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Münsterlandklasse

Übernahm Mitte Oktober die Adler und führte sie zu vier Siegen in Folge: Johannes Schrand. Foto: Teipel

Das Zünglein an der Waage


Von Dominik Sowada

(20.12.22) Seit vier Spielen steht Johannes Schrand nun an der Seitenlinie bei den Adlern aus Münster und diese beschenkten ihren neuen Coach mit vier, teils deutlichen Siegen zum Einstand. Vor allem die verbesserte Personalsituation bei den Münsteranern lässt auf mehr hoffen, denn selten stand einem Adler-Trainer ein so guter und gleichzeitig breiter Kader zur Verfügung wie dem Klöcker-Erben. Wenn dann auch wirklich alle beim Training und den Spielen da sind, zeigt sich das ganze Potenzial der Schrand-Sieben. So auch beim Spiel im Oktober gegen den ungeschlagenen Tabellenführer aus Steinfurt, als die Adler, damals noch unter Vorgänger Conrad Klöcker, der SGH den bis heute einzigen Punktverlust zufügten.

Adler-Like

„Wir sind jetzt in der Winterpause und starten am 10. Januar wieder in den Trainingsbetrieb. Haben dann auch am 14.01 direkt unser erstes Spiel gegen Mettingen“, schaute Schrand schon zum Hinrundenabschluss voraus. „Da wollen wir natürlich Anschluss an die vorderen Plätze halten.“ Dass der Blick des 31-jährigen Übungsleiters überhaupt nach oben geht, hatte anfangs niemand erwartet. „Adler-typisch“ startete die Mannschaft mit kleinem Kader in die Saison: Viele waren auf Reisen oder nicht vor Ort. „Dadurch spielten viele auf Positionen, die sie vorher selten bis gar nicht bekleideten“, fasste Schrand die ersten drei Spiele zusammen. Folgerichtig gingen diese auch verloren. Seit Oktober zeigte die Formkurve aber stets nach oben. „Mittlerweile haben wir wieder einen stabilen Rückraum und auch beim Training sind alle an Bord. Das macht mir die Aufgabe deutlich leichter.“

„Die Jungs nehmen es total gut an und gestehen mir auch mal einen Fehler ein. Ich versuche mich aktuell mehr aus dem Spielgeschehen rauszuhalten und den Trainer-Blick zu bekommen. Mein Co-Trainer Gerald Becker unterstützt uns da aber auch an allen Fronten“, weiß der 31-jährige um das spezielle Anforderungsprofil des Spielertrainers. Dabei ist es für alle Seiten auch keine neue Konstellation, denn auch sein Vorgänger „Consch“ war über viele Jahre als Spielertrainer bei den Münsteranern aktiv. Dass Schrand nach eigenen Aussagen nur über „geringfügige“ Erfahrungen im Trainer-Business verfügt, war für niemanden ein Problem. „Ich habe in der Vergangenheit bei Kinderhaus schon mal als Übungsleiter agiert und bin durch mein Studium auch Pädagogik-affin.“

Zusammen mit Kreisläufer Gerrit Orlowski wechselte der gebürtige Herbecker vor ein paar Jahren von der Westfalia zu den Adlern. „Ich hatte über den Hochschulsport den Kontakt nach Kinderhaus bekommen und war auch erst dort in der Zweiten aktiv, bin dann aber später rübergewechselt und bin jetzt seit ungefähr fünf Jahren bei den Adlern“, beschrieb Schrand seinen Einstieg in die Münsteraner Handballszene.

„Keine Selbstverständlichkeit“

„Im Normallfall agieren wir aus einer 6:0-Deckung, die auch eher defensiv arbeitet. Bei Bedarf können wir aber auch offensiver handeln. Häufig dann in einer 5:1-Formation mit einem schnellen Spieler auf der Spitze. Wenn wir dann aus dem Tempospiel kein Tor erzielen, haben wir mehrere kleine Auslösehandlungen, um durch die Lücken zu kommen“, möchte Schrand vor allem Durchbrüche im Angriff sehen. Gezielte Gegnervorbereitung gäbe es bei den Adlern aber nicht, denn der Übungsleiter möchte den Fokus primär auf die eigenen Stärken legen.

Wie soll es denn nun in der Rückrunde für die Adler weitergehen? „Uns werden jetzt vermutlich alle ernst nehmen. Dadurch stellen wir uns auf eine deutlich härtere Rückrunde ein“, glaubt Schrand zwar trotzdem daran, dass seine Mannschaft eine gute Rolle spielen wird, weiß aber auch gleichzeitig um die schwierige Aufgabe. Gerade das Unentschieden gegen Steinfurt und die knappe Niederlage gegen den Tabellenzweiten aus Kinderhaus bezeichnete der Coach als „keine Selbstverständlichkeit“. Auch die personelle Situatution gleicht einer „Wundertüte“. Doch der Sportstudent hat auch hierfür einen Plan B in der Tasche und wird versuchen die Last im Rückraum auf mehr Schultern zu verteilen. „Am Kreis und auf den Außenpositionen haben wir viele gute Leute. Meine Aufgabe wird es jetzt sein dafür zu sorgen, dass Rick Heitmann, Michi Rau, Nils Foege und Leon Huffer Entlastung bekommen ohne das unser Spiel leidet.“

„Die da oben ärgern“

„Unser Saisonziel ist es so lange oben mitzuspielen, wie es die Ergebnisse zulassen. Eine wirklich konkrete Platzierung haben wir nicht besprochen, fänden es aber geil, die da oben weiter zu ärgern. Wir wollen den beiden Mannschaften an der Spitze (Steinfurt und Kinderhaus; Anmerkung d. Redaktion) den Aufstieg einfach nicht zu leicht machen, wobei Steinfurt natürlich das Maß aller Dinge ist. Die werden auch nicht mehr viel liegen lassen, denke ich“, legte sich der Neu-Trainer fest. Auf die Frage nach dem eigenen Aufstieg sieht der Coach eher Probleme als Vorteile. „Sollte es darauf hinauslaufen, dass wir Zweiter werden, würden wir uns noch einmal mit allen zusammensetzen und besprechen, wie der Kader dann aussehen wird. Absichtlich Spiele herschenken werden wir auf keinen Fall und geben weiter handballerisch unser Bestes.“



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