Vreden nutzt rabenschwarzen Tag

Von Nils Uhlig

(07.12.21) Das hatte sich Vorwärts Gronau sicher anders vorgestellt. Der TV Vreden erwischte die Gäste komplett auf dem falschen Fuß und überrannten sie bereits im ersten Durchgang. Der 32:22 (19:10)-Erfolg war aber auch eine Folge des gestiegenen Selbstvertrauens des TVV nach dem Sieg über Spitzenreiter Ibbenbüren in der Vorwoche. Keeper Wenning raubt den Gästen schnell den Glauben.

"Wir sind momentan auf dem aufsteigenden Ast", freut sich Frank Steinkamp über die jüngste Entwicklung beim Tabellenzweiten. Das Spiel begann für den TVV in Ibbenbüren endete. Torwart Julian Wenning hielt, was zu halten war und Vreden lief seine gefürchteten Konter. Nach sechs Minuten erzielte Johannes Frintrop beim 4:1 bereits die erste Dreitore-Führung. Zehn Minuten später erhöhte Oliver Abbing per Gegenstoß sogar auf 10:3 für die Gastgeber. Bei Gronau gingen früh die Köpfe runter und bis auf Marius Schmidt wehrte sich kaum ein Spieler gegen die drohende Niederlage. 

Zur Halbzeit entschieden

Schmidt war es auch der immerhin noch einmal auf 12:6 verkürzte, doch auch seine individuelle Klasse reichte in keinster Weise gegen das geölte Vredener Uhrwerk. "Wir haben in der Herbstpause nochmal an unserer Abwehr gefeilt. Das zahlt sich jetzt aus", lobte TV-Coach Frank Steinkamp seine starke Defensive, die für zahlreiche Gegenstöße mitverantwortlich ist.

Davon profitiert aktuell besonders Jannis Röring, der mit sechs Treffern bester Torschütze in einer ausgeglichenen Vredener Mannschaft war. Nach seinem 13:6-Gegenstoßtor nach 21 Minuten legte Vreden bis zur Halbzeit zum 19:10-Vorsprung durch Henri Verweyen nach. Dieser Spielstand war bereits gleichbedeutend mit der Entscheidung, denn auch nach der Halbzeit fand Gronau wenig Mittel, um gegen Vredens Defensive zum Erfolg zu kommen. 

Munter durchgewechselt

So erlaubte es sich Frank Steinkamp im zweiten Durchgang munter durchzuwechseln und allen Spielern Anteile zu verschaffen. Dadurch litt zwar etwas der Spielfluss, den Sieg brachte er damit jedoch nie in Gefahr. Denn spätestens nach der 27:14-Führung durch Röring nach 45 Minuten hätte niemand mehr auf die Gäste gewettet.

"Gronau hat einen rabenschwarzen Tag erwischt. So schwach habe ich sie in den letzten Jahren nie gesehen", war Steinkamp über die Leichtigkeit des Sieges überrascht. "Wir schwimmen grade auf einer kleinen Welle und da bekommt man dann eben auch jeden Abpraller", freut sich der TV-Coach über den Höhenflug, der möglichst lange anhalten soll. Gronau hingegen steht zuhause gegen Münster 08 schon ein wenig unter Druck, um nicht unten reinzurutschen. Denn auswärts läuft es in dieser Saison noch überhaupt nicht für das Team von Adam Fischer.

Tore für Vreden: Jannis Röring (6), Julius Jetter (6/4), Alexander Gehling (3), Oliver Abbing (3), Henri Verweyen (3), Dominik Küsters (3), Johannes Frintrop (3), Jonas Abbing (2), Maximilian Wagener (2), Wolfgang Resing (1).

Tore für Gronau: Marius Schmidt (7/2), Malte Woschkowiak (4), Jan Ibing (4), Maxi Böing (3), Chris Walter (2), Torben Schmidt (1), Joscha Lenting (1).