Hauchdünn durchgesetzt

Von Nils Uhlig

(25.04.22) Die Dosierung ist aktuell ein großes Thema bei vielen Vereinen, so auch bei Kay Sparenberg und Münster 08. Mit zahlreichen Spielern, die nach einer Corona-Erkrankung noch über konditionelle Probleme klagen, versuchte es der Nullacht-Coach mit vielen Wechseln. Der knappe 33:31 (18:19)-Erfolg gegen ein starkes Vorwärts Gronau fühlte sich deswegen doppelt gut an. Eine Aushilfe aus der zweiten Mannschaft überzeugte mit sechs Toren.

"Wir hatten das Spiel gerne verschoben, da wir zahlreiche krankheitsausfälle und ein paar Urlauber hatten", war Kay Sparenberg ein wenig zum improvisieren gezwungen und zauberte zwei Spieler aus dem Hut, die so wohl niemand auf der Rechnung hatte. Maxi Morschhäuser machte nämlich sein erstes Spiel seit zwei Jahren, nachdem er durch eine Schulter-OP ausscheiden musste. Immerhin 15 Minuten half er in der Abwehr aus. Im Angriff überzeugte der zweite "Neue". Michael Große-Lembeck aus der zweiten Mannschaft erzielte sechs blitzsaubere Treffer für Nullacht. Bei denen legte aber zunächst Marius Müller los wie die Feuerwehr. In dem Wissen, dass die Luft nicht lange reicht steuerte er direkt die ersten drei Tore zur 3:1-Führung der Gastgeber bei.

Gronau dreht die Partie

Mit dem 5:5-Zwischenstand hatte Gronau Maik Visschedyk das Spiel nach zehn Minuten aber schon wieder ausgeglichen. Münster aber spielte im Angriff immer wieder bis zur Lücke und nutzte die sich ergebenden Chancen gut aus. "Ich hatte eigentlich erwartet, dass wir vorne Probleme bekommen. Stattdessen stand die Deckung nicht besonders sicher und die Torhüter haben heute wenig zu fassen gekriegt", wunderte sich Sparenberg.

So kam Gronau nach einer zwischenzeitlichen 11:7-Führung der Münsteraner sogar zur 14:15-Führung durch Chris Walter. Gronau legte dann sogar zwei Tore vor und Marius Müller gelang nur noch der 18:19-Anschluss kurz vor der Pause. Auch im zweiten Durchgang legten erstmal die Gäste vor und führten durch Walter nach 40 Minuten weiterhin mit 23:24. Doch jetzt steigerte sich Arne Tönjann im Münsteraner Kasten und vereitelte ein paar Chancen. Nach 45 Minuten lag 08 so wieder mit 27:25 durch Müller in Führung. 

Kramers Ballklau entscheidet das Spiel

Der zwölffache Torschütze Marius Schmidt stemmte sich aber mit aller Macht gegen die drohende Niederlage und schaffte neun Minuten vor Schluss den 29:29-Ausgleich. Jan-Philipp Meyer traf für Nullacht und Jorma Kramer fing den folgenden Vorwärts-Angriff ab und schickte Linus Witzenhausen auf die Reise. Der netzte zur 31:29-Führung. Das war die entscheidende Situation, denn Gronau verkürzte zwar in der Folge immer wieder auf ein Tor, aber auch Münster war weiterhin erfolgreich. Witzenhausen erzielte schließlich eineinhalb Minuten vor dem Ende den Schlusspunkt. 

"Das war ein Schlagabtausch auf Augenhöhe. Gronau ist gut aufgetreten und war spielerisch deutlich stärker als im Hinspiel vor zwei Wochen. Am Tagesende haben wir vielleicht ein paar Fehler weniger gemacht. Linus Witzenhausen hat überragend Regie geführt", lobte Sparenberg seinen Dauerbrenner auf der Mitte, der selbst auch acht Mal erfolgreich war.

Tore für Münster: Linus Witzenhausen (8), Marius Müller (8/4), Michael Große-Lembeck (5), Lars Gadow (4), Jorma Kramer (3), Jan-Philipp Meyer (2), Matti Windeler (2), Joshua te Heesen (1).

Tore für Gronau: Marius Schmidt (12/1), Torben Schmidt (5), Joscha Lenting (3), Chris Walter (3/1), Fabian Moß (2), Maximilian Böing (2), Jan Ibing (2), Maik Visschedyk (1), Malte Woschkowiak (1).