"Wie gegen einen Verbandsligisten"

Von Nils Uhlig

(24.04.22) Da konnte selbst der Favoritenschreck der letzten Wochen nichts ausrichten. Gegen den Spitzenreiter vom 1. HC Ibbenbüren hatte die SuS Neuenkirchen keinerlei Chancen auf Punkte. Zu souverän präsentierte sich der HCI besonders im ersten Durchgang und machte da schon alles klar. Am Ende stand ein deutlicher 42:31 (22:11)-Erfolg auf der Anzeigetafel. Besonders die linke Seite der Gastgeber überzeugt vor der Pause.

"Das war schon richtig stark von uns. Aus einer guten Deckung sind wir schnell ins Tempospiel gekommen", lobte Christian Guhe sein Team. Der HCI startete direkt mit einem 3:0 in das Spiel. Der seit Wochen in Topform agierende Sebastian Elbert erzielte hier auch sein erstes von acht Toren vor der Halbzeitpause. Zwar übernahm Kevin Achterkamp zunächst die Verantwortung im SuS-Angriff, da Marcel Bütergerds sehr aufmerksam verteidigt wurde und erzielte mit dem 7:5-Anschluss auch bereits sein drittes Tor, danach aber spielte im ersten Durchgang fast ausschließlich der hochmotivierte HCI. 

Nach dem 13:9 brechen alle Dämme

"Wir haben gar nicht mal so schlecht gespielt und hatten durchaus auch Landesliga-Niveau, aber das war wie gegen einen Verbandsligisten. Da gehören die für mich in der Form auch hin", hatte Neuenkirchens Tobias Helming anerkennende Worte für den Tabellenführer parat. Dieser setzte sich durch vier Tore von Elbert und Timo Menger auf 11:5 ab und spielte weiter wie aus einem Guss. Nach 20 Minuten war Neuenkirchen beim 13:9-Zwischenstand durch einen Siebenmeter von Mathias Boese noch im Spiel, dann aber brachen alle Dämme.

Mit einem 9:2-Lauf entschied der HCI das Spiel bis zur Pause. Der 22:11-Halbzeitstand durch das achte Elbert-Tor machte allen Beteiligten deutlich, dass Ibbenbüren seine Chance, aus eigener Kraft aufzusteigen, unbedingt nutzen will. "Im zweiten Durchgang haben wir dann natürlich auch ein bisschen durchgewechselt und allen Spielern Spielanteile verschafft", erklärte Guhe, warum seine Abwehr nun nicht mehr ganz so sattelfest stand, wie vor dem Pausentee. Doch vorne ließ der HCI nichts anbrennen und traf weitere 20 Mal ins Schwarze. 

Am Ende ist das Ergebnis standesgemäß

Bis zum 30:15-Vorsprung nach 37 Minuten ließ Guhe seine Top-Sieben auf dem Feld, dann rotierte er und Neuenkirchen erreichte zumindest etwas Ergebniskosmetik. Eineinhalb Minuten vor Schluss schaffte es Lukas Subelak erstmals beim 40:31 den Abstand wenigstens einstellig werden zu lassen, doch Maik Menger und Daniel Albers sorgten im Anschluss dafür, dass der zweite Durchgang zumindest unentschieden ausging und der zweistellige Abstand beim 42:31-Endstand wieder standesgemäß ausfiel.

"Der HCI war topmotiviert und hat uns von Anfang an gezeigt, dass es gegen uns keinen Ausrutscher geben wird. Die haben stark gedeckt und wir sind von Anfang an einem Rückstand hinterher gelaufen", wollte Helming mit seinem eigenen Team nach den zuletzt starken Auftritten nicht zu hart ins Gericht ziehen. "Wir hatten uns das Neuenkirchen-Spiel gegen Vreden angeschaut und waren besonders auf Bütergerds gut eingestellt. Zudem waren wir über das gesamte Spiel die bessere Mannschaft. Wir dürfen uns aber auch in den letzten drei Spielen keinen Punktverlust erlauben. Aber wir können weiter befreit aufspielen, schließlich sind wir überhaupt erst vor zwei Jahren mit der Wildcard aufgestiegen", erinnert Guhe, daran wie schnell die Entwicklung beim HCI in den letzten Jahren voranschreitet.

Tore für Ibbenbüren: Sebastian Elbert (10), Timo Menger (8), Daniel Albers (5), Maik Menger (4), Christopher Berghaus (4), Mathis Windoffer (3), Markus Reiners (3), Lucas Heinze (2), Patrick Möllenkamp (2), Johannes Basenau (1). 

Tore für Neuenkirchen: Mathias Boese (7/1), Felix Boolke (5), Jannik Miethe (5), Marcel Bütergerds (5/1), Kevin Achterkamp (3), Martin Tebbe (2), Lukas Subelak (1), Jan Auschner (1), Mathis Winter (1), Mathis Boolke (1).