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Münsterlandklasse

Sven Schlüter und Westfalia Kinderhaus haben kein spezielles Saisonziel vor Augen, wollen aber das Maximale herausholen. Foto. Greshake

Die individuelle Förderung im Vordergrund


Von Dominik Sowada

(16.11.22) Das war ein Saisonstart nach Maß! Nach dem letztjährigen Abstieg aus der Bezirksliga ging es für die zweite Mannschaft von Westfalia Kinderhaus nun in der Münsterlandklasse darum, endlich wieder Spiele zu gewinnen. Und es sieht derzeit in der neuen Liga eben sehr gut aus: Mit 12:3 Punkten steht die Mannschaft von Trainer und Seniorenwart Sven Schlüter auf Tabellenplatz zwei und musste sich lediglich dem Liga-Primus aus Steinfurt geschlagen geben. Zudem gab es eine Punkteteilung gegen die HSG Gremmendorf/Angelmodde, ebenfalls Absteiger aus der Münsterlandliga.

Warum läuft es denn dieses Jahr so viel besser als in der vergangenen Saison? Die Deckungsarbeit wurde im Vergleich zur letzten Saison beispielsweise noch ein ganzes Stück verbessert. „Unsere Deckung bildet das Fundament für unseren Erfolg. Wir wollen dann mit schnellem Umschaltspiel Tore erzielen. Da haben wir in Philipp Karnebeck einen absoluten Ausnahmespieler“, weiß auch Schlüter, dass er auf der Rechtsaußen-Position eine Waffe besitzt. Zudem greifen die einzelnen Rädchen im Angriffsspiel diese Saison deutlich besser. „Ich habe eine etwas andere Philosophie als mein Vorgänger. Das braucht dann manchmal auch einfach ein Jahr, bis alles zueinander passt. Aber auch da haben wir noch deutlichen Verbesserungsbedarf. Der Arbeit trägt jedoch langsam Früchte.“

Von der Breite in die Spitze

Im Angriffsspiel stellt der Westfalia-Coach die individuelle Förderung seiner Spieler in den Vordergrund, denn sein Ansatz sieht vor, dass die Jungs auf der Platte aus dem freien Spiel heraus gute Lösungen für die Situationen finden. Konträr zu dem aktuellen Trend im Welthandball, der vor allem von Isolationen und 1:1-Situationen lebt, möchte Schlüter im Gesamtheitlichen Konzept arbeiten. „Wir haben zwar einige Auslösehandlungen, ich bin aber Fan davon die Jungs freispielen zu lassen. Das habe ich als Spieler schon so gespielt. Mein Spieler muss erkennen, was er Gutes für seinen Nebenmann tun kann. Wenn wir Auslösen dann eher als Lösungen, falls wir im freien Spiel nicht zur Wurfchance kommen.“ Außerdem fehle es der Mannschaft auch an herausragenden Individualisten, was der Übungsleiter aber als große Stärke seiner Mannschaft sieht. Es gilt vor allem über die Breite des Kaders zu agieren und dadurch zu Top-Leistungen zu kommen.

Bezüglich eines Saisonziels gab sich der Coach offen und würde sich natürlich über einen Aufstieg seiner Truppe freuen, stellt dabei aber viel mehr das große Ganze in den Vordergrund und weniger den sportlichen Erfolg. „Wir pflegen in Kinderhaus seit Jahren den Ansatz, keine Saisonziele auszugeben. Natürlich soll es sportlich gut laufen, idealerweise maximal gut. Wir definieren aber den Erfolg der Abteilung nicht darüber. Das ist auch Mannschaftsunabhängig.“  Viel mehr ginge es darum eine gute Saison zusammen zu haben, sei es auf dem Platz als auch daneben.

„Dann haben wir ganz viel richtig gemacht“

Mit Blick auf die Tabelle lässt sich feststellen, dass sich das Spitzenduo aus Steinfurt und Kinderhaus erstmals etwas abgesetzt hat. Für Schlüter darf das natürlich gerne so bleiben. „Wenn wir am Ende auf den beiden vorderen Plätzen der Tabelle stehen, haben wir ganz viel richtig gemacht. Mir ist es dann auch egal, ob ganz vorne oder nur Zweiter. Dafür müssen wir aber in jedem Spiel alles geben, lassen wir auch nur ein paar Prozentpunkte nach, werden wir Spiele verlieren.“ Der Trainer hat da vor allem die Adler aus Münster im Blick. „Die haben immerhin als einzige Mannschaft bisher Steinfurt einen Punkt abgenommen. Wenn bei denen alle da sind, traue ich der Truppe einiges zu“, nannte er auch die beiden ehemaligen Kinderhauser Gerrit Orlowski und Michael Rau in den Reihen der Adler. Aber auch Sparta II und Hörstel, die aktuell punktgleich auf Platz Drei und Vier stehen, werden bis zum Ende der Saison oben mitspielen. Nur bei der SGH Steinfurt ist sich Schlüter sicher, dass die Ahmann-Sieben am Ende einen sicheren Aufstiegsplatz innehaben wird.

Die sportliche Situation der „Ersten“ beschäftigt Schlüter als Seniorenwart dabei auch, denn sollte diese aus der Landesliga 3 absteigen, würde für seine Jungs der Traum vom Aufstieg platzen. „Aber auch da werden wir innerhalb des Vereins eine gute Lösung finden und in den aktiven Austausch gehen“, möchte der Übungsleiter aber auch gar nicht zu lange über ungelegte Eier sprechen. Er legt den Fokus auf die Spiele bis zum Jahresende. „Ich möchte gerne die sechs Punkte holen und mindestens die Heimspiele gewinnen. Nottuln ist da für uns, rein tabellarisch, ein Pflichtsieg, aber auch das muss erstmal gespielt werden. Mettingen und Sparta werden sauschwierige Spiele, vor allem auswärts bei Sparta.“

„Solange mich die Jungs noch haben wollen, bleibe ich.“

Angesprochen auf seine eigene Zukunft hat der Coach eine eindeutige Haltung. „Ich bin schon als Kote zum Handball in Kinderhaus gegangen. Das ist mein Jugend- und Kinderverein und solange mich die Jungs haben wollen, bleibe ich auch Trainer hier. Natürlich möchte ich auch gerne mal höher trainieren, aber das liegt noch in weiter Ferne. Die Zweite ist meine erste Trainer-Station und ich kann hier ganz viel mitnehmen und Ideen umsetzen. Außerhalb von diesem Verein eine Mannschaft zu trainieren, würde mir schon sehr schwerfallen.“



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