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Landesliga 3

Ladbergens Henning Schrief (r.) tauchte das eine oder andere Mal unter der Kattenvenner Deckung hindurch. Fotos: Greshake

Das hat gescheppert!


Von Nils Uhlig

(09.04.22) Mehr Derby geht nun wirklich nicht! In einer pickepackevollen Ladberger Rottsporthalle kämpften tapfere Kattenvenner gegen den favorisierten TSV bis zum Schluss aufopferungsvoll. Angepeitscht von den zahlreichen eigenen Fans war der TVK fünf Minuten vor Schluss drauf und dran das Spiel zu drehen. In einem Herzschlagfinale entschied aber die Klasse und Routine zugunsten des TSV Ladbergen, der schlussendlich mit 24:22 (12:9) gewann.

"Wir sind mit gedämpften Erwartungen hier hingefahren und haben ein bisschen gebraucht, um den Respekt abzulegen und in der Abwehr ins Spiel zu finden", sagte Stefan Hülsmeier, der den erkrankten Volker Hollenberg auf der Bank vertrat, zur Anfangsphase. Denn sowohl im ersten, als auch im zweiten Durchgang starteten die Gastgeber deutlich besser und führten nicht nur mit 7:3, sondern nach 40 Minuten auch mit 16:11 durch Max Kattmann. Danach aber kam richtige Derbyathmosphäre auf. Angepeitscht von zahlreichen Kattenvenner Fans in der Rottsporthalle kämpfte sich der TVK ins Spiel. Christian Köhnsen vereitelte im Kasten zahlreiche Chancen und vorne traf Daniel Segger im dritten Spiel nach seiner Verletzung, als wäre er nie weg gewesen.

Segger bringt Kattenvenne ran

"Wir verwerfen schon in der ersten Halbzeit sechs bis sieben ganz freie und auch in der zweiten Halbzeit bauen wir den Gegner mit unseren Fehlern wieder auf", bemängelte TSV-Coach Dirk Elschner besonders die fehlende Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. Nach dem 16:11 gelangen Kattenvenne drei Tore in Folge zum 16:14 und der Kattenvenner Fanblock brennt regelrecht. Besonders Anschwitzer Nico Postert auf Linksaußen, als auch Daniel Segger übernahmen jetzt im Kattenvenner Angriff Verantwortung. Ladbergen hingegen haderte mit einigen Schiedsrichterentscheidungen.

Beim 19:18 durch Marek Peters von der Rechtsaußen-Position explodierte die Halle zehn Minuten vor Schluss beinahe. Die Gäste glaubten jetzt an ihre Chance und spielten wie im Rausch. Bei den Gastgebern hingegen machte sich langsam aber sich die Angst breit, den Aufstieg ausgerechnet im Derby zu verspielen. Zunächst legte Ladbergen aber weiter vor und "Paco" Rohde traf von der Marke zum 20:18. Segger aber hatte nun richtig Lust auf Spiel bekommen und seine ausgestandene Verletzung schien keine Rolle mehr zu spielen. "In den ersten beiden Spielen hat man ihm noch etwas die Unsicherheit angemerkt. Heute hat er in der zweiten Halbzeit viele wichtige Tore erzielt", lobte auch Hülsmeier den Halblinken Shooter.

Ladbergens Leon Ludwig (l.) übernahm in der Schlussphase Verantwortung. Hier bringt er gerade Nils Alke in die Waagerechte.

Mit aller Cleverness und Routine

Segger war es auch, der das 20:19 erzielte und nach der erneuten Zwei-Tore-Führung durch Thies Hülsbusch zum 21:20 verkürzte. Danach traf Linksaußen Nico Postert abgezockt - wie von Volker Hollenberg im Vorfeld beschrieben - zum 21:21-Ausgleich. Der TVK war nun drauf und dran, das Spiel zu drehen. TSV-Rechtsaußen Jannik Wortmann schaffet es nun endlich wieder Christian Köhnsen zu überwinden und netzte zum 22:21 ein. Doch erneut traf Segger zum Ausgleich und das nur zehn Sekunden später.

Jetzt stand die Halle komplett, beide Fanlager ließen die Rottsporthalle beben und das Spiel konnte in jede Richtung kippen. Gut ist es dann allerdings, wenn man einen routinierten Spielmacher wie Leon Ludwigs in seinen Reihen hat. Eigentlich hätte er kein gutes Spiel gemacht, sagte Elschner, doch in den letzten Minuten übernahm er dennoch Verantwortung und erzielte mit all seiner Routine und Cleverness die 23:22-Führung. Vielleicht war es auch die Ruhe, die Ludwigs ausstrahlte, die sein Team wieder in die Spur brachte.

"Einen Punkt hätten wir mehr als verdient gehabt"

Denn dem jungen Kattenvenner Team sollte kein Tor mehr gelingen und eine Minute vor Schluss sorgte Rückraumspieler Lennart Friese mit seinem einzigen Tor für die Entscheidung. Trotz der Niederlage feierten die Kattenvenner ihren starken Auftritt. "Einen Punkt hätten wir mehr als verdient gehabt. So sind wir nur der gefühlte Sieger, da wir ohne Erwartungen angetreten sind. Unsere Fans haben die Halle zum Tollhaus gemacht und die Jungs haben gefightet bis zum Ende", gab Hülsmeier stolz zu Protokoll.

"Bei den knappen Spielständen brennt die Halle dann natürlich. Die Stimmung war bombastisch. Aber ich denke eher drüber nach, was man hätte besser machen können, als mich über den Sieg zu freuen. Außer Henning Schrief und Thies Hülsbusch hat keiner Normalform erreicht. Aber am Ende haben wir die Punkte. Sieg ist Sieg", sagte Elschner. Der TSV wahrte mit dem knappen Derbyerfolg seine Aufstiegschancen. Kattenvenne hingegen muss diese Leistung konservieren, um in den letzten sieben Spielen möglichst viele Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Abschließend bleibt eigentlich nur zu Sagen: Endlich wieder ein richtiges Derby vor voller Halle! So geht Handball! Dafür lieben wir diesen Sport!

Tore für Ladbergen: Thies Hülsbusch (6), Pascal Rohde (5/4), Leon Ludwigs (4), Henning Schrief (3), Max Kattmann (3/1), Jannik Wortmann (2), Lennart Friese (1).

Tore für Kattenvenne: Daniel Segger (8), Nico Postert (5), Marek Peters (4), Ole Krimphoff (2), Nils Alke (2), Maximilian Gansler (1).

Wer dieses Derby beschreiben soll, muss nur in die Gesichter von Jannik Wortmann (l.) und Henrich Wieneke schauen.


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