eins-gegen-Eins geschult, was mir jetzt auch im Rückraum zugute kommt." 

"Dann hilft nur gutes Training"

Am Ende reichte es dann mit einem 26:29 gegen die Nullachter schließlich doch nicht für ein Comeback. "Weil wir jetzt ja schon wieder am Wochenende eine Pause haben, haben wir sicherlich Zeit, das Spiel aufzuarbeiten", so Hülsbusch. "Dann hilft nur gutes Training, über die Probleme sprechen und dann gucken, dass wir unsere individuelle Klasse noch besser auf die Platte bringen." Dass er dabei selbst vorangeht, ist für ihn selbstverständlich. "Ich bin zwar neu im Verein und versuche gerade noch alles kennenzulernen, aber im Training und Spiel versuche ich meine Erfahrung an der jüngeren Spieler mitzugeben, was ja auch ganz normal ist."

Sein neuer Coach Hartwig freut sich indes diebisch darüber, einen solchen Führungsspieler in seinen Reihen zu haben. "Über Thies kann sich jede Mannschaft freuen. Nicht nur, dass sein Ehrgeiz immens ist. Er ist auch einfach ein super Typ", so Hartwig. "Aus Trainersicht ist Thies ein Spieler, auf den du dich immer verlassen kannst. Er hat das Spiel verstanden hat und ist in der Lage, Anweisungen oder etwaiges umgehend und korrekt umzusetzen." Viel Freude werde der Verein noch an ihm haben. Das sei sicher.

Und obwohl die Niederlage gegen Münster 08 am Ende ein kleiner Rückschlag war, bringt Hülsbusch das noch längst nicht aus der Ruhe. "Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen sollte man jetzt erst einmal von Spiel zu Spiel gucken", meint er. "Abschreiben sollten wir die Saison auf jeden Fall noch nicht. Wir wollen versuchen, jetzt einfach wieder Fahrt aufzunehmen und schauen dann am hinterher mal, was noch so geht." Und die besondere Emotionalität und Explosivität aus dem Hause Hülsbusch wird dabei sicher helfen.

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