Den wichtigen Sieg teuer bezahlt

Von Nils Uhlig

(07.03.22) So richtig freuen konnte sich Dirk Elschner nicht über den Erfolg im Verfolgerduell. Zu teuer bezahlte Ladbergen den 25:18 (13:10)-Sieg gegen Tabellennachbar Münster 08. Denn zwei TSV-Akteure fielen verletzungsbedingt aus und dürften erstmal ausfallen. Mit dezimiertem Kader überzeugte die Ladberger Deckung mit Torhüter Dustin Mechelhoff dahinter. Durch die Niederlage des Spitzenreiters ist der TSV in Schlagdistanz zum Verbandsliga-Aufstieg.

"Bereits nach zwei Minuten ist Thies Hülsbusch mit einer Platzwunde ausgefallen und musste mit sieben Stichen genäht werden", berichtete Dirk Elschner vom ersten personellen Rückschlag früh in der Begegnung. Trotzdem legte Ladbergen danach mit drei Toren in Folge zum 3:1 nach fünf Minuten vor. Münster wachte jetzt ebenfalls im Angriff auf und drehte durch Joshua te Heesen das Spiel zum 3:4 für die Gäste. Bis zur 6:7-Führung von Spielmacher Linus Witzenhausen nach 17 Minuten legte Nullacht vor, dann steigerte sich aber die Deckung der Hausherren und Münster tat sich zunehmend schwer. "Unser Angriffsspiel war zu fehleranfällig, vielleicht wollten wir auch zu viel", rätselte 08-Coach Kay Sparenberg. 

Standby-Spieler Hofemeier hat nichts verlernt

Ladbergen hingegen besann sich zwischendurch auf einfachen Handball. Mit einer Sperre-Absetzen-Aktion fand der umsichtige Spielmacher Leon Ludwigs seinen Kreisläufer und Henning Schrief verwandelte sicher zur ersten Drei-Tore-Führung beim 11:8 nach gut 22 Minuten. Mit einem 14:10-Vorsprung der Hausherren ging es schließlich in die Kabine. Nach Wiederanpfiff zeigte Standby-Spieler Arne Hofemeier, dass er nichts verlernt hat und netzte zum 15:10 und dann auch zum 17:10 für Ladbergen ein.

Nach dem ersten Acht-Tore-Plus wurde es Sparenberg zu bunt und er nahm seine Auszeit nach 44 Minuten. "Ladbergens Deckung war stark und wenn wir dann doch mal frei zum Wurf kamen, hat Mechelhoff uns einige Bälle weggenommen", lobte der 08-Trainer den Ladberger Schlussmann. Kurzzeitig half die Unterbrechung und Münster kam mit drei Toren in Folge auf 20:15 heran. Doch Spielmacher Ludwigs übernahm immer im richtigen Moment die Verantwortung und führte sein Team so ins Ziel. 

Dellbrügge droht länger auszufallen

"Wir haben den Sieg teuer bezahlt", bedauerte Elschner, dass neben Hülsbusch auch Robin Dellbrügge im zweiten Durchgang ausfiel, als er sich das Knie verdrehte. Ein MRT-Termin am Dienstag soll Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben. "Ladbergen hatte die bessere Angriffsleistung und Mechelhoff hat uns den Zahn gezogen. Dadurch haben wir ein wenig den Mut verloren und sind nicht mehr so in die Tiefe gegangen", bedauerte Sparenberg. "Wir sind der Ziellinie entgegen gekrochen. Das war eine super Willensleistung", lobte Elschner, der auch auf Julian Schröer, Max Kattmann und Jannik Meyer verzichten musste. Durch die überraschend deutliche Niederlage des HC Ibbenbüren hat Ladbergen im Aufstiegsrennen bei nur einem Zähler Rückstand wieder alles selbst in der Hand. "Wir schauen aber weiter von Spiel zu Spiel. Es ist nicht nur das Duell in Ibbenbüren wichtig, sondern erstmal die Partei in Ochtrup nächste Woche", sagte der TSV-Coach.

Tore für Ladbergen: Leon Ludwigs (7/2), Arne Hofemeier (4), Lennart Friese (4/2), Henning Schrief (3), Florian Rohde (3/2), Robin Dellbrügge (2), Niclas Beckmann (1), Maximilian König (1).

Tore für Münster 08: Joshua te Heesen (4), Jorma Kramer (3), Marius Müller (3/2), Lars Gadow (2), Linus Witzenhausen (2), Lasse Gehmeyr (2), Paul Schütte (1), Matti Windeler (1).