Nullacht ist zu abgezockt

Von Nils Uhlig

(25.03.22) Das haben sie clever über die Zeit geschaukelt! SC Münster 08 gewann die Partie gegen den TV Kattenvenne in einem typischen Donnerstagabend-Spiel mit 27:21 (11:7). Beide Abwehrreihen standen solide. Doch im Angriff zeigte sich die Klasse der Nullachter, die routinierter auftraten und nur mit den jungen Wilden des TVK ihre Probleme hatten.

"Wir sind in der ersten Hälfte nicht gut ins Tempospiel gekommen und konnten uns so nicht für die gute Abwehrleistung belohnen", sah TVK-Coach Volker Hollenberg Probleme im Umschaltspiel. Nach neun Minuten schaffte Linkshänder Marek Peters den 4:3-Anschlusstreffer. Bei den Gastgebern zeigte sich Linus Witzenhausen nach überstandener Corona-Infektion in Spiellaune und erzielte nach 15 Minuten das 6:4 für seine Farben. Nach 20 Minuten musste er aber bereits mit Luftproblemen auf die Bank und wurde fortan nicht mehr eingesetzt – ein Problem was einigen Spielern aktuell zu schaffen macht. Der TVK verkürzte nach 19 Minuten noch einmal auf 7:6, danach wurde das Spiel zerfahrener und besonders die Gäste taten sich im gebundenen Angriffsspiel extrem schwer und scheiterten zudem an Nullacht-Keeper Jonas Igelmann.

Kattenvenne drückt zu spät aufs Gas

So setzte sich Münster trotz einer zwischenzeitlichen Auszeit von Hollenberg mit einem 4:1-Lauf bis zur Pause zum 11:7-Halbzeitstand ab. "Kattenvenne war im zweiten Durchgang bissiger und kam mit mehr Tempo", lobte 08-Trainer Kay Sparenberg den Kontrahenten. Besonders die jungen Nachwuchskräfte drückten immer wieder auf die Tube. Doch neben Shooter Marek Peters, der aber auch ein paar Fahrkarten zog, nutzte das einzig Nico Postert.

Der Linksaußen, der im ersten Durchgang abgemeldet war, bekam jetzt endlich Anspiele und erzielte sechs blitzsaubere Treffer im zweiten Durchgang. Doch das Aufbäumen kam zu spät, denn der TVK zündete den Turbo erst nach 45 Minuten. Da war Nullacht aber bereits auf 18:12 durch Lasse Gehmeyr weggezogen. "Wir hatten niemanden mehr zum Wechseln und mussten das Ergebnis so über die Zeit schaukeln", sagte Sparenberg. Seine Mannschaft tat genau das mit seiner ganzen Abgezocktheit und Routine. Denn Kattenvenne war beim 20:16 nach 50 Minuten durchaus wieder in Schlagdistanz. Doch Münster traf immer dann, wenn ein Tor her musste.

Verworfener Siebenmeter besiegelt die Niederlage

Vier Minuten vor Schluss erzielte Nico Postert nochmal das 25:20 und der TVK gewann in der Folge den Ball. Nach einem Zweikampf sah Münsters Philipp Epple die Zeitstrafe und die Gäste hätten mit einem erfolgreichen Siebenmeter vielleicht nochmal rankommen können. Marek Peters vergab jedoch drei Minuten vor Schluss und damit war die Niederlage endgültig besiegelt.

"Insgesamt war das ein gutes Spiel von uns, auch wenn wir nie so wirklich dran waren. 21 Tore sind einfach ein bisschen zu wenig. Bei unseren Chancen hätten es schon drei bis vier mehr sein dürfen. Jetzt muss am Wochenende zuhause gegen Havixbeck der Knoten platzen", hoffte Hollenberg auf den ersten Sieg seit Mitte Dezember. "Ein typisches Donnerstagabend-Spiel. Der Sieg war sicherlich verdient, weil wir trotz der dünnen Personaldecke den stärker besetzten Kader hatten. Ich habe jetzt neue Bälle bestellt, damit wir uns auf die nächsten drei Spiele vorbereiten können", blickte Sparenberg auf die drei nacheinander folgenden harzfreien Auswärtsspiele der Nullachter voraus.

SC Münster 08 - TV Kattenvenne 27:21 (11:7)
Tore für Münster: Jan-Philipp Meyer (5), Lasse Gehmeyr (5), Marius Müller (5/2), Jorma Kramer (4), Philipp Epple (4/2), Florian Zink (2), Linus Witzenhausen (2).
Tore für Kattenvenne: Marek Peters (9/1), Nico Postert (6), Ole Krimphoff (2), Henrich Wieneke (1), Florenz Krumme (1), Nils Alke (1), Finn Hörnschemeier (1).